Dienstag, 12. Mai 2009

Arbeitslosigkeit, Flaig, Religion




Ältestes Gebäude Uni Krakau
Autographe Kopernikus

11-15°C, fehlt noch ein bißchen am Wonnemonat; Meisennestlinge lärmen munter.

- Wirklich? : "Regierung forciert Bürokratieabbau .
Mehr als die Hälfte der Kosten durch EU-Vorgaben begründet
ami. BERLIN, 10. Mai. Zum Ende der Legislaturperiode gibt das Bundeskanzleramt beim Abbau von Bürokratiekosten noch einmal Gas. Ziel ist dabei, ... 10404 Informationspflichten quälen die Betriebe" FAZ 11.5.

- Arbeitslosigkeit Deutschland: " Die Arbeitslosenquote verharrte bei 8,6 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 8,1 Prozent gelegen. " (30.4.09, BA)
- US-Arbeitslosigkeit März 09: stieg um 0,4% auf 8,9%

- Egon Flaig " Zeichen und Gesten der Alten Welt . Mut und Geist: Den Kaiser herausfordern und dazu gleich noch die Geschichtswissenschaft. Wer das Glück hatte, Egon Flaig zu Beginn der neunziger Jahre kennenzulernen, sah sich gehalten, die Begriffe Brillanz, Mut und Torheit in einen ... daß es keine islamischen Menschenrechte geben könne und man den Islam mit seinen kämpferischen Wurzeln als Negation unserer Werte ernst nehmen müsse. ... " FAZ 11.5.

- "Gott ist kein Bigamist, er ist polygam." : ' Verführerische Umarmungsversuche. Zu "Gott ist kein Bigamist" von Robert Spaemann (F.A.Z. vom 20. April): Nein - Gott ist kein Bigamist, er ist polygam. Würdiger ausgedrückt: Gott hat viele Kinder. Das Neue Testament (Hebräerbrief 1, 1) weiß: "Nachdem vorzeiten Gott manchmal und mancherlei Weise geredet hat . . . , hat er zu uns geredet durch den Sohn." Zu uns Christen hat der Herr durch den als Gottessohn geglaubten Christus und die Wolke der christlichen Zeugen gesprochen. Genügt das nicht? Zu Juden wurde offenbar anders gesprochen. Darf man für Juden beten? In der Kirche Notre Dame d'Afrique in Algier grüßen die Worte "Heilige Jungfrau, bete für uns und die Muselmanen." Ist es imperialistisch, für die Muslime zu beten? Die Beterei für Andersgläubige und das Gerede darüber ist Gotteslästerung, wenn wir unseren eigenen Glauben nicht kennen. Die jüdische Religion hat mit der christlichen nichts als die religionsgeschichtlichen Wurzeln gemeinsam. Das Alte Testament mit dem Neuen Testament zusammengeleimt zu haben ist die Sünde wider den Heiligen Geist (Nietzsche), es im christlichen Glaubensgepäck zu konservieren, ein Zeichen geistlicher Lähmung (Harnack).'
Professor Dr. iur. Menno Aden, Essen, Text: F.A.Z., 05.05.2009, Seite 34

- Gründung der Universität Krakau 12. Mai 1364: Kopernikus (Nikolas Koppernigk, Vater war Kupferhändler) war dort, ging aber nach Bologna und promovierte in Ferrara. Gelehrt wurde in Latein. Für das Studium wurde natürlich bezahlt. Krakau trat mit Medizin (nicht wesensverwandt mit der modernen Medizin), Jura und dem Resteeintopf Artes liberales an, richtig voran kamen seitdem nur Technik und Naturwissenschaften, die Freien Künste, die im wesentlichen zur Phil. Fak. wurden, erfanden u.a. solche entsetzlichen Kreationen wie den Marxismus und den Nationalismus. Daran dachte im 14. Jht. noch niemand.

- Religion: "Sloterdijk: Meine These lautet in der Tat, dass es keine Religion gibt, sondern nur missverstandene Übungssysteme. Ich finde den Begriff Religion falsch und schädlich. Auch steckt in ihm ein Teil des europäischen Kulturimperialismus. Die Inder wussten nicht einmal, dass sie Hinduisten sind, bevor sie durch europäische „Religionswissenschaftler“ darüber aufgeklärt wurden, die Chinesen können bis auf den heutigen Tag mit dem Begriff Religion nichts anfangen, auch im Altgriechischen haben wir kein Wort für Religion, im Hebräischen ebensowenig. Meine Polemik gegen den Religionsbegriff ist teilweise historisch, teilweise systematisch begründet. ... Ich schlage eine allgemeine Immunologie als Ersatz für die Metaphysik vor. Diese Form von Immunologie steht an Ernsthaftigkeit hinter der Theologie nicht zurück. Verstehen wir uns recht: Immunsysteme im allgemeinsten Sinn sind verkörperte und institutionalisierte Verletzungserwartungen. Wenn man in der Welt ist, weiß man, dass man an einem Ort weilt, wo vieles schiefgeht. Eines der dunkelsten denkbaren Ereignisse ist zugleich das gewisseste, mein eigenes Ende. In Bezug auf diese Gewissheit bin ich dazu genötigt, mir Vorstellungen zu machen, wie mit ihr zurechtzukommen wäre. Die klassische Antwort lautet, dass Rettung am ehesten beim Schöpfer zu finden sei. Im Grunde genommen ist das eine Art Kundendienstidee: Der Hersteller muss auch die Garantie für die Entsorgung des Geschaffenen übernehmen. Bestimmte Religionen haben ein großes Interesse an einem starken Schöpfer entwickelt, weil von ihm die größten Immunleistungen erwartet werden dürfen. Wer mich schaffen kann, der kann mich am Ende auch retten. ... " „Die Krise wird Gott“
Der Philosoph Peter Sloterdijk hält Religionen für falsch verstandene Übungssysteme und erklärt, wie man übt, der Weltlage zu trotzen. Focus 11.4.09 Nr. 16

- Religiöse Fruchtbarkeit: 'Evolution. Fruchtbarer Glaube.
Die Zukunft gehört allein den Religionen, die erfolgreich dazu animieren, Kinder zu bekommen, meinen einige Forscher.
Von FOCUS-Redakteur Christian Pantle
Der 29-jährige Wissenschaftler war praktizierender Christ, und genau darauf legte seine Auserwählte großen Wert. Der Heirat stand nichts im Weg, das Paar bekam zehn Kinder. Später brachte Charles Darwin mit seinen Arbeiten das Fundament der Kirche ins Wanken, zum Leidwesen seiner tief religiösen Frau Emma. Aber da hatte er sich bereits fortgepflanzt. Der Schöpfer der Evolutionstheorie demonstrierte so auch in der Praxis, wie man sich evolutionär erfolgreich verhält.
Darwins Leben zeigt fast mustergültig, dass Frömmigkeit (zur rechten Zeit demonstriert) den biologischen Erfolg erhöhen kann, sprich: die Zahl der Nachkommen. Religiöse Personen haben im Schnitt mehr Kinder als nicht gläubige, und das ist ein entscheidender Grund, weshalb weltweit Menschen an einen Gott oder Götter glauben – so argumentieren jedenfalls der Religionswissenschaftler Michael Blume und der Journalist Rüdiger Vaas. Sie gehen in ihrem neuen Buch „Gott, Gene und Gehirn“ einer faszinierenden These nach: Die Konfessionen haben sich über die Erde verbreitet – und werden dies auch in Zukunft tun -, weil sie einen evolutionären Vorteil verschaffen. „Religion überlebt, weil sie Kinder zeugt, nicht weil sie wahr ist“, so die Autoren. ...' Focus 11.4.09 Nr. 16