“Deutlich zeigt sich die Schichtgebundenheit des geselligen Verkehrs. Der Geselligkeitsindex beträgt, wenn man ‘Mittelstand’ (Selbständige, Beamte und Angestellte) und ‘Arbeiterschaft’ gegenüberstellt, nur 0,53, d.h., es besteht eine starke ‘Gruppenfremdheit’, obwohl Angestellte und Facharbeiter zwischen den zwei gegnübergestellten Gruppen die Verbindungsbrücke schlagen.
Interessant sind die Ergebnisse einer Untersuchung in Long Beach in Kalifornien, die C.C. Zimmerman … auf einem Kongreß mitteilte. In dieser in den letzten zwanzig Jahren entstandenen Großstadt sind praktisch sämtliche Einwohner Zuwanderer. Die Verkehrs- und Freundeskreise, die sich herausgebildet haben, zeigen eine starke Homogenität in Bezug auf Religion, Herkunftsland, sozialen Erfolg, Stabilität der Familie und jugendliche Kriminalität: Gleiches findet sich zu Gleichem. Untersucht wurden nur die Familien von Schülern der High Schools, so daß eine gewisse Vorauslese gegeben war.”
Elisabeth Pfeil, Soziologie der Großstadt, Der Verkehrskreis des Großstädters, in: Gehlen, Schelsky (Hg.), Soziologie, 1955, S. 256f.