Donnerstag, 5. November 2009

Wirtschaft als Schulfach, Schluß mit dem Einheitsmuff!



König, Archetyp, FAZ

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- Wirtschaft als Schulfach
Eine Lehre aus der Finanzkrise lautet schlicht: Früher anfangen. Wer schon Schüler und Auszubildende für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert, schafft eine breite Basis für Fachkräfte von morgen. Von THOMAS A. LANGE

Über die gestiegene Bedeutung einer soliden Wissensvermittlung von wirtschaftlichen Zusammenhängen im Schulunterricht besteht bereits seit längerer Zeit breiter Konsens. Nun hat die andauernde Krise an den internationalen Finanzmärkten durch die ausführliche Berichterstattung in den Medien die Themen Wirtschaft und Finanzen auch für Jugendliche noch mehr in den Vordergrund gerückt.
Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) zum Wirtschafts- und Finanzverständnis von Jugendlichen ist die Finanzkrise für zwei Drittel der Befragten ein aktuelles und häufiges Gesprächsthema in ihrem persönlichen Umfeld, das heißt in der Schule oder am Ausbildungsplatz, in der Familie und im Freundeskreis. Insgesamt 70 Prozent der 14- bis 24-Jährigen halten Informationen über die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung für wichtig oder sehr wichtig und interessieren sich für wirtschaftliche Zusammenhänge. Dabei erwarten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Wirtschaftsinformationen in erster Linie von den Medien (75 Prozent) und von der Schule (70 Prozent) und wünschen sich die Einführung eines eigenen Schulfachs "Wirtschaft".
Dieser Wunsch ist nicht zuletzt ein Beleg dafür, dass es mit den wirtschaftsspezifischen Kenntnissen der Befragten nicht nur zum Besten steht: Die Studie zeigte teilweise erhebliche Wissenslücken bei ökonomischen Sachverhalten auf. So konnten 40 Prozent der Teilnehmer mit dem Begriff der sozialen Marktwirtschaft "nichts Bestimmtes" verbinden, und immerhin 30 Prozent hatten keine bestimmte Vorstellung von dem, was sich hinter dem Schlagwort "Globalisierung" verbirgt. Noch gravierender sind die Defizite bei konkreten Kenntnissen wirtschaftlicher Grundlagen wie beispielsweise dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Hiervon hatten zwar fast drei Viertel der Befragten schon gehört, aber nur etwas mehr als die Hälfte konnten den Begriff auch richtig erklären. Und lediglich 6 Prozent der Umfrageteilnehmer waren in der Lage, auch nur ungefähr die momentane Höhe der Inflationsrate in Deutschland anzugeben.

Das Thema Wirtschaft spielt an den Schulen nach wie vor eine Nebenrolle und wird fast überall nur ergänzend zu anderen Fächern wie Politik, Geschichte, Sozialwissenschaften oder Gemeinschaftskunde unterrichtet. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Ulrich Junghans, Vorsitzender der Wirtschaftsministerkonferenz der Länder, eine Überprüfung der Lehrpläne einfordert.

Als Reaktion auf die erkannten Defizite hat der BdB bereits im Jahr 2008 einen Vorschlag für die ökonomische Bildung in Deutschland erarbeiten lassen. Kernüberlegungen des Konzeptes waren neben der Forderung nach einem eigenen Schulfach die folgenden Thesen. Erstens: Ökonomische Bildung gehört zur Allgemeinbildung und nicht zur Spezialbildung. Zweitens: Gute ökonomische Bildung benötigt auch entsprechend qualifizierte Lehrer. Drittens: Ökonomische Bildung bringt eine neue Lern- und Leistungsqualität in das deutsche Schulsystem.

Auch mit dem Planspiel "Schul/Banker", in dem Schülern Kenntnisse zum Bankgeschäft vermittelt werden, versucht der BdB, Wissenslücken zu schließen. Das Planspiel wird mittlerweile seit elf Jahren veranstaltet, mehr als 45 000 Jugendliche haben sich daran beteiligt. Teams von vier bis sechs Schülern führen in dem Projekt eine Bank und übernehmen die Aufgaben eines Bankvorstands, um das eigene Institut im Wettbewerb möglichst erfolgreich zu führen. Hierzu müssen die Schüler eine Vielzahl von realitätsnahen Entscheidungen treffen, darunter in den Bereichen Sparen und Kredite, Aktienfonds, Online Banking, Aufbau eines Filialnetzes, Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, Werbung, Marktforschung und Konkurrenzbeobachtung.
Zu den Aufgaben des Planspiels gehört zudem die Beobachtung der Marktentwicklung, der Konjunkturlage und das Verhalten der Wettbewerber, wobei auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Vorschriften der Bankenaufsicht zu berücksichtigen sind. Auf diese Weise sollen die Schüler hautnah erleben, wie Marktwirtschaft und Wettbewerb funktionieren, und auch auf diese Weise das notwendige Wissen im Finanz- und Wirtschaftswesen vermittelt bekommen.
Die genannten Beispiele belegen, dass die privaten Banken ihre Bemühungen um die Wissensvermittlung wirtschaftlicher Zusammenhänge als einen wichtigen Teil ihres gesellschaftspolitischen Engagements begreifen.
Dr. Thomas A. Lange, Sprecher des Vorstandes der NATIONAL-BANK AG, Essen, F.A.Z., 05.11.2009

- Modell Schweiz: "Riss im Kopf
Der Röstigraben durchschneidet die Schweiz wie mit einem Messer. Auf der einen Seite redet man Deutsch, auf der anderen Französisch. Auch sonst ..." Mehnert, Faz 5.11.09
/// Was heißt denn hier "Riss im Kopf "? Ist die Einheitsvorstellung nicht zutiefst faschistisch (fascis = Rutenbündel)? Was soll der Einheitsbrei? Wir schwämmen heute noch in der 'Ursuppe', wenn es nicht dauernd und immer wieder neue Differenzierungen gegeben hätte, säßen wir nicht Arm in Arm mit den Schimpansen auf dem Baum (bzw. dessen Vorgängern), wenn nicht stetig das Kardinalprinzip allen Lebens, die Einheitssprengung stattfände? "Es eifre jeder seiner unbestochnen,
Von Vorurteilen freien Liebe nach!" (Lessing, Ringparabel) Schluß mit dem Einheitsmuff! Jedem das Seine!