Da merkt man den Ex-Stalinisten: Haut immer mit dem Säbel zu. In dieser Guru-Reihe sind die einzelnen Gurus doch sehr unterschiedlich! Ein Massenmörder wie Chomeini gehört nicht in die gleiche Reihe wie der Papst Johannes Paul, der bei der Befreiung Osteuropas vom Stalinismus sogar eine mutige Rolle gespielt hat, während Willy Brandt mit den Diktatoren gekungelt und die Solidarnos als gefährlich betrachtet hat.
Zum Tode des Karikaturisten Fritz Behrendt. Scharf und treffsicher. FAZ 05. Dezember 2008 Fritz Behrendts Lebensweg verlief auf der Schattenseite des Zeitalters der Ideologien, bis er sich entschloss, als politischer Karikaturist damit abzurechnen.
1937 mussten seine Eltern Berlin verlassen, wo er zwölf Jahre zuvor, am 17. Februar 1925, geboren worden war; sie emigrierten in die Niederlande. Dort überlebte die Familie Krieg und nationalsozialsozialistische Verfolgung nur mit Glück. Kurz vor Kriegsende wurde Behrendt wegen „Wehrkraftzersetzung“ von der Gestapo verhaftet, 1945 aus der Todeszelle im SS-Gefängnis von Amsterdam befreit.
Unter Honecker in der FDJ-Führung
Behrendt blieb in den Niederlanden und beteiligte sich an der Gründung des sozialistischen Jugendverbands, wenig später ging er nach Jugoslawien, wo er als Kommandant einer internationalen Jugendbrigade den Wiederaufbau des Landes unter Tito unterstützte. 1949 zog es Behrendt dann nach Ost-Berlin: die FDJ-Führung um Erich Honecker holte ihn in den Zentralrat der Jugendorganisation als „Referent für Sichtwerbung“. Das Handwerk dafür hatte er noch auf der Amsterdamer Kunstgewerbeschule gelernt.
Zu seinen Werken zählten Orden und Abzeichen, auch ein Entwurf für das Staatswappen der DDR. Noch im Jahr seiner Ankunft in Ost-Berlin wurde er als „Titoist“ verhaftet, es folgten sechs Monate Einzelhaft in der ständigen Angst, im sowjetischen GULag zu verschwinden.
Wieder hatte Fritz Behrendt Glück: Die niederländische Regierung intervenierte, und 1950 durfte Behrendt nach Amsterdam zurückkehren, wo er seither lebte und von wo er seither die großen Zeitungen und Magazine der westlichen Welt mit politischen Zeichnungen versorgte.
Kein Zyniker
Die widmeten sich mit besonderer Vorliebe den kleinen und großen Diktatoren, den Menschenschindern und Kriegsverbrechern, den Verführern und den vielen Schafen, die ihnen hinterhertrotten. Und sie ließen nie vergessen, dass Behrendt trotz seiner Erfahrungen mit den Totalitarismen nicht zum Zyniker geworden war, sondern sich einen humanistischen Idealismus bewahrt hatte, der für die Opfer von Hunger, Vertreibung und Terror kämpfte.
Behrendts Strich war nie der feine und zartbesaitete, er kam gleich in kräftigen Zügen zum Punkt, nutzte die Karikatur durchaus als Waffe der Agitation, die nicht witzig, sondern scharf sein und treffen sollte.
Seit 1972 zeichnete Behrendt auch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Königin Beatrix erhob ihn im September 2003 zum Ritter im Orden des niederländischen Löwen, Bundespräsident Rau verlieh ihm im selben Jahr das Große Bundesverdienstkreuz. Am Donnerstag ist Fritz Behrendt im Alter von 83 Jahren in Amsterdam gestorben.
Montag, 8. Dezember 2008
Häuser, Grundstücke und Betriebe werden höher als bisher bewertet!
- Häuser, Grundstücke und Betriebe werden höher als bisher bewertet! " Erbschaftsteuerreform nimmt die Hürde Bundesrat . Appell an den Bundespräsidenten, das Gesetz nicht auszufertigen. Die umstrittene Erbschaftsteuerreform hat die letzte gesetzgeberische Hürde genommen. Der Bundesrat billigte die Neuregelung, ..." FAZ 6.12. // Was soll man davon halten? Am Freitag wurde in den Radionachrichten nachmittags nur einmal über die Bundesratsentscheidung berichtet, dann verschwand die Meldung. Die FAZ im Netz verschwieg sie ganz. Diese überaus bedeutsame Entscheidung wurde von der FAZ auch am Samstag nicht auf der ersten Seite gemeldet, auch nicht im politischen Teil, sondern auf der ersten Seite des Wirtschaftsteils unten. Der Artikel, noch ganz frisch, steht auch nicht im Netz, sondern nur im Archiv. Will die FAZ damit die Berliner Abzocke decken?
- "Bundestag verabschiedet Reform der ErbschaftsteuerSo nicht! Von Manfred Schäfers. 27. November 2008 Es gibt Erbschaften, die schlägt man besser aus - und zwar solche, bei denen die Belastungen größer sind als die Vorteile. Wenn man diesen Maßstab an die Erbschaftsteuerreform anlegt, hätte kein Abgeordneter zustimmen dürfen.
Es ist bezeichnend, dass kaum ein Finanzpolitiker der Union im Bundestag reden wollte. Je mehr man sich mit den Details beschäftigt, um so negativer fällt das Urteil aus. Renommierte Steuerrechtler halten das Werk für verfassungswidrig.
Gleichbehandlung des Ungleichen
Zwar werden weniger Erben belastet. Aber die, die bluten müssen, werden stärker zur Ader gelassen. Es stimmt, dass das Bundesverfassungsgericht verlangt hat, Betriebe und Immobilien realistischer, also höher als bisher zu bewerten. Doch so geht es nicht.
Betriebe, die von der Verschonungsregel nicht profitieren, weil sie in der Krise sind und die Auflagen nicht erfüllen können, müssen umso mehr zahlen. Und Geschwister, Nichten, Neffen werden wie Familienfremde behandelt. Sie müssen auf alles, was 20.000 Euro übersteigt, mindestens 30 Prozent abführen. Diese Gleichbehandlung des Ungleichen ist nicht akzeptabel. Unabhängig davon, wie man zur Erbschaftsteuer grundsätzlich steht, ist diese Reform abzulehnen." FAZ
- Zur Stimmungsaufhellung: Beethoven, Streichquartett Nr. 15 op. 132, 3. Satz .
- "Bundestag verabschiedet Reform der ErbschaftsteuerSo nicht! Von Manfred Schäfers. 27. November 2008 Es gibt Erbschaften, die schlägt man besser aus - und zwar solche, bei denen die Belastungen größer sind als die Vorteile. Wenn man diesen Maßstab an die Erbschaftsteuerreform anlegt, hätte kein Abgeordneter zustimmen dürfen.
Es ist bezeichnend, dass kaum ein Finanzpolitiker der Union im Bundestag reden wollte. Je mehr man sich mit den Details beschäftigt, um so negativer fällt das Urteil aus. Renommierte Steuerrechtler halten das Werk für verfassungswidrig.
Gleichbehandlung des Ungleichen
Zwar werden weniger Erben belastet. Aber die, die bluten müssen, werden stärker zur Ader gelassen. Es stimmt, dass das Bundesverfassungsgericht verlangt hat, Betriebe und Immobilien realistischer, also höher als bisher zu bewerten. Doch so geht es nicht.
Betriebe, die von der Verschonungsregel nicht profitieren, weil sie in der Krise sind und die Auflagen nicht erfüllen können, müssen umso mehr zahlen. Und Geschwister, Nichten, Neffen werden wie Familienfremde behandelt. Sie müssen auf alles, was 20.000 Euro übersteigt, mindestens 30 Prozent abführen. Diese Gleichbehandlung des Ungleichen ist nicht akzeptabel. Unabhängig davon, wie man zur Erbschaftsteuer grundsätzlich steht, ist diese Reform abzulehnen." FAZ
- Zur Stimmungsaufhellung: Beethoven, Streichquartett Nr. 15 op. 132, 3. Satz .
Abonnieren
Posts (Atom)