“Bei Landvergaben in großen Stil war die Anzahl der Hufen notwendigerweise kaum mehr als ein Annäherungswert, denn es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß der großpolnische Herzog Wladislav Odonicz im Jahre 1224, als er dem Deutschen Orden 500 Hufen Land übereignete, oder auch 1233, als er den Zisterziensern Landstriche von schätzungsweise 2000 oder 3000 Hufen vermachte, die Fläche vorher exakt hatte vermessen lassen - denn 3000 Hufen entsprechen immerhin knapp 500 Quadratkilometern.”*
Vermessen wurde dann bei den neuen Dörfern und Hofstellen, mit Meßschnüren, wie sie schon in antiken Texten verwendet werden.
Bei Rousseau liest sich das so:
Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen „Dies gehört mir“ und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: „Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört“. (Jean‐Jacques Rousseau: Diskurs über die Ungleichheit (Ed. Meier). UTB, 2008, S. 173)
Nur die Feuilletonisten nehmen das bis heute ernst. So etwas endet dann in der sozialistischen Diktatur.
*Bartlett, “Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt”, S. 172f.