Attila als ungarischer Museumsheld, Foto: A. Berger/Wikip.
Interview mit Prof. Dr. Martin Zimmermann
Ob Historiographen wie Herodot, Thukydides, Polybios, Plutarch oder Sallust, Livius, Tacitus und Sueton, ob Dichter wie Homer, Hesiod, Aischylos, Aristophanes, Euripides, Sophokles oder Lukian, sie alle haben über Gewalt geschrieben - oft in schillerndsten Farben und mit einer Detailversessenheit, dass es einen schon gruseln kann. Der Althistoriker Prof. Dr. Martin Zimmermann von der LMU München sammelt seit Jahren Gewaltdarstellungen und -beschreibungen aus der Antike und hat darüber nun ein Buch geschrieben - Titel: Gewalt. Die dunkle Seite der Antike. Das Buch erscheint nächsten Montag. Wir haben ihn nun vorab um ein Interview gebeten und unter anderen gefragt, ob die Antike gewalttätiger als andere Epochen der Weltgeschichte war.” http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/gewalt_in_der_antike?nav_id=4565 "
- Die schottische Hebriden-Insel Eigg im Nordwesten Europas brachte eine kleine Bevölkerung hervor, in der alle mit allen verwandt waren. Sie rotteten sich dem Vernehmen nach im Laufe der Jahrhunderte in blutigen Clankriegen mehrmals fast gänzlich aus.
- Ja, und am 20.9.451 war Attila da, aus dem Osten hinter dem Don, in dem heutigen Frankreich, auf Raub- und Beutezug, denn auf produktive Wirtschaft verstanden sich die Hunnen nicht, jedoch gut auf schnelle Reiterei und Kriegerzucht.
Das hätte schwer ins Auge gehen können 451 auf den Katalaunischen Feldern! Aber der weströmische General Aetius hielt die Hunnen auf und Attila, geschwächt, plünderte Nord-Italien.
Der Name “Attila” ist im Kaukasus heute noch beliebt, ein Hinweis auf die aktuelle Kriegsfreundlichkeit.
Die Westeuropäer sind inzwischen auf "Friede, Freude, Eierkuchen" abonniert und haben ihre Rüstungsindustrie schwer vernachlässigt. Sie sind nicht mehr verteidigungsbereit und haben die Streitkräfte auf Reste reduziert. Genscheristen und Sozialtanten regieren. Das weiß man im Osten und kann sich einiges erlauben.