Dienstag, 3. Februar 2009

Serendipität, Bürgerlichkeit, Klimaschwankungen während der Eem-Warmzeit


Herr Paul bei der Konzeption eines Konjunkturprogramms (Reiche, FAZ)

- Serendipität: "Sich ceylonesisch verhalten . Suchen und Finden in der Soziologie: Ein Beispiel. Das Wort "Serendipität", aufgebracht 1754 von Horace Walpole, bezeichnet die Fähigkeit, etwas zu finden, wonach man gar nicht gesucht hatte. ... " FAZ 5.11.09 // Hat auch einen gewissen Krankheitswert ...

- War das schön früher: "mit gezücktem doppelschneidigem Schwert ... um endlich ein Königreich zu erobern, einen Staat zu gründen und eine Gebetskanzel zu bauen ... Emir Abd al-Rahman I. Das neue Kulturzentrum Madinat al-Zahra in Córdoba erinnert an die siebenhundert Jahre muslimische Omaijaden-Herrschaft ..." 2.2.09

- Immer eine gute Idee, die sich jeder leisten kann, der das will: "Hans-Peter Müller, Neue Bürgerlichkeit? Eine gute Idee, wenn man es sich leisten kann", Merkur 716 . "«. Das, was die Amerikaner »self-reliance« nennen – also die Fähigkeit, auf eigenen Füßen zu stehen, selbständig und unabhängig, leistungs- und erfolgsorientiert zu sein, keine Hilfe von anderen zu erwarten und Abhängigkeiten zu vermeiden, Probleme und Schwierigkeiten als Herausforderung zu begreifen, gleichsam als säkulares Bewährungsmodell zur Eroberung des eigenen Seelenheils hienieden, eine Art »can do all mentality«, die Wille und Leistung vor angeborene Talente und Begabungen stellt (»Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!«) –, diese amerikanisierte Form des Individualismus bürgerlicher Provenienz hat sich in westlichen Gesellschaften nach dem Zweiten Weltkrieg flächendeckend verbreitet und auf breiter Linie durchgesetzt. Hinter dieser amerikanisiert modernisierten Bürgerlichkeitsvariante scheinen die alten bürgerlichen Werte durch wie: Leistung und Erfolg durch eigene Arbeit, Nüchternheit und Realismus, Disziplin und Askese, Bildung und Qualifikation, Selbstreflexion und rationale Lebensführung. ... "

- http://www.emersoncentral.com/selfreliance.htm

- "Klimaschwankungen während der Eem-Warmzeit – Erkenntnisse aus Eisbohrkernen
Die Klimaforschung hat in den letzten Jahren viele Erkenntnisse über das Klima der Vergangenheit gewonnen. Hilfreich waren unter anderem der Summit-Eisbohrkern (72° 34' N, 37° 37' W), der von 1990 bis 1992 durch das Europäische Eisbohrkern Projekt (GRIP) entnommen wurde, und der von NGRIP (North Greenland Ice Core Project) in den Jahren 1996-2003 gezogene Eisbohrkern:
In beiden Bohrkernen wurde unter anderem das Sauerstoff-Isotopen-Verhältnis 18O/16O untersucht, welches hauptsächlich durch die Wolkentemperatur zum Zeitpunkt der Schneeformation bestimmt wird, und so direkten Aufschluss über die Temperatur geben kann.
Die Bestimmung der Zeitskalen ist äußerst schwierig. Man hat diese für den Summit-Eisbohrkern, nach Vergleich mit anderen Klimaproxys (Eisbohrkerne, Sedimentkerne, etc.) als hinreichend genau betrachtet, zumindest für die letzten 130.000 Jahre vor heute, vor allem dadurch, dass Faltung und Fließen des Eisschildes in der Gegend der Summit-Station weitgehend ausgeschlossen wurde.
Die Schwankungen im Sauerstoff-Isotopen-Verhältnis in diesem Eisbohrkern deuteten darauf hin, dass Klimaschwankungen (Dansgaard-Oeschger-Ereignis, Heinrich-Ereignisse) nicht auf die letzte Eiszeit beschränkt waren, sondern sich auch durch das Profil vor diesem Glazial ziehen (Eem-Warmzeit, Saale-Eiszeit). Dies steht im Gegensatz zu der relativ hohen klimatischen Stabilität der gegenwärtigen Warmzeit (Holozän, seit ungefähr 11.700 cal. BP). Es wurde daher vermutet, dass die Stabilität der gegenwärtigen Warmzeit eher die Ausnahme als die Regel ist.
Die heftigen Oszillationen im Summit-Eisbohrkern während der Eem-Warmzeit waren allerdings weder im Wostok-Eisbohrkern (Antarktis) noch in Sedimentbohrkernen der Tiefsee wiederzufinden. Es wurde daher zunächst angenommen, dass das Grönlandeis kurzzeitige Schwankungen in der Atmosphären- und Ozeanzirkulation der Nordatlantikregion widerspiegelt." Wiki.