Samstag, 29. August 2009

Qual der Wahl



Unser lieber Fusionsreaktor erzeugt pausenlos Kernenergie -
seit sieben Wochen ohne Flecken (http://wattsupwiththat.com/2009/08/28/)

Sehr geehrter Herr Landratskandidat!

Alle sind für das Wahre, Gute, Schöne, grüneres Blattgrün, besseres Wetter, für sichere Arbeitsplätze und preiswerte Energie.
Einige wollen aber auch die Landschaft mit teueren Windrädern verschandeln und mehr Geld für Sommertagszufallsenergie einsetzen, für die extrem teure Photovoltaik. In Odenthal für eine sog. „Bürgersolaranlage“ .
Die Energieversorgung zu sichern ist für eine Industriegesellschaft wie Deutschland lebenswichtig. Sie steht im weltweiten Wettbewerb und die Energiekosten können entscheidend sein. Die Aluminiumhütte Stade mit 6000 Arbeitsplätzen mußte wegen zu teuren Stroms bereits schließen. Die Aluminiumhütte Neuss wird aus dem gleichen Grund dieses Jahr geschlossen. Vernichtete Arbeitsplätze.
„ Die Energieversorgung sichern“ ist auch der Titel einer Denkschrift der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Dort finden sich Angaben zu den „Investitions- und Erzeugungskosten einiger Verfahren zur Stromerzeugung“ , S. 28, Tab. 5 :
Für die Solarenergie ohne Speicherung betragen die Speziellen Investitionskosten ca. 7000 US-$ je Kilowatt, die Brennstoffkosten 0 $ und die Stromerzeugungskosten ca. 70 Cent (!!) je Kilowattstunde. Die Kernkraftnutzung erfordert Investitionskosten ca. 600 US-$ je Kilowatt, die Brennstoffkoste betragen ca. 0,5 Cent je Kilowattstunde und die Stromerzeugungskosten ca. 2,5 Cent je Kilowattstunde. Fazit: „Die Photovoltaik ist noch sehr weit von der Wirtschaftlichkeit entfernt.“ (Akademie-Denkschrift, S. 27)
Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache. Durch u.a. Wettbewerb, größere Serien und technische Entwicklungen wie die Dünnschichtzelle hat sich die Solarenergie inzwischen hinter dem Komma verbilligt, sie wird aber auf der Nordhalbkugel nie wettbewerbsfähig werden. Im Winter bei höchstem Strombedarf liefert die Photovoltaik am wenigsten Strom.
Zudem ist zu berücksichtigen:
Die Energiedichte der Sonneneinstrahlung ist gering und wird es immer bleiben. Für unsere wolkenreichen Breiten gilt das verstärkt. Die Sonne scheint nur am Tage. Für die Herstellung, Installation, Wartung und Instandhaltung der Solaranlagen - bei gewissenhafter Bilanz aller Rohstoffe und Veredelungsprozesse - wird mehr Primärenergie verbraucht, als sie während ihrer Lebensdauer erzeugen. Für jedes installiertes Kilowatt Solarenergie muß zudem parallel ein schnell hochfahrbares Gaskraftwerk vorgehalten werden. Verschneite Solar¬zellen auf dem Dach geben keinerlei Energie ab.
Strom ist in Deutschland doppelt so teuer wie in den USA oder bei unserem Nachbarn Frankreich, der 70% aus der Kernkraft erzeugt. Wegen des EEG. Das bedroht den Standort Deutschland. Jede in Odenthal eingespeiste Kilowattstunde extrem teure Solarenergie muß von allen Stromverbrauchern zwangsweise bezahlt werden. Die in Aussicht gestellte Rendite für eventuelle Anleger ist der Griff in die Tasche der anderen Bürger.
Jeder Einwohner zahlte bereits 2007 für seinen Strom zusätzliche 70 €uro verursacht durch das EEG. Das EEG ist unsinnig und bedroht Arbeitsplätze. Der Strom darf nicht künstlich verteuert werden!

Mich würde Ihr Standpunkt zu dieser sog. „Bürgersolaranlage“ interessieren.

Mit freundlichen Grüßen


PS: PS: Wer hätte gedacht, daß alle deutschen Solarfirmen (außer Solarworld) 2009 rote Zahlen schreiben? Eine Vermutung konnte man haben, weil die Modul-Preise völlig überhöht waren und das den Wettbewerb in Gang setzt, der die Preise nach unten schickt. Ein Wettbewerb, der wahrscheinlich von den dt. Firmen nur Ersol und Solarworld übrig läßt, aber nur, wenn sie zur Montage nach China gehen, wo diese relativ einfache Technik - eben kein High-Tech !!! - inzwischen zur Hälfte des dt. Modulpreises angeboten wird. Arbeitsplätze Pustekuchen, Kapital fehlgeleitet.-

Literaturhinweis: Die Energieversorgung sichern. Eine Denkschrift der Nordrhein-Westfäl. Akademie der Wissenschaften ( kostenl. Bezug: http://develop.servicesite.de/akdw/index.php?searchword=Denkschrift&option=com_search&Itemid= )