Montag, 22. April 2019

Endzeit und Eiche



Diese schöne Eiche könnte heute noch in Fritzlar stehen, wenn sie der Fanatiker Bonifatius nicht gefällt hätte, erzählt die Legende. (Bild: Rode/Wikip.)



Geschichte ereignet sich, sie wird nicht gemacht, obwohl es manchmal den Anschein hat. Geradezu absurde Wirkungsvektoren sind häufig. In einer Textsammlung voller sinnigem Unsinn findet sich die Behauptung, die Welt währe 6000 Jahre, dann kehre der Messias wieder und halte Gericht. Und aus sei es mit der Welt unter Blutregen und Posaunenklang (Apokalypse d. Joh.)
Das Jahr 800 errechnete sich aus einer Bibelübersetzung, aus einer anderen sollte sie etwas später enden. Da hatte Karl d. Gr. keine Zeit zu verlieren, in seinem Reich gab es immer noch Ungläubige! Die Sachsen hielten an ihrem autochthonen Humbug fest. Karl rückte also aus zur Bekehrung mit dem Schwert. “Auch das war Vorbereitung auf das Letzte Gericht und verhieß dem Herrscher Seligkeit, wie der hl. Augustinus lehrte.” (Johannes Fried, Karl der Große, Gewalt und Glaube, S. 477) Der hatte es gegen die Arianer ebenso gehalten und zum Totschlag aufgerufen. Karl trug das später den Titel “Sachsenschlächter” ein.










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