Die Säulenheiligen Symeon Stylites der Ältere (links) und Symeon Stylites der Jüngere (rechts) auf einer Ikone, Bild: Wiki
Da-da-da – da wurde er wieder katholisch, der Dadaist aus
dem Hause Bally. Aber in der extrem antidadaistischen Variante, der Orthodoxie.
Dazu erklärte er sich:
„Byzantinisches Christentum. Drei Heiligenleben (zu Joannes
Klimax, Dionysius Areopagita und Symeon dem Styliten). Duncker & Humblot,
München 1923“
Nach seiner Klamaukphase zog es Hugo Ball zur Welt der
fraglosen Askese noch vor dem „morgenländischen“ Schisma. Das ließ aber nicht
lange auf sich warten, 1054 war es soweit.
Konstantin hatte den unbedeutenden griechischen Ort Byzanz
zu seinem Regierungssitz Konstantinopel bestimmt ("Ostrom"). Er empfand sich sowohl als
Oberhaupt der Christenheit wie auch als römischer Kaiser. Schließlich hatte er
das Christentum aus der Duldung zur Staatsreligion befördert. Während im Westen
bald Papst und Kaiser um die Vorherrschaft stritten, blieb im byzantinischen
Reich, in Konstantinopel, weltliche und oberpriesterliche Macht in einer Hand.
Der Kaiser („Basileus“) galt als Vertreter „Christi“ auf Erden. Das pompöse
Zeremoniell des kaiserlichen Auftretens einschließlich des Niederwerfens vor
ihm besaß eine liturgische Funktion.
Die türkische Eroberung Konstantinopels 1453 machte aus
Konstantinopel Istanbul.
Mit der Auslöschung des byzantinischen Reiches rückte
das Zentrum des orthodoxen Christentums nach Norden, nach Rußland. Die Grenze
zwischen römischer und orthodoxer Sphäre bezeichnet bis heute auch eine
kulturelle Grenze: das Reich der Orthodoxie blieb wissenschaftlich und
wirtschaftlich arm. Die Zusammenballung von weltlicher und geistlicher Macht
behinderte die Entwicklung der Zivilgesellschaft, die auf individuelle Freiheit angewiesen ist.
Die schätzen weltliche Herrscher wie Putin und prunksüchtige Priester wie
Kiryll gar nicht.
Die wirtschaftliche und geistige Rückständigkeit Rußlands ist
bei diesen beiden in den besten Händen.