Im Rahmen des Forums “Inhalte und Grenzen der Planbarkeit” sprach Axel Ockenfels (Köln) zu “Pläne in der Wirtschaft”.
Mit den Porträts der Wirtschaftsnobelpreisträger Hayek und Friedman brachte er gleich eingangs zum Ausdruck, daß die meisten Volkswirte wenig von Plänen halten. Dem dienten auch eine Reihe von zitierten Fehlprognosen, die einen Schatten auf die Planbarkeit warfen, insbesondere Merkels Feststellung von 2010, daß kein Weg um die Nutzung der Kernkraft herumführe. Mit Namen wie Jim Farmer unterfütterte Ockenfels die Auffassung, daß der Markt grundsätzlich zumindest kürzerfristig nicht zu schlagen sei. Staatliche Eingriffe in das Preisbildungsgeschehen machten immer neue Reparaturen nötig, wie die Preisverzerrungen durch das EEG derzeit eindrucksvoll bewiesen. Die Rolle des Staates sah Ockenfels in den Rahmensetzungen, wofür er, mit Bezug auf die Spieltheorie, als Beispiel die Versteigerungen der UMTS-Lizenzen sah.
Die Bieter hätten zu wenig bezahlt, weil das Auktionsverfahren nicht optimal gestaltet gewesen sei.
Ockenfels berief sich bei dieser Preiseinschätzung auf sachverständige Beobachter, die sich einig gewesen seien.
War dem wirklich so?
Ich notierte seinerzeit:
Die Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Jahr 2000 erbrachte für die Staatskasse rund 100 Mrd. DM. Eine riesige Summe für die blaue Luft über Deutschland, die die bietenden Firmen an den Rand des Ruins brachte (Mobilcom) und die Errichtung der UMTS-Netze für Jahre verzögerte. Damit entstand Unternehmen und Bürgern ein Schaden durch verspätete Einführung einer fortgeschrittenen Technik, die zudem die hohen Telefontarife der alten Mobilfunk-Technik hoch hielt. Der staatliche Versteigerer, der fast keinerlei Leistung einbrachte, schadete damit den privaten und gewerblichen Mobilfunk-Kunden.
Denn solche Auktionspreise zahlt der Kunde, wie dies auch bei der Finanzmarktsteuer sein wird. Wenn die Einführung einer neuen Übertragungstechnik durch staatlich hochgetriebene Preise verzögert wird, dann hat das zudem auf die ganze Wirtschaft ausstrahlende Effekte, auch international. Die Belastung für den Kunden soll in Österreich 100 € betragen haben, in Deutschland 620 € (s. Wiki-Artikel).
Ockenfels wäre doch besser bei Hayek und Friedman geblieben.