mo -3° b Auch die ersten Schneeglöckchenspitzen lassen sich sehen.
- "... Allein über die Einkommensteuer wird permanent umverteilt. So trägt die besserverdienende Minderheit den größten Teil der Einkommensteuerlast. Die 10 Prozent der Steuerpflichtigen mit den höchsten Einkommen zahlen nach Erhebung des Statistischen Bundesamtes mehr als die Hälfte der Einkommensteuer. Dazu gehört, wer mehr als 65 950 Euro im Jahr verdiente. Zum Vergleich: Die untere Hälfte der Einkommensbezieher (bis 27 216 Euro) trägt nicht mal 8 Prozent zum Einkommensteueraufkommen bei. Die Zahlen deuten nicht darauf hin, dass die Spitzenverdiener sich in größerem Maße ihrer Steuerpflicht entziehen können - im Gegenteil. Auf das eine Prozent der Bestverdiener (Einkommen von mehr als 162 200 Euro) entfiel fast 20 Prozent der gesamten Einkommensteuer. ..." FAZ 24.12. // Haben das die papistischen Kommissare und die evangelischen Sozialarbeiterfunktionäre in ihren Weihnachtsagitationen vergessen? Sie sollten einmal Peter Rosegger lesen, damit sie in ihren prächtigen Palazzi einen Begriff von Armut bekommen und eine Vorstellung von Frömmigkeit. Dem Pontifex maxillare möchte man eine Lehre bei Antonius (dem "Großen") oder bei Hieronymus im Gehäus empfehlen. Cum grano salis. Urbs.
- Italien 12/07: Reformscheu und abstiegsgefährdet. Wenn vom Niedergang ihres Landes gesprochen wird, reagieren viele Italiener gereizt. Doch die ökonomischen Schwächen werden immer deutlicher. Von Tobias Piller. F.A.Z., 24.12.2007
- Der römische Oberpriester ruft nicht sich, sondern die anderen zum Engagement für die "Armen" auf. Er fragt sich nicht, warum der einst wohlhabende katholische Kontinent Südamerika heute nicht für Wohlstand bekannt ist, das einst bitterarme Nordamerika jedoch sehr wohlhabend geworden ist. Die USA aber sind ein protestantisches Land. Aufgebaut von Protestanten aus dem Nichts. Argentinien in seinem wirtschaftlichen Niedergang diskutierte Ende des 19. Jahrhunderts, ob es nicht auch protestantische Einwanderer statt der bisher ausschließlich katholischen zulassen sollte, um dem Land wirtschaftliche Impulse zu geben. Die Funktionärsclique des Papstes lehnte das aber ab. Mit den bekannten Armutsfolgen. Das wäre doch einmal ein wichtiges Thema für den Papst, statt von anderen etwas zu fordern: warum fördert der Katholizismus die Armut in seinem Herrschaftsbereich?
- Nicht die Gene, nicht die Familie - was ist das Unbekannte, das die Persönlichkeit formt?
Wir wissen, daß Gene eine große Rolle spielen bei der Formung von Persönlichkeit und Intellekt.
Nach der Geburt getrennte eineiige Zwillinge, die also ein identisches Genom besitzen, aber in verschiedener Umgebung, in verschiedenen Familien aufwuchsen, sind, wenn man sie als Erwachsene testet, einander unglaublich ähnlich - jedoch bei weitem nicht identisch in ihrer Persönlichkeit und ihrem Intellekt.
Eineiige Zwillinge, die zusammen in der gleichen Familie aufwachsen, also die gleichen Gene besitzen und die gleiche Umwelt, sind sich sehr viel ähnlicher als zweieiige Zwillinge, die zusammen aufwachsen, aber ein anderes Genom besitzen.
Biologische Geschwister, die die Hälfte ihrer Gene teilen und in der gleichen Familie aufwachsen, sin sich sehr viel ähnlicher als adoptierte Geschwister, die nur in der gleichen Umgebung aufwachsen, aber keine gemeinsamen Gene besitzen. ...
Eineiige Zwillinge, die nach der Geburt getrennt aufwuchsen, sind sich genau so ähnlich wie eineiige Zwillinge, die zusammen in der gleichen Familie aufwuchsen. Das gleiche gilt für normale Geschwister - sie sind sich nicht ähnlicher, wenn sie in der gleichen Familie aufwachsen, als getrennt in unterschiedlichen Familien. ...
Das bedeutet, daß das Aufwachsen in der gleichen Familie mit den gleichen Eltern, Büchern, Fernsehprogrammen etc. die Kinder einander nicht ähnlicher macht.
Die Variation in Persönlichkeit und Intelligenz könnte sich grob etwa so darstellen: Gene 50 %, Familie 0 %, etwas Unbekanntes 50 %. ...
Vielleicht ist es der Zufall. Im Mutterleib wuchs der Wachstumskegel einer Hirnzelle etwas anders, das Gehirn formte sich geringfügig anders aus. ...
Wenn die nichtgenetische Variation ein Produkt des Zufalls beim Wachsen der Milliarden Hirnzellverbindungen wäre, dann folgte daraus, daß ein weiterer biologischer, aber nicht genetischer Bereich der Entwicklung von Persönlichkeit und Intelligenz den besten Absichten und Plänen von Eltern und Gesellschaft entzogen wäre.
Pinker auf edge.org 2002
Anm. WD: Wie man das aus verschiedenen Bereichen wie Sport, musikalischer Begabung etc. längst kennt.
Das entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung als Kind aus einer völlig bildungsfernen Familie.
- Was als "Wandel der Bestattungsformen" firmiert, ist einen Gedanken wert. Ließen die Pharaonen gerne 20000 ihrer Untertanen umkommen, um sich gigantische Ewigkeitsbauten errichten zu lassen, steht überall auf der Welt ein Petersdom oder ein Taj Mahal, bieten alte europäische Friedhöfe eine große Vielfalt an Gedenksteinen und -skulpturen, so scheint sich jetzt eine neue Kultur des Verscharrens auszubreiten: das anonyme Ascheverstreuen in Friedhofsbaumparzellen. Nicht nur bei Einzelpersonen, die vielleicht die letzten ihrer Familie sind, nein, auch bei jüngeren Familien. An ihrer Bedeutungslosigkeit arbeiten die Europäer ja schon länger; wollen sie ganz verschwinden?
(Vgl. David Riesman, Die einsame Masse)
- -Ja, ja: Peter Rosegger: Als ich noch der Waldbauernbub war: In der Christnacht: "... In der Tiefe lag der Nebel mit den schwarzen Baumwipfeln. Außer dem Rauschen des Windes in den Wäldern hörte ich nichts. Ich wußte nicht, wo ich war. - Wenn jetzt ein Reh käme, ich würde es fragen nach dem Weg, vielleicht könnte es ihn mir weisen, in der Christnacht reden ja Tiere menschliche Sprache! ..."
(http://gutenberg.spiegel.de/)