Sonntag, 1. November 2020

Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung

Ein schöner, gefälliger Vortrag. Das Stärkste darin ist sicher der Hinweis auf die Evolution, die grundkonservativ verfährt, aber zugleich die erstaunlichsten Wandlungen formte. Das Schwächste scheint die Bezugnahme auf China. 

755 bis 763 fand dort die An-Lushan-Rebellion gegen die Zentralregierung statt, verlustreiche Kämpfe, die Steven Pinker, umgerechnet auf die Bevölkerungszahl, als die verlustreichsten in der Menschheitsgeschichte benennt. Etwa zehn Mio. Todesopfer weniger verlangte ebendort im 17. Jahrhundert die Übernahme Chinas (100 Mio.) durch ein kleines Nomadenvolk von 1 Mio., den Mandschu, verursacht durch die innere Lähmung Chinas. (1635-62) Das war das Ende der Ming-Dynastie. Da die Mandschu die konservative chinesische Kultur übernahmen, dauerte die Lähmung fort und der Niedergang beschleunigte sich, man kann sagen: bis zu Dengs staatskapitalistischen Reformen 1978.  

Es gibt kein Patentrezept für eine konservative Politik, wie überhaupt alle (politischen) Theorien ihre defekten Ecken besitzen, wenn sie nicht grundlegend unpassend und destruktiv sind wie der Marxismus, der nur ein paar richtige Ecken aufweist. 

Die Zukunft ist offen, was gestern richtig war, kann leider morgen falsch sein. Und umgekehrt. Das ist das Einzige, was sich aus der Geschichte lernen läßt. Aber das Lernvermögen der Linken, der Rechten, der Fortschrittlichen und der Konservativen ist gering. Der Sozialstaat war für eine bestimmte Zeit richtig. Heute ruiniert er Europa durch den Zuzug unqualifizierter Menschen. 

ZAUBERFLÖTE in Dresden einmalig. Papagena-Papageno

In Dresden wurde die ZAUBERFLÖTE neu inszeniert - heute abend ist die Premiere - und dann kommt nichts mehr. Opern etc. werden geschlossen dank der irrwitzigen Hausarrest-Politik Berlins.