Freitag, 18. Januar 2013

Schopenhauer irrte








Darstellung einer Witwenverbrennung, 
19. Jahrhundert 

(Bild: Wikipedia, Stichwort 'Witwenverbrennung')



 " Folglich ist Mitleid die eigentliche moralische Triebfeder", schreibt Schopenhauer in seiner GRUNDLAGE DER MORAL (§ 19,2). Von daher nähert er sich Buddhismus und Hinduismus (Bhagavadgita, § 111 ZUR ETHIK) 
Und weiter: 
" Überhaupt ist die von mir aufgestellte Grundlage der Moral und Triebfeder der Moralität die einzige, der sich eine reale, ja ausgedehnte Wirksamkeit nachrühmen läßt. " (MORAL §19,3)

Wenn man über Schopenhauer und die indische Auszeit der Beatles 1969 Bekanntschaft mit Indien gemacht hat, dann wundert man sich im Laufe der Zeit immer mehr über die weit verbreitete völlige Mitleidlosigkeit der Inder, die Schopenhauers Papiergedanken so gründlich widerlegen. 

Erst die Engländer verboten als mitleidige Kolonialherren das Verbrennen der Witwen bei lebendigem Leib ohne jede Narkose mit den verstorbenen Männern. Was in dieser perversen Kultur aber noch immer wieder vorkommt. 
Aber auch die überlebenden Witwen bleiben bis heute entwertet, je niedriger ihre Kaste, desto mehr. Sie führen ein erbärmliches Leben am Rande. Margarethe Blümel berichtete darüber im DLF ( nachzulesen bei dradio.de/dkultur/sendungen/weltzeit/1865608/ )

Mitleid ist keine allgemeine menschliche Eigenschaft, Schopenhauer irrt. Es ist eine individuell ausgeprägte Empfindung, die völlig fehlen kann, wie seid Achill, dem Vieh, bestens bekannt. Die hirnlichen Transferbahnen, die die Mitleidsempfindung hervorbringen und im Zusammenhang mit Spiegel-Neuronen stehen, sind verschieden stark ausgebildet. Birnbaumer u.a. haben gefunden, daß sie bei Mördern fehlen.