Der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser hat ein neues Buch vorgelegt: RELIGION UND KRIEG.
Alle Religiösen führen Krieg, oder haben ihn geführt, befindet Zinser darin. Ohne Ausnahme.
Für den verworrenen Dreißigjährigen Krieg kam Golo Mann zu dem Schluß, daß Menschen immer einen Grund finden, einander totzuschlagen.
Es sind also nicht die Religionen als solche, die kriegstreibend sind, sondern Männer finden Gründe für Aggressionen, und zu den Gründen zählen auch religiöse. Sie eignen sich besonders gut, weil sie Kämpfer stärker motivieren können als profane Gründe. Und da ist man wieder bei Zinser, der fordert, daß die Religionen alles entfernen, was kriegsfördernd sein könnte. Im Neuen Testament gebe es nur zwei Stellen, die aggressiv interpretiert werden könnten. Im Koran aber sehr viele, wie man hinzufügen darf. Zudem kommentieren die vier Evangelien sich gegenseitig, und die schwergewichtigen Paulus-Briefe bilden den friedfertigen Superkommentar dazu. Deswegen konnten sich die Kriegsparteien im Dreißigjährigen Krieg auch gar nicht auf das Neue Testament und den sog. Christus berufen und taten es auch nur indirekt.
In diesem europäischen Krieg ging es um Macht und Einfluß zwischen vor allem Paris, Schweden und Wien.
Die Eintext-Rechtsreligion des Mohammedanismus befindet sich dagegen noch auf einer völlig naiven Stufe von Textverständnis, die es erlaubt, blutrünstige Koranverse als direkte wortwörtliche Offenbarung zu verwenden.
Interview mit Zinser: http://www.deutschlandfunk.de/religion-und-krieg-kriegstreibende-aussagen-verurteilen.886.de.html?dram:article_id=312792