Montag, 1. Februar 2016

Libets Millisekunden und Oma Meume







“Entscheidungen entstehen im Gehirn als Resultat von Selbstorganisationsprozessen, wobei Kompetition zwischen unterschiedlich wahrscheinlichen Gruppierungsanordnungen die treibende Kraft und kohärente Systemzustände die Konvergenzpunkte der Entscheidungstrajektorien darstellen.” (Wolf Singer, Der Beobachter im Gehirn, stw 2002, S. 169)


Für die Lebenskunst kann man sich antrainieren, sich stets mehr als 200 Millisekunden Zeit für bedeutendere Entscheidungen zu nehmen. Ganz ohne Kenntnisse der Hirnforschung, der Philosophie und der Psychologie meinte Oma Meume vor 500 Jahren, man solle wichtige Entscheidungen eine Nacht überschlafen. Um den hirnlichen Selbstorganisationsprozessen Zeit zu geben, bestätigt Singer. Selbstorganisationsprozesse sind übrigens auch im gesellschaftlichen Leben das Ei des Kolumbus, meint der Liberale. Zurecht.