Frühwaise, völlig ohne Abitur, dafür aus dem calvinistisch-pietistischen Reutlingen und für weitreichende technische Revolutionen gut:
Wilhelm Maybach (1846-1929), aus dem pietistischen Brüderhaus nach Deutz, auf die “protestantische” Rheinseite
(Bild: Wiki.)
Bei Siemens tut sich was. Mir gefiel der fesche, stromlinienförmige Vorstandsvorsitzende Löscher noch nie. Jetzt wird er endlich zurücktreten. Im Aufsichtsrat sitzt Dr.phil. Nicola Leibinger-Kammüller, protestantische Tochter des pietistischen Unternehmers Bertold Leibinger und Erbin von TRUMPF, sie soll dort eine gute Arbeit verrichten, flankiert von kompetenten Ingenieuren. Das geisteswissenschaftliche Studium hat sie, wohl aufgrund ihrer pietistischen Erziehung, relativ unbeschadet überstanden. Vermutlich ist auch ihre Rolle bei Siemens positiv zu sehen, Allüren und dumme Eitelkeiten sind nicht bekannt. Hat Peter Löscher nicht einen katholischen Milieuhintergrund? Aufsichtsratschef Cromme hat bei Thyssen-Krupp gezeigt, daß er kein guter Aufseher ist, er sollte gleichfalls zurücktreten. Eine Frau mit pietistischem Hintergrund wäre keinesfalls ein schlechterer Aufsichtsratschef als Cromme.
Des calvinistischen Kesselflickers und Predigers John Bunyans Frage “It will not be said: did you believe? - but: were you Doers, or Talkers only?” (John Bunyan (1628-88), Eines Christen Reise nach der seeligen Ewigkeit) wurde besonders produktiv im protestantischen Schwaben, wo der Maschinenbauer TRUMPF sitzt.
Dort tauchte öfters ein Pfarrer auf, der auch Mechaniker war wie Philipp Matthäus Hahn (1739-90), der die Rechenmaschinen seiner Zeit verbesserte. Bäckerssohn Daimler lernte den Frühwaisen Maybach in der Werkstatt des pietistischen Brüderhauses im calvinistisch-pietistischen Reutlingen kennen, das hatte automobilindustrielle Folgen, wie man weiß. Leibinger ist eine Pflanze aus diesem gewerbefleißigen Milieu, das jetzt durch den rotgrünen Protestantismus der Gegenwart tödlich bedroht wird.
Ein Vehikel der rotgrünen Ideologie ist die völlige Geschichtsvergessenheit und historische Desinformation im Hinblick auf Goethes Forderung:
"Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben." Goethe, Divan, Buch des Unmuts
Nie war er so wertvoll wie heute. Jedenfalls trifft das für diesen Spruch zu. Die letzten zweitausend Jahre sind zu wenig.
Aber die herrschende Kaste der leitenden Journalisten bespielt die täglichen Informationskanäle und die kennen keine Geschichte und Wirtschaftsgeschichte und die protestantische Rolle dabei. Auch die EKD hat sie vergessen. Es bleibt nur die amerikanische Hoffnung. Dort ist das protestantische Element noch produktiv und nicht rotgrün verkommen.