Mittwoch, 22. April 2009

Wohlstandsrisiko SPD, Oracle/SUN, Bechtolsheim



Hatte keine Lust, in München ordentlich nach Plan Physik zu studieren: Bechtolsheim oder die perverse Lust auf Mikroelektronik

- "Wohlstandsrisiko SPD. Von Heike Göbel
20. April 2009 Die Debatte über das Wahlprogramm der SPD konzentriert sich verständlicherweise zunächst auf die berechenbaren Angebote, und damit auf die Steuerpolitik. Hier haben die Sozialdemokraten klare Festlegungen zu den Steuersätzen – niedriger unten, höher oben – und einem ergänzenden Steuerbonus von 300 Euro getroffen. Auch eine Börsenumsatzsteuer ist angekündigt: Sie wird von einem Umsatz von 1000 Euro an jeden Kauf und Verkauf von Wertpapieren belasten, mit Steuersätzen von einem halben und 1,5 Prozent. In dieser Steuerpolitik drückt sich der Wille der SPD aus, ein unmissverständliches Signal für mehr Umverteilung von oben nach unten zu setzen. Den Schaden, den die daraus sprechende Leistungsfeindlichkeit anrichten könnte, hält die Partei für nebensächlich. Die „Krise“ dient der Rechtfertigung einer Steuerwende, mit der die Partei ihrem Ziel „Wohlstand für alle auf hohem Niveau“ Glaubwürdigkeit verleihen will.
Dass sich hoher Wohlstand nicht allein aus Umverteilung erreichen lässt, verschweigen die Genossen lieber. Das Bemühen um andere Quellen wird im Programm nicht sichtbar. Um Wohlstand zu fördern, müsste die SPD bereit sein, sich die Wirtschaft zum Partner statt zum Gegner zu machen. Sie müsste bereit sein, dem Gewinn und dem Streben danach Gutes abzugewinnen und es zu fördern. Und sie müsste darauf hinarbeiten, das Mehr an Bildung, das sie richtigerweise in Aussicht stellt, nicht länger einseitig als staatliche Aufgabe zu begreifen. Ein Bildungssystem als öffentliches Gut, von dem jedermann nach Lust und Laune von der Wiege bis zur Bahre kostenlos und ohne Pflichten Gebrauch machen kann, ist auf immense Ressourcenverschwendung angelegt – und damit unbezahlbar. ..." FAZ 21.4.

- Oracle will SUN übernehmen, nachdem die Gespräche zwischen SUN und IBM gescheitert sind. Damit verliert ein Internetgründungsunternehmen (Stanford University Network) der ersten Stunde nach mehreren Verlustjahren seine Selbständigkeit.

- Wohlstandsgenerator, sozusagen von der deutschen Universitätsbürokratie vertrieben: Andreas von Bechtolsheim (* 1955 am Ammersee) ist ein deutscher, im Silicon Valley (USA) lebender, Informatiker und Unternehmer. Er war 1982 einer von vier Gründern von Sun Microsystems und 1998 einer der ersten Investoren bei Google. Nach dem Abitur begann Bechtolsheim mit Unterstützung der Studienstiftung des deutschen Volkes ein Studium der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Datenverarbeitung an der Technischen Universität München. Dort konnte er sich aber nicht entfalten (!) und wechselte in die USA.

- Von der Base zum Funktionsbegriff: Vielleicht sollte man anmerken, daß LEBEN mit Basen und Nukleinsäuren handelt, BEWUßTSEIN auf Basis der Vernetzung von Proteinkonfigurationen vielleicht ein Zusammenschaltungsereignis darstellt. Metaphorisches und Metonymisches scheint es nur im Bewußtseinskode zu geben, dort wird keine OH-Gruppe an- oder abgehängt, sondern wohl nach einer bildhaften, zumindest deiktischen Logik verfahren. Begriffe könnten als Kondensat von Deixis und Bild verstanden werden. Die Eingängigkeit der Metapher verdankt sich der Kraft des Bildes, die Abstraktionsarbeit führt zum Begriff, der nie ganz vom Bild loskommt. Das schafft erst der Funktionsbegriff, weswegen er es immer schwer haben wird.

- Zeichenrätsel: 'Wenn man aber sagt: „Wie soll ich wissen, was er meint,
ich sehe ja nur seine Zeichen“, so sage ich: „Wie soll er
wissen, was er meint, er hat ja auch nur seine Zeichen.“ '
(Ludwig Wittgenstein, PU 504)

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