Dienstag, 30. November 2010

Unsichtbar






Mittlere Jahrestemperaturen in °C in Deutschland von 2000 bis 2009/10
Graph: Josef Kowatsch






- Da hat er sich wieder selbst übertroffen, im FAZ-Feuilleton am 29.11.10:
"Kohlendioxid ist ein tückisches, geruchloses Gas, wir nehmen es nicht wahr".

Jawohl, es ist geruchlos. Wie Stickstoff und Sauerstoff. Wir können es nicht sehen, stimmt. Es ist so unsichtbar wie Stickstoff und Sauerstoff. Wie Argon, Helium, Methan, Krypton, Wasserstoff und Xenon, die alle ebenfalls Bestandteile der Luft sind. Warum pi(c)kt sich der Mann gerade das Kohlendioxid heraus, das nur als Spurengas mit 0,038 % vorkommt, der Stickstoff aber mit 78% den Hauptbestandteil der Luft ausmacht? Der Stickstoff heißt so, weil Menschen und Tiere darin ersticken. Ist er deshalb "tückisch"?
Das wäre eine unsachliche Zuschreibung. Das Verhalten von Menschen kann tückisch sein.
Obwohl der Stickstoff 78 % der Luft ausmacht, können wir damit gut leben (Menschliche Dummheiten im Umgang mit Gasen sowie Unfälle kommen natürlich vor).
Kann das Spurengas Kohlendioxid "tückisch" sein? Das muß als eine tückische Behauptung Schellnhubers angesehen werden, denn die Pflanzen brauchen das Kohlendioxid zu ihrem Zellaufbau. Ohne Kohlendioxid keine Pflanzen. Das Riesenwachstum der Pflanzen im Karbon (vor ca. 300 Mio. Jahren) wird auch mit dem damaligen höheren Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre erklärt. Ohne Pflanzen keine Tiere und keine Menschen. Ohne Kohlendioxid gibt es also kein Leben auf der Erde.
Indem Schellnhuber das Kohlendioxid ein "tückisches" Gas nennt, erweist er sich als Demagoge.

Montag, 29. November 2010

Schneerose






Schneerose




- Kopenhagen: -2 °C
Aktuell: Schnee. Wie in Deutschland auch.
Und letztes Jahr das gleiche Wetter in Kopenhagen, die dreisten Klimaspesenritter froren und schneiten ein. Da schworen sie sich offenbar:
Den nächsten Ausflug, den wir die Steuerzahler bezahlen lassen, den machen wir ins Warme.
Deswegen sind also dieses Jahr die Klimaabstauber im warmen Touristenzentrum Cancun. Jeder weiß, daß dort nur ohne Ergebnis herumgeschwafelt werden wird. Die Entscheider von Kopenhagen, die USA und China, werden sich, die Abkühlung seit zehn Jahren im Rücken, von den europäischen Schwadroneuren nichts aufschwatzen lassen.

- "Examination of CRU data suggests no statistically significant warming.
Posted on November 26, 2010 by Anthony Watts, WUWT.

- Schweiz realitätstüchtig: Mehrheit für die automatische Abschiebung krimineller Ausländer (Ausschaffungsinitiative). "Über das deutliche Nein zur SP-Steuerinitiative zeigte sich der Bundesrat «sehr erfreut»".

Sonntag, 28. November 2010

Sauer macht nicht nur lustig







Watson weiß es: Die DNS (Desoxyribonukleinsäure, engl. Acid) kodiert die Aminosäuren, die das Eiweiß (Protein) der Zellen aufbauen






" Fünfzig Prozent sind Genetik. Oder neunzig. Ein heikles Unternehmen. Die Eltern sitzen mit in der Eizelle, die Großeltern, Ure und Ahnen. Ein bunter Reigen. Manche Merkmale tauchen in der dritten Generation wieder auf, Gedächtnis und Nase, Sportlichkeit und Augenfarbe, Literarität und Fingerform, immer sitzen ganze Generationen mit im Ei, drängen zum Nachleben: hier, meine Beine, nichts gegen mein Pragma, Unsinn, meine Großhirnrinde mit Lottes Beinen, das ist's. Ein Gedränge herrscht, eine Großveranstaltung der Generationen auf kleinstem Raum. Nicht nur ein einsamer Schwan und eine einzige Leda am ruhigschattigen Ufer. Was da rauskommt, weiß niemand vorher. Die große Lotterie der Aminosäuren zieht die Lose aus der Doppelhelix. Dagegen waren die Risiken im Optionsgeschäft niedlich.

Mußte man sich fortpflanzen? Es hatte sich eingebürgert; alle taten es, fast alle, aber nicht mehr so viele, Tendenz abnehmend; fehlte da nicht eine Dimension ohne Kinder, sie fraßen einen auf, wenn man nicht aufpaßte, abschreckend, wie viele Eltern sich zum Trottel ihrer Kinder machten, an nichts glaubten sie mehr, nur an ihre Kinder, die neuen Götter des Jugendkults, stolz konnte man sein, wenn die Kinder einen annahmen und nicht durchfallen ließen, gnädig verfuhren, auch den Eltern Rechte zubilligten.
Darauf ließ sich verzichten, fand er. Was konnte alles schiefgehen. Allerdings, es glückte auch, hin und wieder, vielleicht sogar öfters, so genau konnte man das von außen nicht sehen; dann gelang eine Einnistung ins Leben, die ihresgleichen nicht hatte; auch geschäftlich; was die chinesischen Familienmenschen in Hongkong und anderswo auf die Beine stellten, Großmutter bis Enkel, das fand er faszinierend; aber wie labil war die Familie bei den Europäern, den Amerikanern. "

Aus: Wolf Doleys, Flimmerfrei, S. 22



- Familie Neven du Mont: Linksverleger Alfred schaßt Linksverlegersohn Konstantin.
(s. "Der verlorene Sohn.
Konstantin Neven DuMont glaubte, er werde eine Verlegerdynastie fortführen. Seit dieser Woche weiß er, dass er sich geirrt hat. Andere wussten es schon länger."
Jauer, FAZ 27.11.10)

Samstag, 27. November 2010

Weber will was werden








Wilhelm Busch, Selbstportrait
(Wiki.)




Ordnung führt zu allen Tugenden.
Aber was führt zur Ordnung? (Lichtenberg)

Bundesbankpräsident Weber weiß es auch nicht, aber er weiß, daß er EZB-Präsident werden will. Er übt sich immer mehr in Paris-Freundlichkeit: jetzt schlägt er einen noch größeren "Rettungsschirm für Staaten" vor.
Wer den wohl bezahlen soll? Ein Schelm, wer da an die Nettozahler Holland und Deutschland denkt.


Lasse jedem seine Freuden
Gönn' ihm, daß er sich erquickt,
Wenn er sittsam und bescheiden
Auf den eignen Teller blickt

Wenn er aber andere Gelder
Für die eignen nehmen will
Dann verbrems ihn lieber bälder
Vor dem Steuer-Overkill

Busch, Geschmackssache / Doleys

Freitag, 26. November 2010

Dummschaft?






Klimaerwärmung live





- Wissenschaft, die Dummheit schafft.
Starkraucherin H. Schmidt wurde über 90, ihr kettenrauchender Helmut lebt immer noch.
Natürlich wäre es gesünder, die Stinkstiefelei aufzugeben.
Aber die WHO-Statistiker, die heute in den einschlägigen Nachrichten zitiert werden, übertreiben maßlos, wenn sie von Todesopfern des Passivrauchens fabulieren; das sind statistische Artefakte (Kunstprodukte), weswegen man diese Leute besser als Statistikschwindler bezeichnen würde.

- Statistische Artefakte (Kunstprodukte) sind beliebte Propagandamittel. Bei Kernkraftgegnern besonders. Während die Anwohner von Kernkraftwerken zufrieden sind, gibt es immer wieder Versuche, vermehrte Krebsentstehung in der Nähe von Reaktoren zu behaupten. Solche angeblichen Befunde finden dann massenhaft Eingang in Nachrichten und Kommentare. Die Korrektur erhält nur noch ein kleines Plätzchen auf S. 5: " 'Auf Neugeborene kein Atommeiler-Einfluß'. Mainzer Mediziner haben in einer Studie keinen Zusammenhang zwischen Atommeilern und Fehlbildungen bei Neugeborenen festgestellt. Es seien rund 2400 Neugeborene untersucht worden, deren Mütter in der Schwangerschaft in der Nähe der Atomkraftwerke Biblis und Philippsburg gewohnt hätten, sagte Studienleiterin Annette Queißer-Wahrendorf von der Universitätsmedizin ..." FAZ 22.7.10
(Vgl. auch www.strahlenschutzpraxis.com/ssp_archiv.php?command=artikel_anzeige&ARTIKEL_ID=384 )

- Heute taucht in allen Nachrichten die Tatarenmeldung auf, in der Umgebung der Asse gebe es eine Häufung von Leukämiefällen.
Dazu das Bundesamt für Strahlenschutz: "Dem vom Land Niedersachsen veröffentlichten Ergebnis über eine Erhöhung der Krebsfälle in der Region um die Asse muss konsequent nachgegangen werden. ... Seit Übernahme des Endlagers Asse 2009 musste das BfS die Strahlenschutz- und Überwachungsmaßnahmen umfassend nachrüsten. Dazu gehören Schutzmaßnahmen im Bergwerk sowie die Überwachung der möglichen Austrittswege von Radioaktivität. Die Überwachungsmessungen über und unter Tage zeigen, dass zum jetzigen Zeitpunkt von der Asse weder für die Beschäftigten, noch für die Bevölkerung eine Gesundheitsgefährdung ausgeht.

Auch die aktuellen Auswertungen von umfangreichen Boden- und Ackerfrüchteproben aus der Umgebung der Asse haben ergeben, dass keine Kontaminationen durch radioaktive Stoffe aus der Asse zu befürchten sind." (http://bit.ly/etE4sk)
Die Nuklearreste in der Asse, meist aus der Medizin, strahlen nur mit mittlerer und schwacher Intensität, Otto Hahn hätte sie wahrscheinlich im Keller deponiert.

Übrigens ruht in der Asse auch die Ackererde, die ein Physiker spaßhalber von seinem Wohnort mit ins Jülicher Labor brachte, um die natürliche Strahlung zu messen. Er durfte seine Erde nach Feierabend nicht mehr mit nach Hause nehmen, weil sie als "radioaktiv" detektiert wurde; es erfolgte eine Deklarierung als "Sondermüll", der in der Asse landete.

Donnerstag, 25. November 2010

Fromme Kurven






The First Thanksgiving at Plymouth
by Jennie A. Brownscombe (1850-1936)
(Wiki.)




- Johann Adolf Hoffmann:
Im großen Brockhaus von 1998 kommt er gar nicht mehr vor, Figürchen wie Dustin Hoffman sind einfach wichtiger. Aber dieser deutsche Europäer, der 1676 in Zarpen (Stormarn) geboren wurde, in Lübeck die Schule besuchte, in Wittenberg und Kopenhagen studierte, Europa (als Begleiter) bereiste, sich in Amsterdam niederließ und schließlich in Hamburg 1731 verstarb, war und ist eine interessante Privatgelehrten-Figur. In der dreibändigen "Deutschen Geschichte" der SED, Abteilung 'Geschichte' heißt es:
" Im 'Patriot' verkündete unter anderem Johann Adolf Hoffmann eine in manchem vom Kalvinismus beeinflußte Nützlichkeitsphilosophie, die ganz den Interessen der kapitalistischen bürgerlichen Unternehmer entsprach." (Bd. 1, S. 686, Abschn. 10, verf. v. soz. Prof. Gerh. Schilfert, Dt. Verlag d. Wissenschaften 1967)
Was so ein historischer Materialist alles weiß!

Pietistisch erzogen waren auch die bekannten Kapitalistenknechte Lessing, Kant, und Schiller, pietistisch beeinflußt waren Goethe, Hamann, Herder, Hölderlin, Klopstock, K. Ph. Moritz, Lavater und Schleiermacher.
Die Pietisten besaßen puritanische Wurzeln, der schottische Reformator John Knox hatte, auch eine europäische Geschichte, den Franzosen Calvin in Genf getroffen und um ihn hatte sich in Genf ein Kreis englischer Protestanten gebildet, darunter der Tudor-Flüchtling Anthony Gilby, der die englisch-puritanische Gemeinde betreute. Hier sind auch die demokratischen Impulse durch den Kalvinismus zu erwähnen, besonders augenscheinlich bei Christopher Goodman (ca. 1520-1603) in seiner Schrift “How superior powers ought to be obeyed by their subjects, and wherein, according to God's word, they may be lawfully disobeyed and resisted". Christopher Goodman war vor der "Bloody Mary" Tudor erst nach Frankfurt geflüchtet, dann weiter nach Genf zu John Knox, mit dem er später nach Schottland ging, bevor er in seine englische Heimatstadt Chester zurückkehrte.
In Goodmans Buch heißt es:
" ... die Menschen seien nicht geschaffen ' to serve their kings ', sondern diese seien im Gegenteil von Gott ernannt ' to preserve his people, whereof they are but a portion and a member '".
(Paul Meissner, England im Zeitalter von Humanismus, Renaissance und Reformation, S. 359)
Dieser protestantische Anti-Absolutismus wird später in England wirkmächtig und beeinflußt das Werden der amerikanischen Demokratie, während das Luthertum in Orthodoxie erstarrt und gegenüber den Pietisten verfolgerisch wird.

Pietistischer Geist formte auch Friedrich Wilhelm I., von 1713 bis 1740 König von Preußen. Er hat den Staat saniert, hat keine nennenswerten Kriege geführt, pflegte ein offenes Diskussionsklima bei der täglichen Lektüre der europäischen Presse im sog. "Tabakskollegium", führte auf den königlichen Domänen die "Volksschule" ein und machte sich, anders als die Prunkkönigskollegen von der Ludwigssorte zum "Arbeitskönig", der den Staat über seine Person stellte.
Ob Friedrich Wilhelm den Johann Adolf Hoffmann gelesen hat, seine "Zwey Bücher von der Zufriedenheit nach den Gründen der Vernunft und des Glaubens", muß man bezweifeln, aber vielleicht seine politischen "Anmerkungen über die wahre und falsche Staatskunst".

Interessant ist diese Gemengelage von Kalvinismus, Aufklärung, Berufsmenschentum, rationaler Statsanstalt, demokratischem Aufbruch und erfolgreichem wirtschaftlichen Handeln allemal.

Der Kreis schließt sich in einem Zitat zum amerikanischen Erntedankfest:

' The fall of 1623 marked the end of Plymouth’s debilitating food shortages. For the last two planting seasons, the Pilgrims had grown crops communally – the approach first used at Jamestown and other English settlements. But as the disastrous harvest of the previous fall had shown, something drastic needed to be done to increase the annual yield. In April, Bradford had decided that each household should be assigned its own plot to cultivate, with the understanding that each family kept whatever it grew. The change in attitude was stunning. Families were now willing to work much harder than they had ever worked before. In previous years, the men had tended the fields while the women tended the children at home. “The women now went willingly into the field,” Bradford wrote, “and took their little ones with them to set corn.”
The Pilgrims had stumbled on the power of capitalism. Although the fortunes of the colony still teetered precariously in the years ahead, the inhabitants never again starved. '
--Nathaniel Philbrick, Mayflower: A Story of Courage, Community, and War, Penguin Books, 2007
(Danke, Benny Peiser, www.thegwpf.org/)

Mittwoch, 24. November 2010

Wärme hält warm






15 cm Schnee im Oberharz - die Klimaerwärmung macht's möglich




Die Klimapropheten des IPCC ziehen alle Register der Angstmache, und die Medien verbreiteten Schreckensszenarien von "Hitzetoten".
Das Ergebnis einer Untersuchung ergibt für England und Wales, daß die vergangenen wärmeren Jahre sich sehr positiv auf die Wintersterblichkeit ausgewirkt haben:

New peer reviewed study: global warming lowers death rates
Posted on November 23, 2010 by Anthony Watts / WUWT

The doom and gloom, hell and high water howling seems to have hit a traffic obstacle in the form of a new paper in the UK that shows warmer weather saves lives. I really liked this part:

…they found there were only 0.7 death per million people per year due to warming in the hottest part of the year, but a decrease of fully 85 deaths per million people per year due to warming in the coldest part of the year, for a phenomenal lives-saved to life-lost ratio of 121.4.



From CO2 Science:

Lives Saved per Life Lost Due to Global Warming

Reference
Christidis, N., Donaldson, G.C. and Stott, P.A. 2010. Causes for the recent changes in cold- and heat-related mortality in England and Wales. Climatic Change 102: 539-553.

Background
The authors write that “the IPCC AR4 states with very high confidence that climate change contributes to the global burden of disease and to increased mortality,” citing the contribution of Confalonieri et al. (2007) to that document.

Dienstag, 23. November 2010

Chortrümmerkahl



STAHL

Die Gleise leer,
Der Stahl verrostet.
Die großen Hallen stehen still.
Wo einst die Kräne große Last bewegten,
Klingt jetzt metallisch öd der Wind.

Chortrümmerkahl die Ofenhalle.
Die Öfen brüten schwarz und stumm.
Kein Anstich mehr den Himmel brennt,
Verloschen längst der Arbeitslärm.

Vorbei, vorbei des Stahles Größe,
Der einst zyklopengleich geherrscht.
Der Pfeil der Zeit geht nur in eine Richtung,
Er dringt durch Fleisch und auch durch Stahl.

© Wolf Doleys

Montag, 22. November 2010

Winterjäger





Orion da
Winter nah

Um 23h steht das Sternbild des Großen Jägers alias Orion in Süd-Süd-Ost.

Die Temperaturen erreichen nur noch 5°C, nachts bei 2°C.
Große Kranichkeile unterwegs.




- "Der Hamburger Pflanzenatlas" dokumentiert für diese nördliche Großstadt ein blühendes Miteinander von asphaltiertem Verdichtungsraum und artenreicher Flora - für die Fauna hatte das schon Josef H. Reichholf dokumentiert.

- Auch in Stuttgart wurde über Wildtierbiotope gesprochen - zwischen den viel zu vielen Gleisen des veralteten Kopfbahnhofmonstrums lebt mancher Käfer, der den anwesenden Protestidioten wichtiger ist als eine effiziente Infrastruktur.

- Im dunklen Wald ist aber auch was los: erstaunlich viele kleine Nachtfalter sind bei diesen kühlen Temperaturen unterwegs.


- "Green Energy In Crisis: New Fossil Fuel Age Looms.
In the last few years, we've discovered the equivalent of two Saudi Arabias of oil in the form of natural gas in the United States. Not one, but two. --Aubrey McClendon, CBS, 14 November 2010 " www.thegwpf.org

Sonntag, 21. November 2010

Sonne - Wonne






Das Blut ist rot
Der Himmel blau
Schon morgen sind wir alle tot
Heut machen wir noch blau

Samstag, 20. November 2010

Treppab






Die EU will den Hausumbau für Behinderte erzwingen gemäß Gleichbehandlungsrichtlinie 2008/426 (FAZ 30.1.10) -

beim behindertengerechten Umbau Griechenlands mit seinen gefühlten 100 Billionen Treppen ließe sich doch auch gleich der Staatshaushalt sanieren - beim EU-Ölbaumförderungsprogramm haben die Griechen durch Bepflanzung aller Vorgärten, Bergwerke und Keller noch ein paar Euromillionen zusätzlich von den EU-Nettozahlern überwiesen bekommen.






In Fernost geht die Sonne auf.

Otmar Issing, einer der Architekten der Euro-Geldpolitik und erster Chefvolkswirt der EZB, hat lange geschwiegen. Er hat sich jetzt mit einem besorgten Beitrag zu Wort gemeldet ("Gefahr für die Stabilität", FAZ 11.11.10). Seine Besorgnis drückt sich komprimiert in der Frage aus: "Wenn kein Verlaß auf völkerrechtliche Verträge ist, wie kann man auf Besserung hoffen?" Man muß das wohl schon als eine rhetorische Frage verstehen.
Wie hat sich Europa in den letzten fünfhundert Jahren entwickelt? Wie konnten Demokratie, Zivilisation und Wohlstand so beispiellos wachsen?
Durch den Wettbewerb zwischen den vielen verschiedenen Ländern. Nicht durch Egalisierung. Europäische Vielfalt war auch ein Entdeckungsverfahren. Erfolge in einem Land wurden von anderen übernommen. Die vielen Agenten in Europa konnten dezentral schnell auf neue Entdeckungen und Methoden reagieren.
Der Weg nach Brüssel verläuft entgegengesetzt: die Euroländer sollen sich immer mehr angleichen, die EU-Kommission zieht immer mehr Regelungskompetenz an sich, das Europa-Parlament hätte gern ein eigenes Besteuerungsrecht. Der Maastricht-Vertrag wurde gebrochen und soll nun für eine Transferunion geändert werden. Gar von einer EU-Wirtschaftsregierung ist die Rede.
Das ist der Weg in die weitere Lähmung. Altchinas Zentralisierung läßt grüßen. Europa hat seinen Höhepunkt schon seit längerem überschritten. Der Dynamik Neuchinas und des pazifischen Raums hat Europa immer weniger entgegenzusetzen.
Einen falschen Weg sollte man nicht zu Ende gehen. Der Euro ist leider gescheitert, vor allem an der Disziplinlosigkeit der Südländer, die vom etatistischen Frankreich gedeckt werden. Die ordnungspolitisch interessierten Länder sollten jede weitere Brüsselkratisierung aufhalten und zu neuer, eigener Gestaltungsmacht zurückfinden. Wenn der Maastricht-Vertrag nicht vollständig wiederhergestellt wird, sollte Deutschland die Eurozone verlassen.
Ohnehin spielt die Musik nicht mehr in Europa. In Belgien ist nicht nur langjährig die Staatsverschuldung hoch, auch kann seit Jahren keine stabile Regierung gebildet werden. Ähnliches gilt für Italien und Griechenland. Deutschland ruiniert seine Energiepolitik. In Stuttgart trifft die lange ausstehende, simple Modernisierung eines Bahnhofs auf größte Hindernisse. In Neapel läßt sich nicht einmal dauerhaft die Müllabfuhr verläßlich organisieren. Die europäischen Länder sind seit Jahrzehnten unfähig, die unqualifizierte Masseneinwanderung in die Sozialsysteme abzustellen.
Die EU ist ein lahmender Elefant.
Könnte es sein, daß wir es in zwei Generationen mit einem lahmenden Rehpinscher zu tun haben?

Freitag, 19. November 2010

Hoppla, Herzchen







Ließ sogar Frauen in seinen philosophischen Garten -
Epikur 341-270 vor Seneca





- Herzschrittmacher ist Männersache : senkt die Sterblichkeit bei Männern um ca. 30%, wirkt bei Frauen aber nur geringfügig. (FAZ 17.11.10)
Diesen Geschlechtsunterschied konnte Alice Schwarzer in "Der kleine Unterschied und seine großen Folgen" nicht erwähnen, weil diese kardiologische Studie neuesten Datums ist; ansonsten hätte sie die Resultate so interpretiert, wie es ihr in den Kram gepaßt hätte - vermutlich als männliche Fälschung. Ihr Buch aus den Siebzigern ist ein ideologisches Machwerk übelster Sorte und dürfte viele Frauen ungenießbar gemacht haben, so ungenießbar wie die Schwarzer selbst. Sie hat sich nie von diesem Traktat distanziert, sie schreibt dafür sogar noch aktuelle Vorworte (vgl. "Alice und der wunde Punkt" (FAS 21.11.10). Noch in den Neunzigern hörte ich einen entsprechenden Vortrag von ihr, der nach dem gleichen Muster gestrickt war: völlig fehlende naturwissenschaftliche Kenntnisse als Trägertextur, fabelhafte historische Erfindungen als Applikation, quergeschossen mit kurzschlüssigen Folgerungen und bestickt mit dreisten Forderungen. 2007 schreibt sie in ihrer "Antwort" (Vorabdruck in der FAZ): "Daß der Pornoboom eine direkte Reaktion auf die Emanzipation ist, zeigt auch seine Geschichte." (6.6.07) Den "Pornoboom" gibt es schon in der attisch-antiken Vasenmalerei, er zeigt sich auf römischen Wandmalereien. Die Pornographie wurde aber von vielen gegnerischen Autoritäten, zB auch von der STOA, in ihrer geistigen Wirkung begrenzt. Es war interessierten Schwatzonkeln wie Freud und seinen Schülern wie Wilhelm Reich vorbehalten, eine neue Sexpropaganda als Einfallstor für Massenpornographie zu etablieren, die 1968 als die "Sexuelle Revolution" des Freudomarxismus ins akademische Milieu eindrang, die Weihen als "Freiheitsbewegung" empfing und seitdem ein von den Medien gehegtes Massenhobby mit den ekelhaftesten Randphänomenen wurde. Poppers Wort, daß Freud zu den größten Kulturvernichtern zähle, wird in der massenhaften, flächendeckenden Pornographisierung der europäischen Gesellschaften direkt greifbar. Gegen die Befreiung des Primitiven, Ordinären und Ekelhaften wird sich jeder kultivierte Mensch verwahren. Zu behaupten, daß der "Pornoboom eine direkte Reaktion auf die Emanzipation" sei, zeugt aber von völliger ideologischer Verblendung.
Schwarzer meldet sich diese Woche zu Wort im STERN, welches sicher ein Organ von passendem Niveau ist.
Das wäre nicht weiter bemerkenswert, wenn nicht vorige Woche Schwarzer anläßlich der Verleihung des "Freiheitspreises" die Laudatio auf Necla Kelek gehalten hätte. Die Frauenbewegung hat natürlich im Orient ein Betätigungsfeld, und die Einwanderung von anatolischen analphabetischen Bräuten nach Deutschland mit der damit verknüpften orientalischen Barbarei gegenüber Frauen nun auch hierzulande legitimiert einen gewissen Feminismus. Aber auch einen Feminismus der megärischen schwarzen Sorte, einen Feminismus aus der extrem naturwissenschaftlich unaufgeklärten Dunkelkammer?

- "Der größte Lohn der Selbstgenügsamkeit ist die Freiheit. Epikur, Spruchsammlung, 77
- "Es ist der wichtigste Teil des Heils, die Jugend zu bewahren und sich zu hüten vor jenen, die alles mit ihren rasenden Begierden beflecken." Epikur, Spruchsammlung, 80


- Meister Eckhart. Philosoph des Christentums. Neues Buch von Kurt Flasch. In der Rezension Wenzels, NZZ 13.3.10: "Eckhart traute sich zu, die christlichen Glaubenswahrheiten gewissermaßen restlos als Wissenswahrheiten erweisen zu können."
Das wäre nun etwas schwierig geworden, aber es ist doch bemerkenswert, daß bei aller Orthodoxie und Gläubigkeit ein Zug rationaler Interpretationsbemühung durch die christlichen Jahrhunderte weht. Der etwas jüngere Averroes (1126-1196) vertrat, vertraut mit Aristoteles, ebenfalls eine rational inspirierte Sicht auf den Islam. Seine Schriften sind bis heute verboten.

Donnerstag, 18. November 2010

Da lachten die Kapetinger







Das soll ein Reich sein?

Nicht mehr so viele, aber mit 328 eigenständigen Herrschaften im Jahr 1648 noch genügend viele Deutschländer.
Den Dreißigjährigen Krieg von 1618-1648, einen Fürstenkrieg, in dem sich vor allem Schweden und Franzosen in den Deutschländern tummelten, überlebte wahrscheinlich nur ein Drittel der Bevölkerung.

(Aus: Harms, Geschichtsatlas)




Aus einer Diskussion auf WUWT, Part II

Lipset called the US „The first new Nation“ – but are the US really a nation, are the Americans a people? Many of the Doleys family have gone to the US and have become Americans, distributing their asiatic genes on the „normal“ way – sex was established some hundreds of millions of years ago as a method to mix genes more frequently. Cultures operate contrasting: they exclude other individuals to preserve their cultural group. So the US-Chinese stick to their group, Latinas prefer Latin Lovers, Italians like Italians etc. There are genetic cross transfers, but only at the edges. Sam Huntington asked concerned: „Who are we?“
The most interesting answer gave Max Weber, the „Marx-Killer“, in his essays „The protestant sects and the spirit of capitalism“. The protestant sects came over from Europe and made the American wilderness overtake the wealthy Argentine (Latin „Silver Land“) within 150 Years (see David Landes, Poverty and Wealth of Nations).
So the Americans are the New Europeans, having the same pool of genes, but developing them in individualistic conditions, in an individual and pluralistic cultural framework allowing free enterprise and vitalizing sharp contrasts. This is not really a nation, it is a combination of apt individuals of very different origin in a nationlike frame.
This reminds somehow on the „Germanies“, les Allemagnes, as the French used to say, die Deutschländer, denn „Deutschland“, „Germany“ hat es nie im Singular gegeben, has never existed in a single land. Since 10.000 years all kinds of folks have crossed „Middle-Europe“, the Netherlands are kind of German as well as Austria. The early „Holy Roman German Realm“ consisted of 1789 (!) sub-realms – it was very loose and weak compared with France and England. „Germany“ actually is a late invention of nationalism in the 19th century stimulated and provoked by France and the UK. More provoked by the aggressive France, which attacked the Germanies since Louis XIV., and with Napoleon conquering all German lands till reaching Moscow.

It is a great misunderstanding to construct any connection of sadism and socialism, because of the fact, that the marxist fraction exercised terror to reach their aims. Socialism and marxism are branches of christianity, see Th. Morus, Utopia / Savonarola, „De simplicitate Christianae vita" / Campanella, Civitas solis, Der Sonnenstaat. But these christian authors are influenced by the POLITEIA of Platon, the archetypus of idealism, rationalism and a sort of communism. That is a line of tradition which has some merits, it can be and it should be contrasted with other ideas and it can be criticised, off course, but it should be considered as serious thinking. It is the true tragedy of thinking, that it can depart from good will and end in mass murder. Consider Robespierre. Consider Robespierre a genuine heir of Rousseau.
I see e.g. Obama in this line of caring Christians, but I personally don’t like caring very much. The same applies to the climate phantasies. Thinking often is entirely wrong. Hayek called it the PRETENSION OF KNOWLEDGE.

Mittwoch, 17. November 2010

Unfromme Erscheinungen





Kranichkeile unterwegs heute - die Knospen für den nächsten Frühling sind schon gebildet






Aus einer Diskussion:

Sadism and ideological murder

Erich Fromm was a German-Jewish marxist Freudian so called psychologist who wrote a lot of socialist Freudian phantasies, strictly avoiding empirical methods. So he did in his „ The Anatomy of Human Destructiveness“.
I admit being a young man I have read him with some appreciation.

Stalin was a sadist only in a very abstract way, so no real sadist, that is one who likes to make people suffer by his own hands.

Robert Conquest wrote „The Harvest of Sorrow: Soviet Collectivization and the Terror-famine.“
This awful killing of millions was not sadistic, it was political administrative mass murder „by the way“. The communists took away the harvest and left the farmers behind without corn, so they had no food and no seed for the coming year and the year after, and the communist party did not bother about the starving people.

But a sadist bothers: he enjoys to torture with his own hands, he is eager to see his victim suffering face to face.

The importance of childhood traumas is a psychoanalytical legend, is Freudian rubbish. Indeed, people are born with passions & perversions, partly with neuroticism and psychoticism, see Hans Jürgen Eysenck, Dimensions of Personality, Crime and Personality, etc.
It is quite important not to intermingle sadism and ideological mass murder. Ideologists as Lenin, Stalin, Hitler, Mao, Pol Pot were much more dangerous than an army of sadists. Ideological thinking can always have terrible results, especially if ideologists enter the state maschine.
As many people tend to think in simple ways and simple systems, ideologies will always remain dangerous potentially.

Dienstag, 16. November 2010

Nicht so schlimm wie Gabriel, nicht so grauenhaft wie Künast, nicht so ekelerregend wie Gysi, aber wahrlich schlimm genug






Was ist schöner als schönes Wetter nach einer Regenwoche?




- Akklamationsparteitag der CDU, nur die Präimplantationsdiagnostik scheint kontrovers zu sein, eine knappe Mehrheit stimmt mit Merkel für ein Verbot und damit gegen Sinn und Verstand.
Frau Zießler hat einen dubiosen, nicht gezeichneten FAZ-Kommentar ("Kanzlerin mit Kante") schön kommentiert auf faz.net

> "So so, die Kanzlerin zeigt "klare Kante" !
Frau Merkel mit den Begriffen "klar" und "Kante" in Verbindung zu bringen, klingt nicht nur wie ein Witz, das ist einer. Mag sie auch noch so krampfhaft die Patschhändchen zu Fäusten ballen, noch so oft den "Herbst der Entscheidungen" heraufbeschwören, noch so kantig ihr "alternativlos" in die Menge schleudern - das alles bringt nicht mehr Wirkung, als versuchte sie, bei "Wetten dass" den Pudding an die Wand zu nageln. An dieser Frau ist nichts klar, nichts kantig.
Diese Frau ist der Sargnagel für die CDU, wenn nicht für ganz Deutschland. Wie kann es bloß so weit gekommen sein? Vermutlich, weil diese Frau von allen unterschätzt worden ist. Nein, nicht ihre politischen Fähigkeiten, sondern ihre Machtgier, die ihresgleichen sucht. Es ist richtig: das Schicksal der CDU ist vorläufig mit dieser Kanzlerin verbunden. Die Partei hat zugelassen, dass es so weit gekommen ist, hat wie das Kaninchen auf die Schlange gestarrt und zugesehen, wie die Schlange all jene starken Kaninchen, die sich hätten gegen sie verbünden können, totgebissen hat. Und nun sitzt sie da wie hypnotisiert, die CDU, und wartet... Worauf? Auf eine Alternative? Die kann erst kommen, wenn Merkel endlich weg ist. Und für eine richtige Wahl müßte wir eine Auswahl haben
Helga Zießler


> Und auch Bryan Hayes hat nicht Unrecht:
"...die für das kämpft, was sie für richtig hält": Wir sind verloren...!
Denn für was steht Frau Merkel, die CDU? Für mehr Bürokratie, analytisches Totalversagen, immer mehr Steuern, ständiges Lügen, für das Verschenken von X Milliarden Steuergeldern pro Jahr ohne jeden Grund ans Ausland, für immer mehr Gesetze, immer mehr Gänglei, gnadenlose, taube Besserwisserei...
Und bisher hat sie nur rumgedödelt.
Wenn sie jetzt noch das Tempo ihrer Katastrophenpolitik erhöht, dann wird es selbst die bisher sehr leistungsfähige Wirtschaft nicht mehr schaffen, Deutschland vor dem Abgrund zu retten.

- Rein elektrisch kann 60 km fahren, der Opel Ampera hat aber noch einen Benzinmotor, das Gefährt kommt Ende 2011 zu einem Preis von 43.000 Euro (!).

Montag, 15. November 2010

Alles konstruiert





Glasersfeld

(Foto: Christian Michelides / Wikipedia)



- Glasersfeld, Ernst von, 1917-2010: "Der Konstruktivismus macht das Leben so viel schöner, weil man den Drang rechtzuhaben verliert", sagte Glasersfeld auf einem Kongress 2005.
Es gehört aber auch eine unaufgeregte Gelassenheit dazu, denn ständig wird man von den Platonikern und ihren Verwandten auf ihre unumstößlichen Ideen und "Wahrheiten" gestoßen, was schon Epikur leicht aus der Ruhe brachte.
Auch gilt es, der starken Tendenz zum Relativismus zu entgehen, die dem "Radikalen Konstruktivismus" innewohnt. Wenn der kluge Konstruktivist in Ansehung dessen, daß alles Denken Konstruktion ist, und daß das Gehirn bereits viele arteigene Vorannahmen für die Konstruktion auf stammesgeschichtlichem Wege gespeichert hat nach dem Motto: Es geht nicht um "Wahrheit", sondern ums Überleben - wenn er sich also milde in das Verstehen der Platoniker aller Lager bettet, dann würde das den ewigen "Wahrheits"besitzern und ihren Besitz- und Durchsetzungsansprüchen allzu sehr entgegenkommen und diese noch "wahrheits"besitzheischender machen.

Sonntag, 14. November 2010

Gipfelspesen







Die letzten Blätter und die ersten Blüten - der Haselnußstrauch







- Fährt wieder in der Gewinnzone
: General Motors. Schon das 2. Quartal hintereinander.
Autos spielen bei dem neuen Handelsvertrag zwischen den USA und Südkorea eine Rolle. Südkorea hätte gerne, daß es bei 6% ausländischen Autos auf dem südkoreanischen Markt bleibt und erfindet, wie die Chinesen und viele andere Länder, allerlei Tricks, besonders beliebt: Umwelttricks, um ausländische Konkurrenz zu schädigen. Obama, der im Wahlkampf noch gegen Freihandel war, will aber doch den schon Bush ausgehandelten Vertrag nicht streichen, sondern zugunsten der USA ändern, was Südkorea für sich ebenfalls anstrebt. Alle größeren und besseren Autos sollen draußen bleiben, die Regierungskarossen natürlich ausgenommen. Beide Seiten beharren auch auf Zöllen. Die Einigung wird wohl noch etwas brauchen.
Was für Südkorea schön ist, bleibt für die USA ein Problem. Die amerikanischen Käufer, anders als die südkoreanischen, profitieren von den billigen Fernost-Autos. Aber wohin mit den US-Automobilarbeitern, wenn in den USA mehr KIA gekauft wird als Chevrolet? Für die koreanischen Löhne ziehen sich die US-Arbeiter nicht die Schuhe an. Obama muß zumindest alles vermeiden, was die heimischen Kosten erhöht. Dazu gehört der Umwelt-Unsinn der EPA (Environmental Protection Agency) und auch die Sammelklagenpest (Obama ist Jurist).
Auf dem G20-Treffen verlangte der Jurist O. Exportbeschränkungen in der Form von Grenzmarken. Wo hat der Mann das bloß her? Von Greenspan sicherlich nicht, der aber verteidigte mit dem englischen Kollegen King die lockere US-Geldpolitik, so lange China nicht seinen Wechselkurs freigibt. Dafür spricht auch das Ansteigen der chinesischen Inflation auf 3%.

Samstag, 13. November 2010

Pro bono, contra malum







Regen, Novemberregen





Was es alles gibt: Jemand hält die GRÜNEN für neo-liberal und monetaristisch.
Vorwurf an ANORAK2 auf WUWT, Thema "Germany's Greens get ugly with climate skeptics":

You have failed to demonstrate how “The Greens” support Reaganomics, Monetarism or Neo-liberal economics. Can you show me their position on economic issues?

Antwort: This reform of the welfare system brought harsh cuts and much stricter control for the unemployed compared to the previous, comparatively generous unemployment benefit system which had been in place for decades. The “Hartz concept” was phased in between 2001 and 2005. The Greens voted for it, without their votes it would probably not have passed the house. ...
Google “Oswald Metzger”, a prominent spokesman for the Green party at the time they were in government: www.oswald-metzger.de/

- Mein Kommentar:
Inmidst the leftists of the German Greens were two or three members who favored market solutions, one was Oswald Metzger, who was not allowed candidate for the Bundestag any more - a clear rejection of his market policy. He therefore left the Greens und became member of another green party: Merkel's CDU.

SPD-Schröder won the election 1998 by promising to cut mass unemployment. He failed, but he organized the only labour market reform since decades with the name of Hartz IV (Hartz was a friend of Schröder and at that time VW staff manager). The outcome of this great reform shows now: German unemployment dropped for about 2%. The Greens were in coalition with the green SPD, so they had to accept what chancelor Schröder and the responsible minister Clement had decided. They didn't like the reform, but they had no choice, if they wanted to stay in power.

The German greens now don't have any members any more accepting market solutions - they dream of a total green government with a green supervising brother in every household and a green police with deputies in every tenement house. And because they truly think international, they have a dream to enlarge green dictatorship worldwide with Al Gore world president and Bono his propaganda boss.
(WUWT, Germany’s Greens get ugly with climate skeptics)

Freitag, 12. November 2010

Die Schlechten nach Hohenschönhausen oder in die Hölle






"Die Moral hat es mit der wechselseitigen Achtung und Mißachtung unter Menschen zu tun. Sie macht es möglich, bei aller Unsicherheit kräftig zu fühlen und zu handeln. Sie ist zudem ein polemisches und in vielen Hinsichten unsauberes Geschäft. Sie ist deshalb auch für politischen Gebrauch besonders geeignet. Wer moralisiert, will verletzen - so jedenfalls sieht es aus, wenn man sich mit empirischem Interesse das wirkliche Verhalten von Moralisten anschaut."
N. Luhmann, Die Moral der Gesellschaft, S. 371






- "Warum überhaupt moralisch sein?" fragt Kurt Bayertz in seiner letzten Schrift und plädiert für viel Moral, denn das macht sich gut. Alles bleibt aber sehr allgemein und erreicht so nicht das tägliche Handeln realer Menschen. Auch seinen seinerzeitigen Doktorvater Jörg Sandkühler treibt es moralisch um, er gab gerade den Sammelband "Recht und Moral" heraus, von Michael Pawlik besprochen (FAZ 10.11.10). Sandkühler darin: "Der Pluralismus führt zu Relativismus, zu partikulären Ansprüchen auf meine Wahrheit, auf meine Moral; relativiert wird auch die Geltung von Rechtsnormen: mein Rechtsverständnis gegen deines."

So etwas gab es natürlich nicht in der DKP, der Bayertz und Sandkühler angehörten (wohl nicht mehr). In der DKP und ihrer großen Schwester SED, die die DKP finanzierte, herrschte Klarheit, die in Moskau verkündet und bis Düsseldorf und Bremen heruntergereicht wurde. Auf Flüchtlinge aus dem Honecker-Gefängnisland wurde geschossen, ohne Relativismus. Wer die SED kritisierte, wurde verhaftet und landete ohne Wenn und Aber im Gefängnis, wenn nicht sogar im noch schlimmeren Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Da fragte Kurt Bayertz nicht "Warum überhaupt moralisch sein?", da vertrat er den fraglosen Stasi-Standpunkt, und von Sandkühler ist nicht bekannt, daß er sich gegen die Mauermordmoral seiner Genossen gewandt hätte. Mit dem Zusammenbruch der SED-Diktatur wandelte sich viel und aus manchen Marxisten-Leninisten wurden Moralisten. Immer noch gegen das "Kapital" und die "Konzerne", aber nicht mehr mit dem Säbel, sondern mit Moralisterei. Das ist unverfänglicher und lenkt den Blick wie von selbst auf die Balken in anderer Leute Augen.

Donnerstag, 11. November 2010

Eisig




Eis der Arktis (violett) von oben:
Neueste Aufnahmen v. 8.11.20010 der Universität von Illinois (http://bit.ly/aealRh) zeigen gegenüber 2007 eine Zunahme des Arktiseises besonders nördlich Alaskas und Nordostsibiriens (wattsupwiththat.com/reference-pages/sea-ice-page/)





Rückblick:
"Zur Kontroverse um Klimawandel, CO2-Einfluß und Energiepolitik"
Tagung am 20.2.08 im Stahlzentrum Düsseldorf (http://bit.ly/bJfp3O)
Vortragende:
Prof. Dr. Rolf Emmermann, GeoForschungsZentrum, Potsdam, „Klimawandel und Energiepolitik“; Georg Delisle, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, „Anmerkungen zur gegenwärtigen Klimaentwicklung aus geowissenschaftlicher Sicht“; Dipl.-Ing. Peter Dietze, früher Siemens AG, ‚Reviewer des 3. IPCC-Berichts, „Argumente der Klimaskeptiker zur Kontroverse um CO2, Klima und Energie“; Prof. Dr. Horst Malberg, Institut für Meteorologie der FU Berlin, „Über den solaren Einfluss auf den Klimawandel in den letzten 300 Jahren“; Moderation: Prof. H.-J. Hinz (Institut für Physikalische Chemie, Uni Münster).


Georg DELISLE(Kurze Zusammenfassung Wolf Doleys):
Meßfeld in Kanada: Permafrost bleibt auch im 21. Jht. Die IPCC-Klimamodelle bilden die Gegenwart nicht ab; Antarktis: Der kleine Westteil wärmer, der große Ostteil kälter, Zunahme Packeis. Arktis: Temperaturanstieg bis ca. 1940 (wie heute), dann Abkühlung; Nordkanada heute wärmer, Sibirien – 1°C. Mittlere Jahrestemperaturen über 2,5 Mio. Jahre zeigen eine leicht absteigende Linie.

Mittwoch, 10. November 2010

Die im Dunkeln sieht man nicht





Die im Dunkeln sieht man nicht

Im rechten Medium aber scheinen sie auf. Eine alte Weisheit, die immer aufgefrischt werden muß.
Einfach ist das im Medium der Begegnung, wenn ein unaufgeregter, freundlicher Mensch seine Umgebung erhellt.

Schwieriger fällt die Wahrnehmung bei unauffälligen Dingen, die breite kulturelle Folgen haben. Die beiläufige Entstehung der vokalalphabetischen Schrift im antiken Athen bewirkte, daß die Calvinisten schon Ende des 17. Jahrhunderts sogar die Schulkinder das Lesen lehrten.

Seitdem hat sich die Vorstellung herausgebildet, daß Bildung Kompetenz und Wohlstand schaffe, obwohl die Geschichte des chinesischen Kaiserreiches das schon widerlegte. Aber die hohe literarische Bildung der kaiserlichen Beamten verschuldete maßgeblich, daß die vielen chinesischen Erfindungen einzelner ungebildeter Chinesen keinen Spielraum fanden. Man muß eben nicht nur das MP3-Verfahren erfinden, wie es den deutschen Fraunhofer-Leuten gelang, die Erfindung muß auch angewendet und vertrieben werden, wie es erst in den USA erfolgte, weil sich in Deutschland niemand traute. Nicht neue Erfindungen sind entscheidend, sondern die im weitesten Sinne kulturellen Bedingungen eines Landes, die eine massenhafte Akzeptanz für Neuerungen gewährleisten. Gescheite Leute wie Otto Hahn und Lise Meitner entdeckten die Kernspaltung, aber viele ihrer Enkel sind inzwischen so fanatisiert und naturwissenschaftlich verblödet, daß sie lieber das Land mit defizienten Windrädern und Solarbrettern verschandeln, statt von einer fortgeschrittenen Technik zu profitieren, wie ihnen das die Franzosen nebenan vormachen. Hemmungslos stellen sie sich sogar mit ihrem Vandalismus ins bestellte Scheinwerferlicht der Medien.
Den Verstand im Dunkeln sieht man nicht.


- Douglass North 90 Jahre: begann als Marxist, wurde Institutionenökonom, Nobelpreis 1993. Die Institutionenökonomie verfolgt die Fragestellung, welche Einrichtungen und welche Arbeitsweisen, Regeln und Gesetze nötig sind, damit es gescheiten Erfindern nicht so geht wie den chinesischen Düsentriebs im kaiserlichen und marxistischen China sowie den deutschen MP3- und HTR-Erfindern.

Dienstag, 9. November 2010

Banane?










- Hassan al-Banna (1906-49): ' In den 30er Jahren politisierte sich die Bruderschaft stärker und setzte sich für das Ziel der Rückkehr zum ursprünglichen Islam und der Errichtung einer islamischen Ordnung ein. Al-Banna wandte sich 1936 mit diesem Ziel in dem Traktat "Aufbruch zum Licht" (naḥwa 'n-nūr) an den ägyptischen König und andere arabische Staatsoberhäupter. Er trat auch für den bewaffneten, offensiven Dschihad gegen Mörder ein. Banna wörtlich: "Es liegt in der Natur des Islams, zu herrschen und nicht beherrscht zu werden, seine Gesetze allen Nationen aufzuzwingen und seine Macht über den gesamten Planenten auszuweiten." '
(Wiki.)

"Seit Hassan al-Banna, der 1928 die Muslimbrüderschaft gründete, verstehen Fundamentalisten unter 'Djihad' jedoch ausschließlich den gewaltsamen Kampf als Instrument für die Durchsetzung ihrer politischen Ziele; sie legitimieren ihre Gewaltanwendung islamisch."
(Bassam Tibi, Die fundamentalistische Herausforderung, Beck 2002, S. 18)

So auf Anhieb möchte man al-Banna nicht in die Arme schließen. Das geht schon eher, wenn man die neue Gerda-Henkel-Preisträgerin Gudrun Krämer, die gerade ein Büchlein über al-Banna geschrieben hat, zu diesem ägyptischen Lehrer hört. "Leicht" und "spannend" waren Worte, die ihr in der Preisdankesrede zu diesem Großbegründer des neuen bewaffneten Kampfes gegen die Ungläubigen einfielen; daß dieser Galgenvogel der Gründer der berüchtigten MUSLIMBRÜDERSCHAFT war, schien ihr gar nicht erwähnenwert in ihrer netten, eloquenten Art.

Auch die Neuinterpretation des Djihad durch einen Essay al-Bannas, die von seinem Chefideologen Sayyid Qutb aufgenommen und von Bin Laden angewendet wird, erzählte die nette Dame nichts.

Da wird sie wohl ein "leichtes" und "spannendes" Verhältnis zu den Enkeln des al-Banna pflegen, zu dem schillernden Tarik Ramadan und seinem soliden Bruder Hani, der öffentlich die Steinigung als "läuternde" Strafe für Ehebrecherinnen fordert, was ihn seine Lehrerlaubnis in der Schweiz kostete und Tarik in Bedrängnis brachte, weil er sich nicht davon distanzierte.

Der Prophet erlaubt dem Gläubigen die "Taqiya", das heißt die Verstellung und die Lüge, wenn er unter Ungläubigen lebt.
Da wird er sich über Gudrun Krämer, diese Metamorphose der Annemarie Schimmel, sicher freuen.

- Einer muß doch aufpassen: '" Imam wegen Nötigung verurteilt.
Angriffe auf "schlechte Muslimin" / Prozess in Katalonien
wie. MADRID, 3. November. Im ersten spanischen Prozess wegen interner Streitigkeiten in einer lokalen islamischen Gemeinschaft ist jetzt der ...' 4.11.10 FAZ
/// Die betroffene "schlechte Muslimin" ohne Kopftuch war Angestellte der Gemeinde für Verbindungsaufgaben zur marrokan. Gemeinschaft und war auch von der sozialistischen Bürgermeisterin, die keinen Ärger mit dem marrokanischen Imam haben wollte, zum Wechsel des Arbeitsplatzes aufgefordert worden.

- Findet die sog. Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer sicher sehr "spannend":

"Todesurteil in Iran
Noch lebt Sakineh Ashtiani
Die Iranerin Sakineh Ashtiani sollte wegen Ehebruchs zu Tode gesteinigt werden. Auf Druck der Weltöffentlichkeit hat das iranische Regime die Strafe in den Tod durch Strang umgewandelt. In wenigen Tagen soll es vollstreckt werden.

Von Mina Ahadi, FAZ 09. November 2010
In wenigen Tagen wird Sakineh Ashtiani voraussichtlich sterben. Die Behörden haben dem Gefängnis in Täbris, in dem sie ist, die Erlaubnis für die Hinrichtung durch den Strang erteilt. Wir wissen, dass Sakineh Ashtiani Schmerzen hat, da sie mehrmals ausgepeitscht wurde; wir können nur ahnen, wie es ihr geht. Seit August darf niemand sie besuchen; ihr Sohn Sajad und der Verteidiger Javid Kian wurden verhaftet, als sie deutschen Journalisten ein Interview geben wollten. ...
Mina Ahadi wurde in Iran geboren und lebt seit 1996 in Deutschland. Sie gründete 2001 das Internationale Komitee gegen Steinigung (http://stopstonningnow.com/wpress/), 2007 den deutschen Zentralrat der Ex-Muslime.

Montag, 8. November 2010

Der Gesundheit wegen: Radonradioaktivitätskur








Mal tief einatmen bei etwa 740.000 Becquerel je m³ Atemluft: im Radonstollen

(Bild: http://bit.ly/ayWF75)






- Radiaktivität gegen Erkrankungen der Atemwege etc.
: Radontherapie, Radonbad oder Radoninhalationskur, ist die therapeutische Anwendung des radioaktiven Gases Radon in Heilbädern. Es werden dabei natürliche Freisetzungen von Radon aus dem Erdboden genutzt.
Im Gasteiner Heilstollen zB liegt die Konzentration bei etwa 740.000 Becquerel je m³ Atemluft, in Gebäuden wird ein Richtwert von 100 Becquerel je m³ Atemluft als Obergrenze angenommen. (Wiki.)

- Alle Gegenstände sind mehr, oder minder radioaktiv
. Das Uran hat eine sehr lange Zerfallszeit. Demzufolge ist die Strahlung niedrig. Uran wird in vielen Ländern frei verkauft und wird z.B. als Ausgleichsgewicht fuer Segelboote genutzt. Man kann sich einen Klotz als Briefbeschwerer auf den Schreibtisch stellen. Das Plutonium 239 hat eine kürzere Halbwertszeit und strahlt entsprechend mehr. Ziemlich reines Plutonium 239 kann manuell bearbeitet werden, dies geschah früher auch. Plutonium 241 strahlt sehr stark, so daß man davon Abstand halten sollte. Als starker Strahler ist es aber nach 500 Jahren nahezu vollständig verschwunden bzw. zerfallen.

- Jawohl: "man muss wissen, wovon man redet": Ein alter, kleiner Druckwasserreaktor von 1967 wird in der Normandie zerlegt. " Auf dem Rückweg ins Freie verrät Werksleiter Dziopa, worauf es bei seiner Tätigkeit ankomme: „Man benötigt ein bisschen Professionalismus, und man muss wissen, wovon man redet.“ Wenig zuvor hat er ängstliche Besucher mit dem Hinweis beruhigt, dass die Radioaktivität hier niedriger als vielerorts in der Natur sei. Tatsächlich zeigt das Messgerät bei der abschließenden Kontrolle am Ausgang keine erhöhte Strahlenbelastung an. " FAZ 5.7.10

- Naturstrahlung: " Alle Lebewesen leben seit Jahrtausenden in einem Strahlungsmilieu, das als einer von vielen beeinflussenden Faktoren die stammesgeschichtliche Entwicklung mitbestimmt. Es erfolgt sowohl eine Strahlenbelastung von außen als auch von innen, im Körper. Von außen wirkt u.a. die kosmische Strahlung: 79% sind Protonen, 20% Heliumkerne (also Alpha-Teilchen) und nur etwa 1% andere schwere Kerne. Bei uns auf der Erde kommt ein sehr durchdringungsfähiges Strahlengemisch von Gamma-Quanten und schnellfliegenden Positronen sowie Beta-Teilchen an. Die kosmische Strahlenbelastung beträgt etwa pro Jahr 30 Milli-Rem (mR). Einen weiteren Teil der äußeren Strahlung bilden das Radium 226, das Thorium 232 und das Kalium 40 aus der Erdkruste. Kalium enthält natürlicherweise 0,012% Kalium 40. Die Gesamtstrahlung von außen beträgt pro Jahr etwa 90-110 mR (milliRem) in weitgehender Abhängigkeit von der Höhenlage des Wohnortes. "
R. Gross, P. Schölmerich, Lehrbuch der Inneren Medizin, S. 1312 (Vgl. Eintrag v. 24.4.10)

Allein das radioaktive Edelgas Radon liefert etwas mehr als 50 Prozent der natürlichen Strahlenexposition und verdient deshalb aus radiologischer Sicht besondere Beachtung." Sogar der menschliche Körper selbst ist radioaktiv. Jeder von uns produziert eine durchschnittliche körpereigene Radioaktivität von etwa 8000 Becquerel. Das bedeutet, jede Sekunde zerfallen in einem durchschnittlichen menschlichen Körper etwa 8000 Atome. " (S. u.a. lung.mv-regierung.de/.../nat_radioaktivitaet )

Sonntag, 7. November 2010

transit




transit

die blätter fallen, fallen tief und sacht
schwebend ihr flug, verhalten
voll zögern und spiralig spielend
den transit zu verlängern

ihr braun ist brauner, heller ist ihr rot
ihr gelb, ihr rost deckt horizonte
die farbe gilt nicht mehr dem sexus
die lust des lichtes ist's
das schwärt und bricht und doch noch brennt

braunrot wird dunkel jetzt
schwarz steht das holz
im tal, enthüllt
ein weiter blick von oben her
wird blind
und sinkt

wolf doleys



aus: wolf doleys, ins blaue springen
(http://bit.ly/b62av8)

Samstag, 6. November 2010

Pu, nein, nicht der Bär







So schön und zivilisiert kann ein Ausflug bei strahlendem Sonnenschein in Amerika sein, allerdings sind kleine Straßen für den Castor-Transport ungeeignet.

(Bild: http://oekoreligion.npage.de/)






Haben Sie sich ein paar Rauchmelder aus dem Urlaub in Schottland mitgebracht? Die arbeiten vielfach mit Americium. Rauchpartikel absobieren die Ionen, der Stromfluß wird unterbrochen und der Alarm ausgelöst. Americium ist stark radioaktiv. Das ist aber kein Problem, so lange man den Rauchmelder nicht ißt, was wenig üblich ist, weil er partout nicht schmeckt. Denn wie beim Plutonium, das man ebenfalls nicht essen sollte, blockiert schon ein Blatt Papier die alpha-Strahlung.
So einfach ist das. Eingeschlossen in einem Stahlbehälter oder selbst in eine Plastiktüte ist ein kleines Stückchen Plutonium relativ ungefährlich (aber auch hier gilt: nicht essen; mehr als zehn Kilo sind für die Plastiktüte außerdem ungeeignet).
Hält man das Plutonium an die Wange, oder nimmt man es mit ins kalte Bett, dann fühlt man die angenehme Wärme dieses Stoffes, der viel länger wärmt als ein Kirschkernkissen (dafür kann man das Kirschkernkissen getrost essen, wenn es kalt ist; Vorsicht aber bei empfindlichem Magen).

Die wohlige Wärme des Plutoniums entsteht durch den radioaktiven Zerfall, und diese Wärme läßt sich wunderbar in Energie umsetzen. Schöne, kleine Plutoniumbatterien wurden zB bei Apollo-Missionen eingesetzt, bei Tiefseetaucheranzügen und bei Herzschrittmachern, wo große Blockbatterien einfach unpraktisch wären, schon wegen des großen Knubbels in der Brust, zumindest der männlichen, und weil man sie immer wieder austauschen muß.

Ziemlich prima also, was man mit dem Plutonium anfangen kann, man könnte damit zu Hause auch viel Heizöl sparen. Also, vielleicht kriege ich ein paar Castoren, wenigstens einen.

(Vgl. John Emsley, Chemie im Alltag II, S. 264ff. sowie Blog-Eintrag v. 23.4.10)

Freitag, 5. November 2010

Rette deine Seele!







Im Hintergrund leuchtet die Inschrift des Kreuzes, die es schwer hat gegen die weltlichen, profanen Zeichen, die sich vordrängen






John Gray, Londoner Evolutionsbiologe, hat dem Humanismus und dem Gotteswahn wieder einmal die Leviten gelesen in seinem neuen Buch: "Von Menschen und anderen Tieren" (2010). Ja, natürlich, der Mensch ist kein Überwesen, und er wurde so wenig geschaffen von einem Über-Tier wie die Orchideenmantis oder die Brackwespe.


Ganz anders kommt Andreas Püttmann daher mit seinem Titel: "Gesellschaft ohne Gott" , ebenfalls 2010 erschienen. Es geht ihm allerdings weniger um Gott als um die im weitesten Sinne wirtschaftlichen Folgen der Entchristlichung Deutschlands. Hayek wird zitiert, der, selbst religiös enthaltsam, sich aber von dem positiven Einfluß des Christentums auf Ehrlichkeit, Vertragstreue, Eigentums- und Familienrespekt überzeugt zeigt. Die wirtschaftlich viel bessere Verfassung der christlichen deutschen Südländer gegenüber dem Norden sei kein Zufall.
Püttmann verweist ebenso auf katholische Regionen in Afrika, die positiv gegen nichtchristliche Gebiete abstechen bei Aids-Rate, der Familienstabilität und der wirtschaftlichen Entwicklung.
Dazu muß man ebenfalls einen Blick auf die islamische Welt werfen, die zwar kein Aidsproblem besitzt und über stabile Familien verfügt, jedoch politisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich und technisch seit Jahrhunderten blockiert ist und nur durch Impulse von außen zu ganz geringfügigen Neuerungen fähig ist.
Das Problem ist nur bei den deutschen Lutheranern lösbar: sie haben sich von frommem Geist weit entfernt und stellen eher eine religiös gefärbte Sozialdemokratie dar. Sie werden weiter abnehmen. Der Katholizismus besitzt stärkere Glaubenswurzeln, mit ihm ließe sich vielleicht ein Arrangement vorstellen wie es Kant und sein Diener Lampe pflegten: die des Glaubens bedürftigen glauben lassen. Die anderen stärker erziehen und bei Regelverletzungen durchgreifen.

(Vgl. die Rez. in der FAZ: Püttmann 23.8.10, Gray 20.2.10)

Donnerstag, 4. November 2010

Politische Schiffsdialektik





Deutscher Solar-Energiedampfer vor dem Untergang





"Auf jedem Schiff, das dampft und segelt,

gibt's einen, der die Sache regelt",


hieß es neulich aus politischen Breiten.

Worauf aus gewöhnlich gut unterrichteten Seefahrerkreisen zu hören war:


"Auf jedem Schiff, das schwimmt und schwabbelt,

ist einer drauf, der dämlich sabbelt."


Diese Ergänzung war nötig; zumal beides, wie die zwei Seiten einer Münze, zusammengehört. Sie fallen auch manchmal völlig zusammen.

Mittwoch, 3. November 2010

Mildes Lüftchen







Genießen auch die Milde




Da weht so ein mildes Lüftchen heute, 8-16°C, und überwiegend blieb es trocken. Weht es von Süden? Nein, ich glaub', es kommt von Westen, weit von Westen. Nicht gerade von diesem Luftikus, aber doch aus dieser Richtung:
Die Sozialdemokratisierung Amerikas legt eine Pause ein, das Klima hat wieder eine Chance, weiterer Klimabelastungsunsinn für die arbeitenden Bürger in ihren Unternehmen wird vertagt.
Ja, Amerika, du hast es besser, meinte schon Goethe. ("Den Vereinigten Staaten")

Dienstag, 2. November 2010

Luhmann versteht Bahnhof








- Luhmann in Stuttgart:
"Das wird deutlich, wenn man Protestbewegungen als autopoietische Systeme (selbsterzeugte, WD) eigener Art versteht und den Protest als ihr katalysierendes (vorwärtstreibendes, WD) Element. Der ein Thema herausgreifende Protest ist ihre Erfindung, ihre Konstruktion. ... Gegen Komplexität kann man nicht protestieren. Um protestieren zu können, muß man deshalb die Verhältnisse plattschlagen. Dazu dienen die Schemata und vor allem die Skripts, die sich in der öffentlichen Meinung mit Hilfe der Massenmedien durchsetzen lassen. ... Der Protest inszeniert "Pseudo-Ereignisse", das heißt: Ereignisse, die von vornherein für Berichterstattung produziert sind und gar nicht stattfinden würden, wenn es die Massenmedien nicht gäbe. ... Schon in der Planung ihrer eigenen Aktivitäten stellen die Bewegungen sich auf die Berichtsbereitschaft der Massenmedien und auf Televisibilität ein. ... Widerstand gegen etwas - das ist ihre Art, Realität zu konstruieren. ... Nichts spricht dafür, daß die Protestbewegungen die Umwelt, seien es die Individuen, seien es die ökologischen Bedingungen besser kennen oder richtiger beurteilen als andere Systeme der Gesellschaft."

(Niklas Luhmann, Die Gesellschaft der Gesellschaft, Bd. 2, 1998, Kap. 4/XV, Protestbewegungen, S. 847-865)

Da steht dem Beobachter das Spektakel um den Stuttgarter Kopfbahnhof lebendig vor Augen. Der Protest als flüchtige soziale Form wird angeschoben von Berufsprotestlern, die auf ein ansprechbares Netzwerk von stets protestierbereiten Reiseprotestlern überall in Deutschland von Attac bis Greenpeace zugreifen können, denen sich dann über den Herdentrieb und die Lust an Protest und Randale lokal viele Latentprotestler anschließen können.

Vgl. dazu auch den stets lesenswerten Gerd Roellecke, Nur Müdigkeit wird den Protest beenden, FAZ 1.11.10

Montag, 1. November 2010

Wo hat der Krebs das bloß gelernt?






Falls jemand danach sucht:

HIC PORTA COELI verheißt die Schrift in Gold - HIER IST DIE HIMMELSPFORTE
steht über der katholischen Kirchentür der Odenthaler Kirche St. Pankratius, von Arbeit ist nicht die Rede

(Nichtkartenleser finden die romanische Basilika gegenüber dem Rewe-Supermarkt)



- Wo hat der Krebs das bloß gelernt: Emil Krebs (* 1867 in Freiburg in Schlesien, bis 1930) war ein deutscher Sinologe. Er beherrschte 68 Sprachen in Wort und Schrift und befaßte sich mit 111 Sprachen (ohne Dialekte) . ... Sein 1930 von dem Hirnforscher Oskar Vogt entnommenes Gehirn wird noch heute im C. u. O. Vogt-Institut für Hirnforschung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf aufbewahrt (Karl Zilles). Katrin Amunts hat dort eine mikroskopische Untersuchung vorgenommen. Ihren Befund fasste sie so zusammen: "Im Schläfenbereich befindet sich das Broca-Zentrum. Es spielt für die Sprachproduktion eine wichtige Rolle. Der Bau des Broca-Areals unterscheidet sich bei Emil Krebs sehr deutlich von Leuten wie uns. Die Nervenzellen sind bei allen Menschen in Schichten angelegt, doch bei ihm lassen sich die Zellstreifen unter dem Mikroskop deutlicher voneinander abgrenzen. Krebs hatte also nicht generell ein anderes Gehirn als die Normalbevölkerung, sondern nur ein sehr besonderes Broca-Areal. Seine spezielle Sprachbegabung lässt sich daher mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die ungewöhnliche Ausprägung dieser Gehirnstruktur zurückführen."

Der Protestant ging durch die Arbeitspforte.


- Könnten sie, wenn sie wollten: "Was Lehrer von PC-Spielen lernen.
Kinder und Jugendliche würden vermutlich wesentlich leichter lernen, wenn ihnen der Unterrichtsstoff mit den gleichen Strategien vermittelt ... James Gee Uni Arizona ... Die Spiele setzen auf situationsbezogenes Lernen. Informationen werden vermittelt, wenn sie zur Lösung eines Problems beitragen. Computerspiele verzichten auf isolierte Prüfungssituationen. Die Spieler werden fortlaufend beurteilt, was Teil des Ansporns ist. ... Regeln und Prinzipien ein wichtiges Lernziel. hka. ..." FAZ 3.3.10

- Kartenlesen: Rheinsteigplaner Brämer fand schon in den neunziger Jahren heraus, daß nur noch etwa 14% eine Karte lesen können (vgl. FAZ 28.10.) - ja, was machen die denn in der Schule so?

- Arbeitspforte: Muzaffar ad-Din Schah, Kadschar auf dem persischen Thron, besuchte in seiner Regierungszeit 1896 bis 1907 Deutschland und notierte verwundert in seinen Reiseaufzeichnungen, daß der deutsche Kaiser morgens und abends arbeitete - er habe dafür seine Minister. Während andere Herrscher sich amüsierten, arbeiteten sie für den Staat, schon der calvinistische Friedrich Wilhelm I. führte das ein, sein Sohn Friedrich II. übernahm es. Merkwürdiger, arbeitsfreundlicher Protestantismus. Arbeitsgesinnung über Religionspsychologie als Himmelspforte.