Freitag, 31. Mai 2013

Macht man das? Der Politik dazwischenreden?

www.youtube.com/watch?v=p_M5pzvb4AY



" Israelischer Militärexperte van Creveld

Kann nur Assad ein noch größeres Blutbad in Syrien verhindern?

Seit zwei Jahren tobt in Syrien ein blutiger Bürgerkrieg. Präsident Baschar al-Assad geht mit großer Brutalität vor. Trotzdem glaubt der israelische Militärexperte Martin van Creveld, dass Assad der einzige ist, der das Land noch zusammenhalten kann. » Focus 26.5.13

Wie weit das Urteilvermögen der Obamas, Kerrys, Camerons, Hollandes reicht - da kann man nur die größten Zweifel hegen, wie bei allen Politikern. Martin van Creveld hat ein bißchen mehr Überblick als Leute, die Jurisprudenz studiert haben, oder gar Physik. Zudem verfolgen Politiker oft verdeckte Ziele und sind Meister im Täuschen und Betrügen. Crevelds Stimme ist zumindest hörenswert.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Sunny boy







Wo ist sie denn, die Sonne? Die Wiese blüht trotzdem.  

Der Chef hat sein zweites Schloß am Rhein gekauft, von TV-Unterhalter Gottschalk, aber seiner Solar-Firma SOLARWORLD macht größeren Verlust bei schrumpfendem Umsatz. Der kleine Sonnenkönig Asbeck war Motor der europäischen Solarabzocker, die das EU-Verfahren gegen chinesische Anbieter erfolgreich betrieben haben. Ob die Chinesen unter Selbstkosten anbieten, kann ich nicht beurteilen, allerdings steht fest, daß es Firmen wie Asbecks SOLARWORLD ohne die direkten und indirekten Subventionen gar nicht gäbe. Die Stromkunden in Mietshäusern zahlen bei den Zuschüssen, wenn sich Hauseigentümer Solarbretter auf das Dach legen, und sie zahlen weiter bei jeder ins Netz eingespeisten Kilowattstunde, die Einspeisevorrang genießt. Das garantiert das mit großer Mehrheit vom Bundestag beschlossene EEG-Gesetz. Merkel hat sich gegen EU-Strafzölle ausgesprochen, aber nicht, weil dieser Energie-Fanatikerin die Heuchelei des Verfahrens peinlich wäre, sondern weil der neue China-Chef Li mit Gegenmaßnahmen gedroht hat.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Eigenschaften



Der Bahnarbeiter Phineas Gage schoß sich 1848 bei einem Unfall eine große Eisenstange durch den Schädel. Schon nach Minuten konnte er wieder sprechen und nach einer Stunde sogar gestützt laufen. Er überlebte das schreckliche Ereignis nicht nur, er war sogar nach zwei Monaten wieder gesund und arbeitsfähig. Die entsprechenden Gehirnteile waren unverletzt geblieben, doch andere wurden zerstört. Gages Verhalten änderte sich stark. Der Hirnforscher Antonio Damasio bespricht den Fall ausführlich in seinem Buch „Descartes’ Irrtum“.
(Digitale Rekonstruktion bei Wiki.) 

Leben ist geordnet. Beim Aufbau eines neuen Lebewesens bauen viele Informationen vielfältige und zahlreiche Ordnungsprozesse auf. Im Falle des Menschen ist ihre Zahl astronomisch hoch und unüberschaubar. Nur durch ständige spezifische Energiezufuhr können diese Prozesse unterhalten werden. Der Körper regelt das weitgehend unbewußt. Auch der Verkehr mit der äußeren Umwelt verlangt nach Ordnungsprinzipien, die sich weitgehend intuitiv herstellen:
„Nach eigenschaftspsychologischer Auffassung erzeugen Eigenschaften stabile Beziehungen zwischen den Situationen und den Reaktionen einer Person. Eigenschaften werden (…) als Verhaltensdispositionen betrachtet.“
Jens B. Asendorpf, Psychologie der Persönlichkeit, S. 36

Hier dürfte das Fundament individueller Identität angesprochen sein. Würden die Eigenschaften regellos wechseln, ginge nicht nur dem Handelnden die Orientierung verloren, er würde auch von anderen Handelnden nicht akzeptiert werden.

Endlich gilt auch, daß alle Körper zu einem niedrigeren energetischen Zustand zurückkehren.
Mit Gryphius:
Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
(Es ist alles eitel)


Entropie, Wandlung, Wandlungsgehalt heißt’s in der Physik.
Energetisch günstiger und stabiler Zustand bei stark reduzierter Informationsmenge.

Dienstag, 28. Mai 2013

Den Märchenonkeln und Gespenstersehern



Ein Schwarzes Schaf gibt’s in jeder Familie, dreie 

sind schon ein bißchen viel, aber ein ganzes 

Parlament davon …  








Elektro-Autos? 40.000 Euro? Reichweite 150

km? Dieser Bundestag hat sich mit seiner 

Drangsalierung der Autoindustrie den Status 

BANANE wohlverdient.  


Eine Million Elektroautos sollen bis 2020 in Deutschland fahren, so hätte Merkel und ihr Bundestag es gern. Der ehemalige SAP-Vorstand Kagermann, der Vorsitzende einer deutschen Plattform ELEKTROMOBILITÄT, hält das noch für machbar. Wahrscheinlich denkt er schon an Subventionen. Ein wettbewerbsfähiges Auto braucht aber keine Subventionen.

Gerade hat das israelische Elektro-Auto-Unternehmen BETTER PLACE Konkurs angemeldet. Gegründet hat es der ehemalige SAP-Vorstand Shai Agassi. Man hatte sich damals gewundert. Aber man kann sich ja eines besseren belehren lassen. Der Möchtegernweltverbesserer Agassi hatte das Renault-Modell FLUENCE für 32.000$ in Israel angeboten, wo die Hälfte der Autos Firmen- oder Leasing-Autos sind. Zudem ist Israel so winzig, daß Langstreckenfahrten entfallen. Es hat trotzdem nicht funktioniert. Könnte es sein, daß Informatiker besonders anfällig für Ideologien Marke BETTER PLACE sind?

Es gibt in Brechts Stück “Leben des Galilei” eine beachtenswerte Stelle, die gut die gültige wissenschaftliche Haltung charakterisiert:
“ Ja, wir werden alles, alles noch einmal in Frage stellen. Und wir werden nicht mit Siebenmeilenstiefeln vorwärts gehen, sondern im Schneckentempo. Und was wir heute finden, werden wir morgen von der Tafel streichen und erst wieder anschreiben, wenn wir es noch einmal gefunden haben. Und was wir zu finden wünschen, das werden wir, gefunden, mit besonderem Misstrauen ansehen. “ (Brecht 1967, S.1311, wa es)“
Auch im Hinblick auf die Klimaphantasien hat sich dieser Bundestag … siehe oben.

Montag, 27. Mai 2013

Kopftuch oder Säure




Ziemlich utopisch, was Dittmann hier aufstellt. Erstaunlich, daß die Frauenrechte hier gar nicht benannt werden, die durch die zunehmende Islamisierung bedroht werden.



Libyen besteht fast nur aus Sand (92% Wüste). Ein paar Städte und Dörfer gibt es aber doch, in denen etwa 6,6 Mio. Libyer leben. Es gibt reichlich gutes, also schwefelarmes Öl. Das erlaubte dem Diktator Gaddafi, arabischen Terror zu finanzieren und seine Untertanen zu verwöhnen: Rentenanrecht mit 18, dazu einen Peugeot als Autogeschenk. 
Die Arbeit verrichteten, wie in allen arabischen Ölländern, Arbeiter aus den öllosen Ländern, etwa Tunesien.
Andreas Dittmann, der die Anthropogeographie in Gießen vertritt und Libyen seit Jahrzehnten kennt, vertrat deshalb in seinem Vortrag vor der Bochumer Geographischen Gesellschaft die Auffassung, der Sturz Gaddafis sei aus demokratisch-säkularen Gründen erfolgt. Entsprechend hätten auch die islamistischen Kräfte in Parlament und Regierung nur ein Drittel der Sitze errungen.  

Taz-Leser Dittmann gab die libysche Einwohnerzahl für 1977 mit 2,2 Mio. an. Sie hätte sich damit in kurzer Zeit verdreifacht. Diese Spezialität findet sich in allen arabischen Ländern. Heinsohn nennt für 2003 eine Einwohnerzahl von 5,4 Mio., davon 35% unter 15 Jahren, was 1,88 Mio. Personen waren. Zum Umsturz 2011 gab es also eine große Zahl junger Männer unter 35 Jahren. Diese Gruppe ist bekanntlich besonders aggressiv gestimmt und kriegstüchtig, gesteigert in einer Kultur, die Waffen kultisch verehrt und kriegsbegeistert ist. 
Heinsohn: “Die fünfzehn- bis neunundzwanzigjährigen Kämpfer von 2011 aber stehen nicht gegen Kinder, sondern rebellieren gegen die Elite der fünfzig- bis fünfundsechzigjährigen Männer. Diese Gruppe zählt nur 350 000 Köpfe. Gegen sie halten die jüngeren Männer also eine Übermacht von fast drei zu eins. Damit stecken sie demographisch in einer ähnlich explosiven Lage wie die jungen Offiziere um Gaddafi im Jahre 1969. Als die den König Idris (1890 bis 1983) wegputschen, ist ihr Anführer gerade 27 Jahre alt und gehört zu den empörten Fünfzehn- bis Neunundzwanzigjährigen von damals.” (Libyens Jungrevolutionäre, F.A.Z., 25.02.2011)

Bei den Jungspunden von 2011 scheint es aber keine starken Führungspersonen zu geben, der Aufstand folgte eher dem Muster von Kirmesschlägereien, in dem alle mitmachen und draufhauen, aber nur aus Lust an der Gewalt. Ohne das militärische Eingreifen der Franzosen, Engländer und Amerikaner hätte Gaddafi vermutlich die Oberhand behalten. Die verschiedenen Jungbanden, Milizen und Gruppen sind sich jetzt nur darin einig, ihr schönes Kriegsspielzeug nicht abgeben zu wollen. Der Streit um eine neue Verfassung hält an.

Entgegen der Auffassung des taz-Lesers Andreas Dittmann registriert die Libyen-Expertin Almut Besold von der Universität Leipzig eine bereits eingetretene Verschlechterung der Lage der Frauen:
“’ Vielen Libyerinnen ist bewusst, dass ihnen diese Rechte (der Gaddafi-Verfassung, W.D.) mit Verweis auf den Islam in Zukunft genommen werden könnten. Deshalb setzt sich eine wachsende Zahl libyscher Frauen, für die Verankerung von Frauenrechten und Gleichberechtigung in der noch zu schreibenden Verfassung ein. Darunter sind junge Frauen aus den Reihen der revolutionären Bewegung 17. Februar, aber auch unabhängige Frauenorganisationen wie die "Voices of Libyan Women". Diese Organisationen sind teilweise sehr professionell. Doch die immer schlechtere allgemeine Sicherheitssituation und der zunehmende Frauenhass machen das Arbeiten kompliziert.’ Auch dort, wo keine bewaffneten Auseinandersetzungen toben, sei die allgemeine Stimmung extrem aggressiv, beobachtet Almut Besold. Außerdem steige die Zahl der Entführungen. Angesichts dieser Bedrohungen ziehen sich viele Frauen zurück in die eigenen vier Wände. Manche verschleierten sich aus purer Angst, obwohl sie es eigentlich nicht wollten, beobachtet Almut Besold.
‚Das geht natürlich nicht durch staatlichen Druck, dass die nicht mehr dürfen, sie machen das freiwillig, weil sie merken, sie werden ganz stark diskriminiert und sehr schlecht behandelt in der Öffentlichkeit. Wenn Sie keins tragen, und zum Beispiel auf einen Universitätscampus gehen, dann werden sie per Lautsprecher aufgefordert, ein Kopftuch anzulegen, und wenn sie das nicht machen, dann werden ihnen gewisse Dinge angedroht, sei es, mit Säure bespritzt zu werden.’ “
(DLF-Serie: Welche Rolle wird die Religion nach den arabischen Revolutionen in den neuen Verfassungen spielen? Teil 4, 13.12.2012 )
Taz-Leser Andreas Dittmann hat vermutlich seine positive Bewertung des Umsturzes über die taz bezogen, in der die alte Revoluzzer-Gesinnung von 1968 fortlebt. Es liegt auf der Hand, daß in den zurückgebliebenen Gesellschaften mit Frauenunterdrückung weltweit nur langsam ein zivilisatorischer, befriedender Fortschritt erreicht werden kann durch zementierte und praktizierte Frauen-rechte. Das gilt gesteigert für die hochaggressiven Jungmännergesellschaften des Nahen Ostens.
Es sieht für Libyen also offenbar nicht so gut aus, wie der taz-lesende Professor darstellte. Daß er die neue Situation der lybischen Frauen gar nicht erst ansprach, erscheint als sehr merkwürdig.  
Zitierte Literatur: Gunnar Heinsohn, Söhne und Weltmacht, Terror im Aufstieg und Fall der Nationen, 2003

Sonntag, 26. Mai 2013

Meine Herrn, bin ich nervös





Adolf Grünbaum (Uni Pittsburgh) untersucht Freud und Freud-Freund Habermas. Das Buch enthält seine Konstanzer Vorlesungsreihe zum Thema.








“ Unsere Kultur ist ganz allgemein auf der Unterdrückung von Trieben aufgebaut “, schreibt der Sektierer Freud in “Die ‘kulturelle’ Sexualmoral und die moderne Nervosität”. 
Und: “ Das Motiv der menschlichen Gesellschaft ist im letzten Grunde ein ökonomisches; da sie nicht genug Lebensmittel hat, um ihre Mitglieder ohne deren Arbeit zu erhalten, muß sie die Anzahl ihrer Mirglieder beschränken und ihre Energien von der Sexualbetätigung weg auf die Arbeit lenken. Also die ewige, urzeitliche, bis auf die Gegenwart fortgesetzte Lebensnot. “


Schlimm, schlimm, schlimm. Das traumatisiert natürlich. Tief. So erklärt sich mancher 1968er seinen damaligen Drogenkonsum, die dadurch ausgelöste Psychose, den Studienabbruch und seine jahrelange Therapie (Gruß an Udo!). Und er glaubt heute noch daran. Schließlich hat er Freud, seinen Schüler Wilhelm Reich und Reimut Reiche gelesen. Letzterer hält an seiner Frankfurter Uni noch immer einschlägige Vorträge, zum Beispiel “Adorno und die Psychoanalyse”. Adorno nämlich hat den soziologischen Freud mit Marx umgerührt und zur sog. “Kritischen Theorie” verbastelt. Sein Schüler Habermas, die Gouvernante der Nation, hat das weitergestrickt, etwa in “Erkenntnis und Interesse”. Und so herrscht der freudianische Unsinn flächendeckend in den Philosophischen Fakultäten und beschickt die Redaktionen landauf, landab.

Samstag, 25. Mai 2013

Cherche le chat noir







„Psychologie, Psychoanalyse und Behaviorismus

Ihr Verhältnis charakterisiert das folgende Bonmot, das natürlich übertreibt, aber dennoch den Kern der Sache trifft:

Was ist Psychologie? - Nach einer schwarzen Katze in einem stockdunklen Zimmer suchen.
Was ist Psychoanalyse? – Nach einer schwarzen Katze in einem stockdunklen Zimmer suchen, in dem keine schwarze Katze ist – aber trotzdem eine finden.
Was ist Behaviorismus? – Zu glauben, in einem stockdunklen Zimmer könne man keine schwarze Katze finden.“

Jens B. Asendorpf, Psychologie der Persönlichkeit, S. 35

Nach einer schwarzen Katze in einem stockdunklen Zimmer zu suchen, kann als Bild für das Forschen schlechthin dienen. Es mutete noch ziemlich einfach an, als Galilei bei Tageslicht seine Fall-Versuche machte. Aber die griechische Verehrung der Theorie bei gleichzeitiger Verachtung des Praktischen sowie die christliche Sucht zum ewigen Glauben und Abschreiben stellten Galilei erst einmal vor die Aufgabe, in seinem Kopf das Paradigma des Wiederkäuens des Aristoteles mit seinen Blödigkeiten zu stürzen. Das war nicht einfach. Er mußte sich als Individuum gegen eine kollektiv geltende Autorität stellen. Und das Abschreiben und Theoretisieren galt es auszutauschen gegen eine neue, als völlig banal und uninspiriert geltende Methode, die der Prüfung durch Handlung und Messung. Aber das Experiment hat sich als gültige Forschungsmethode durchgesetzt, und man darf an dieser Stelle die Amerikanische Physikalische Gesellschaft an die CO2-Experimente des amerikanischen Physikers Robert Williams Wood erinnern. 
Forschen ist nicht einfach, man braucht dazu einen hellen Kopf, wenn man im Dunkeln etwas finden will. Und sei es nur eine schwarze Katze. 

Freitag, 24. Mai 2013

Drei Kugeln und ein totes Kind






Die Erleuchteten der Massenmedien verteilen die Informationen nach ihrem Geschmack. Vor allem durch die Auswahl an Nachrichten, denn nur ein Zehntausendstel gelangt in die Nachrichtenformate. Dabei zeichnet sich eine wachsende Gruppe von Journalisten durch den Hang und Drang zur aktiven Gehirnwäsche aus:
“ Die Bilder gingen um die Welt. Der Kameramann des französischen Israel-Korrespondenten Charles Enderlin (France 2) hatte sie im September 2000 aufgenommen. Ihre Botschaft: Der zwölfjährige Mohammed al-Dura, den sein Vater vergeblich zu schützen versucht, stirbt im Kugelhagel der israelischen Armee. Al-Dura wird als Märtyrer der Intifada verehrt, im arabischen Raum sind Schulen und Plätze nach ihm benannt. “
(Das Ende einer Lüge, Israel nimmt Stellung: Der Tod al-Duras war inszeniert, FAZ 21.5.13)
Die Enderlin-Fälschung war in Frankreich nur von Philippe Karsenty angegriffen worden, in Deutschland machte Esther Schapira dazu den entlarvenden Film “Drei Kugeln und ein totes Kind”.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Rückbau


Ein interessanter Fall, der da in der Schweiz diskutiert wird:


“ Ein Nigerianer, der bereits im Jahre 2001 mit gefälschten Papieren in die Schweiz einreiste – dessen Asylgesuch jedoch abgelehnt wurde –, kehrte zwei Jahre später zurück, schwängerte und heiratete eine Schweizerin und erhielt somit eine Niederlassungsbewilligung. In der Folge erwies er sich als überaus umtriebig; dies nicht nur in familienpolitischer Hinsicht (zwei eheliche und ein aussereheliches Kind), sondern er musste – im Anschluss einer Verurteilung durch österreichische Richter wegen Drogenhandels – auch noch in Deutschland im Jahre 2006 vorab in Sachen Kokainschmuggel mit 42 Monaten Freiheitsentzug bestraft werden. Auf redliche Arbeit verzichtete er und bezog stattdessen Sozialbeiträge in der Höhe von 165 000 Franken. Das Amt für Migration des Kantons Baselland zog die folgerichtigen Konsequenzen und beschloss die Ausschaffung des in jeder Hinsicht asozialen Nigerianers. Das durch den Letztgenannten angerufene Bundesgericht lehnte dessen Begehren auf Ablehnung seiner Ausschaffung gestützt auf die fehlende berufliche wie soziale Integration in Verbindung mit seiner sprachlichen Insuffizienz ebenfalls ab. Seine auf Kosten des Steuerzahlers finanzierten Anwälte in der Schweiz und in Deutschland gelangten nun an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg, der die Schweiz aufforderte, dem kriminellen Nigerianer eine Niederlassungsbewilligung zu erteilen, und ihm zusätzlich eine erhebliche Genugtuungssumme zusprach. Zur Begründung wurde auf das «Menschenrecht auf Achtung des Privat- und Familienlebens» verwiesen. …” 
(Prof. Hans Giger in der NZZ 25.4.13, Völkerrecht contra Souveränität)

Ein ähnlicher Fall betraf Anfang 2013 Großbritannien, wo sich ein islamistischer Haßprediger Abu Qatada den EGMR-Segen holte.  
Es gibt also guten Grund, die Rechtsübergriffe der EU durch Rückbau der Kompetenzen abzuwehren. Und abzuwehren weiteres Eindringen solcher asozialer Elemente aus Afrika. Nach seiner Läuterung hat Gaddafi kooperiert, die Rolle Libyens als Transitland für Eindringlinge zu reduzieren.  

Mittwoch, 22. Mai 2013

Er pflegte nicht mit Pauken und Trompeten im Streichersumpf aufzutreten









Es war einmal in Deutschland. Da gab es zwei Politiker mit Substanz. Der eine sorgte dafür, daß der andere zur Geltung kam. Und der sorgte für Wohlstand für alle. Ja, der. Erhard hieß er, die Leute beschiß er nicht, wie das heute gang und gäbe ist. Im Mai 1977 verstarb der Held westlich der Ost-Berliner Diktatur. Dabei kam der protestantische Franke nicht vom Rhein, sondern aus Fürth. Sozusagen aus der besten Gegend Bayerns. Die Hälfte der Wirtschaft sei Psychologie, meinte er. Die andere Hälfte ist die Ordnungspolitik.
Und für beide Hälften tat er alles: DM-Einführung, Aufhebung der Preiskontrollen, Wettbewerbsgesetz, niedrige Steuern für alle. Mit Reden und seinem Buch “Wohlstand für alle” unterfütterte er seine Politik, die sich auch heute noch nachlesen läßt:

“  Die soziale Marktwirtschaft kann nicht gedeihen,
wenn die ihr zugrunde liegende geistige Haltung, d. h. also
die Bereitschaft, für das eigene Schicksal Verantwortung zu
tragen, und aus dem Streben nach Leistungssteigerung an
einem ehrlichen freien Wettbewerb teilzunehmen, durch
vermeintliche soziale Maßnahmen auf benachbarten Gebieten zum Absterben verurteilt wird. …”  

(Ludwig Erhard, “Wohlstand für alle”, 12. Kap. VERSORGUNGSSTAAT - DER MODERNE WAHN, S. 245) (www.ludwig-erhard-stiftung.de/files/wohlstand_fuer_alle.pdf)

Dienstag, 21. Mai 2013

Chinesen-Tsunami



Zweigeteilt? Jawohl. Malaysia liegt sich selbst gegenüber. Auf der Halbinsel und der Insel Borneo.




Sauerei, meint Premierminister Razak, daß seine Partei nur 47% der Stimmen bekommen habe, obwohl 50% der Einwohner Malaien seien, die automatisch als Sunniten geboren werden. 
Nur 25% sind Chinesen, die aber die führende wirtschaftliche Rolle spielen, weswegen es immer wieder Pogrome gibt und sie bei den Wahlkreiszuschnitten und vielen anderen Punkten benachteiligt werden. Chinesische Kandidaten haben Stimmengewinne erzielt, was die islamischen Politiker, der Islam ist auch Staatsreligion, sehr erzürnt. Razak spricht von einem “chinesischen Tsunami”. 

Warum sind die staatlich privilegierten Malaien wirtschaftlich so schwach? Und die staatlich schikanierte chinesische Minderheit wirtschaftlich so stark? Das spiegelt sich auch im riesigen Wohlstandsgefälle der Nachbarn Malaysia und Singapur wieder. Singapur war ebenfalls englische Kolonie und ist mehrheitlich chinesisch besiedelt. 
Gilt auch hier, in Südostasien, daß der Islam gleichbedeutend ist mit wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Unterentwicklung?  

(Vgl. “Malaysias Wahlergebnis erhitzt die Gemüter - Großdemonstration der Opposition - Gehässigkeiten gegen die chinesische Minderheit”, NZZ 11.5.13)   

Montag, 20. Mai 2013

"Aufs Schlimmste zu"









Quadratisch, praktisch, schwarz 
(Malewitsch, Schwarzes Quadrat / Wiki.)



Intakte Familie, Wohlstand, frühe Klavier- und Französischstunden - das sind schwierige Verhältnisse, das Leben kann hart sein. Das treibt in Milchbars mit UV-Licht, ins Kino mit Ingmar Bergman, in Jazz-Keller mit viel Rauch und wenig Sauerstoff, zu Bebop, der so ganz anders ist als Czerny. Und anders wollte man in jedem Falle sein. Der Pubertierende hat es nicht leicht, zu keiner Zeit, nirgendwo. Der Wohlstand verlängert diese Leidensperiode, die zwischen Plus und Minus dauerschwankt, angereichert mit Grobheit und Aggressivität. Aber irgendwann haben die Hormone ihren vorgesehenen Spiegel erreicht und auch die schwierigste Pubertät endet. Erinnerungsstücke bleiben. Thelonious Monk im Jazz-Keller, Beckett im Fernsehen. Vorbei. Verweht. Aber bestimmte Naturen können die Pubertät auf Ewigkeit stellen. Beckett zum Beispiel. Den puberilen Trübsinn konservieren und  raffinieren zu einem Lebenslanggeschwätz. Armer Beckett. Hat aber dafür den Nobelpreis erhalten. Was etwas über die Zeit aussagt, über die Milchbars mit UV-Licht, den Wohlstand und die Redakteure der Medien, die sich im Jazz-Keller trafen. Die leben immer noch und recyceln ihre Pubertätsautoren und schieben sie ins Programm. “Verstehe, wer kann”, heißt das dann im DLF. Da müssen wir noch dran arbeiten. Es fehlt uns einfach noch immer an “Trübe, Leere, schlechter als Garnichts”.  

Sonntag, 19. Mai 2013

Man nehme








»Man gebe mir ein Dutzend gesunder Säuglinge und eine von mir gestaltete Umwelt, um sie aufzuziehen, und ich würde garantieren, dass ich jeden trainieren könnte zu jeder  beliebigen Spezialität  - Arzt, Anwalt, Künstler, Händler und, ja sogar Bettler und Dieb, unabhängig von seinen Talenten, Tendenzen, Fähigkeiten, Berufungen und der Rasse seiner Vorfahren. Ich gebe zu, dass ich hiermit mein faktisches Wissen überschreite, aber genau das tun auch die Vertreter der gegenteiligen Meinung seit vielen tausend Jahren.« (John B. Watson, 1930, S. 104; Übersetzung Asendorpf, Persönlichkeit S. 30)  
Beachtlich, was hochintelligente Leute seit Platon an Blödheiten abgesondert haben. Ohne wissenschaftliche Verbildung wären sie vielleicht so klug gewesen, aus der Beobachtung anderer Tiere auf das Verhalten des Menschen zu schließen. Watson teilt hier, grob betrachtet, die Vorstellung des Empiristen John Locke (1632-1704), der in seinem “Versuch über den menschlichen Verstand” die Erfahrung als Quelle der Geistesinhalte angab. Den Geist nannte er ein unbeschriebenes Blatt, was den kognitiven Psychologen Stephen Pinker zu seinem bekannten Buchtitel verhalf. Locke betrachtete die frühen Erfahrungen als besonders wichtig, und das tat auch der ebenfalls hochintelligente Psychosektierer Freud. Seine Jünger und Schüler verdrängten in den 1960er Jahren die Behavioristen. Pinker faßt zusammen:
“ Die Freudianer theoretisierten, wir würden von unserem Erfolg beim Entwöhnen, von der Sauberkeitserziehung und der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil geprägt, und rieten Eltern, Säuglinge nicht in ihr Bett zu holen, weil das schädliche sexuelle Wünsche wecken würde. Alle spekulierten, daß psychische Störungen den Müttern angelastet werden könnten: Autismus ihrer Gefühlskälte, Schizophrenie der ‘Doppelbindung’ oder Beziehungsfalle, Magersucht dem Perfektionszwang, dem sie Mädchen unterwarfen. Geringe Selbstachtung wurde ‘toxischen Eltern’ zugeschrieben und jedes andere Problem ‘dysfunktionalen Familien’. “
Man darf hinzufügen, daß die Freudianer kaum eine Idiotie ausließen. Aus der Herde brachen wenige Autoren aus, die sich mit der Frage beschäftigten, warum Kinder in der gleichen Familie so unterschiedlich seien (Robert Plomin, Denise Daniels, Thomas Bouchard, Sandra Scarr, David Lykken, David Rowe, Judith Rich Harris etc.) An sie schließt auch Pinker in seiner breit angelegten Untersuchung an. Man kann dem Buch nur viele Leser wünschen.
Aber in der Wissenschaft wie überall sonst auch regieren Moden. Pinkers Wirkung im großen Publikum ist beachtlich, aber seine Beachtung in den Medien dürfte vor allem mit seinem attraktiven Aussehen und seinem gewandten Auftreten zu tun haben. Daher muß man nicht nur den Hochintelligenten in der Wissenschaft mißtrauen, sondern auch denjenigen, die von den Medien ausgesucht und als Wissenschaftler präsentiert werden. Alle Wissenschaft, nicht nur die Müllwissenschaft der Behavioristen und Freudianer, bedarf der peniblen Plausibilitätsprüfung und der anhaltender Skepsis. Politikern und Wissenschaftlern darf man nichts ohne Doppelprüfung abnehmen. Im Zweifelsfall, also im Normalfall, die nächsten zwanzig Studien zum Thema abwarten.