Mittwoch, 30. Juni 2021

Klimaschau #47: Kernfusion aus Kalifornien, Modelle schaffen die Pause n...

Kernfusion wäre schön, aber der Zwei-Flüssigkeiten-Reaktor DFR ist weit realistischer. QUASE ist eine überfällige Initiative!

Dienstag, 29. Juni 2021

Einflüsterung von Einstellungen

 “Die eigentliche Funktion der Massenmedien liegt denn auch nicht so sehr in der Erzeugung bestimmter Einstellungen als vielmehr im Lancieren und Prozessieren von Themen, die erst den möglichen Einstellungen eine Chance geben, sich in der Form von Beiträgen zum Thema bemerkbar zu machen. Daher findet viel Politik (auch und gerade Parteipolitik) in der Form von Themenselektion statt”. 

Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, S. 305


Die in Befragungen von Journalisten dokumentierten grünen Wahleinstellungen von über 80% erklären, warum sich viele Massenmedien heute täglich um massive Einflüsterung von Einstellungen bemühen, die sogar bis auf den Fußballplatz reichen.


Montag, 28. Juni 2021

‘Zukunft der Demokratie’

“In der politischen Wahl versuchen Politiker, das Volk zu überreden, sie zu wählen. Viel Sorgfalt wird auf die günstige Präsentation der Programme gelegt, und starke moralische Akzente dienen dazu, zu insinuieren, daß nur bei bestimmten Politiken Einverständnis und Motivation im Sinne des Guten-und-Richtigen zu erreichen sei. Natürlich durchschauen viele (wenn nicht alle) das Spiel, aber das System ist gegen das Durchschautwerden immun, weil es auf dieser (sagen wir: systemischen) Ebene keine Alternativen anbietet. Anscheinend gibt es keine anderen Formen des Komplexitäts-Handlings, und wenn man sie entdecken und realisieren könnte, würde das revolutionierend wirken. Dem Volk bleibt als eine vielgenutzte Alternative zu den angebotenen Alternativen die Resignation. Und eben deshalb kommt es, realistisch gesehen, für die ‘Zukunft der Demokratie’ vor allem darauf an, wie und worin sich die Alternativen unterscheiden, die angeboten werden.”

Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, S. 258f.)


Sonntag, 27. Juni 2021

🔴 Grundrechte heimlich abgeschafft – Bundesregierung ändert heimlich Inf...

Schwere Vorwürfe.

Die Macht geht vom Volke aus - aber wo geht sie hin?

“Nach der offiziellen Darstellung müßte es so sein, daß die Macht von ihrer ‘Quelle’, dem Volke ausgeht, von dort über die politisch verantwortlichen (gewählten) ‘Repräsentanten’ des Volkes dem Verwaltungsstab zufließt, der dann das Volk nicht mehr als Einheit, sondern nur noch als Summe von Individuen oder Gruppen sieht und weisungsgemäß auf diejenigen, die ihm unterworfen sind Macht anwendet. Die Einheit des Systems kommt dann in der Paradoxie zum Ausdruck, daß das Volk zugleich Souverän und sein eigener Untertan ist. Durch Aufteilung in Volk, Politik, Verwaltung und Publikum = Volk wird diese Paradoxie dann über Unterscheidungen in ein Kreislaufmodell aufgelöst, das zur Schließung des Kreislaufs vorsieht, das Publikum Volk könne in der politischen Wahl auf die Art reagieren, wie es durch die Verwaltung behandelt wird.”*

So also ist das. Man sieht, daß Modelle so weit abstrahieren, daß fast die ganze Realität - wie bei den Klimamodellen - durch ihre Koordinaten hindurchfällt. 

* Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, S. 256f.


Samstag, 26. Juni 2021

Klimaschau #46: Strom immer teurer, Wasserstoffkraftwerk im Garten, Stre...

Glaub' keiner Studie, die du nicht selbst manipuliert hast!
WASSERSTOFF/Fraunhofer PM: Das ist wohl ein verspäteter Aprilscherz? Oder ist es ein vorzeitiger Karnevalsbeitrag?

“Welle von Dummheit”

“Erst vor wenigen Jahren verbreitete sich eine Welle von Dummheit anläßlich eines Viehsterbens. Da sagte man, Herzog Grimald (IV.) von Benevent habe Leute mit einem Pulver herübergeschickt, das sie über die Felder, Berge, Wiesen und Quellen ausstreuten … und an diesem ausgestreuten Pulver stürbe das Vieh. Wir haben es gehört und gesehen, wie aus diesem Grund viele verhaftet und einige umgebracht wurden …” *

So Agobard im 9. Jahrhundert. Heute wird CO2 über Wiesen und Felder ausgestreut, und das Kohlendioxid läßt die Pflanzen besser wachsen. Großartig, könnte man meinen, aber da gibt es ein Netzwerk von Klimaverleumdern, die ausstreuen, das CO2 verderbe die Luft und bewirke den Weltuntergang. Und wie weiland dem Rattenfänger von Hameln laufen den Klimaverleumdern Politiker und Sektierer hinterher und zetern an allen Ecken und Enden. 

Ja, das Mittelalter ist vorbei, aber die mittelalterliche Mentalität, sie lebt fort und wird alle arm machen. 

 

* Arno Borst, Lebensformen im Mittelalter, S. 374


Donnerstag, 24. Juni 2021

Zauberhaftes Wetter

“Wenige Jahre nach 816 schrieb Erzbischof Agobard von Lyon ein kleines lateinisches Buch ‘Über Hagel und Donner’. Darin heißt es: 

‘Hierzulande glauben fast alle Menschen, Adel und Volk, Stadt und Land, Alt und Jung, daß Hagel und Donner von Menschen gemacht werden können. … der Sturm habe sich erhoben aufgrund der Zaubersprüche von Leuten, die Wettermacher heißen … daß sich derjenige einer ganz großen Lüge schuldig macht, der Gottes Werk einem Menschen zuschreibt.” *


Wem fiele da nicht “Lari-Fari”-Latif ein, der prophezeite, es werde “keinen Schnee” mehr geben? Wer dächte da nicht an den “Selbstverbrennung”sphysiker Schellnhuber? 

Sind einige Physiker der Gegenwart dem Klima-Aberglauben verfallen? Beim Klima gibt es jedenfalls nichts zu meckern. 


* Arno Borst, Lebensformen im Mittelalter, S. 372f. 


Mittwoch, 23. Juni 2021

Land und Stadt

“In ihrem (der Bauern, WD) eigenen Kreis gelten starre Sitten der Rechtlichkeit, Gewissenhaftigkeit und Gastfreundschaft; es sind formale Konventionen, von der Öffentlichkeit kontrolliert, nicht sittliche Normen, die eine persönliche Entscheidung erfordern würden. Vielmehr dient alle Gemeinschaft der Aufrechterhaltung und Sicherung des eingezäunten Horizonts. Durch das ortsgebundene Verhalten werden persönliche Beziehungen auch innerhalb der Gemeinde stark eingeschränkt; man hält sich die Nachbarn möglichst vom Leib. Die Vielzahl knorriger Charaktere auf dem Land widerspricht der Konformität der Lebensformen keineswegs, denn diese ordnen nur begrenzte Bereiche. Zum Beispiel kümmert sich das Dorf nicht um Familienangelegenheiten”.* 

Was Arno Borst für das mittelalterliche Dorf ausführt, hätten wir eher schon für eine städtische Konstellation gehalten, suggerieren doch die Erzählungen vom solidarischen Dorfleben etwas anderes. Aber es ist wohl so, daß die Vorstellung vom “Zusammenhalt der Gesellschaft” stets eine Chimäre war. Tatsächlich könnte es eine totalitäre Vorstellung sein, die zusammenzwingen will, was nicht zusammengehört oder nicht zusammenpaßt; Herrschaften aller Art verfuhren so, zuletzt in großer Dimension Kommunismus und Nationalsozialismus. Was ist von dem regierungspolitischen Forschungsprojekt “Gesellschaftliche Zusammenhalt” zu halten?


*Arno Borst, Lebensformen im Mittelalter, S. 381

Dienstag, 22. Juni 2021

Klimaschau #45: Wer profitiert mehr von NordLink? Deutschland oder Norwe...

Bei guten Ernten spielt die Luftdüngung durch CO2 eine positive Rolle. 

Gesellschaftlicher Zusammenhalt im Mittelalter. Bäuerliches Mißtrauen. Eine Frage der Sicherheit.

Das Außenverhalten der Bauern ist so stereotyp, weil sie nur in ihrem Kreis halbwegs sicher sein können. Der Bologneser Jurist Odofredus hat das im frühen 13. Jahrhundert genau gesehen: ‘Das ist die Art der Bauern: Wenn sie beisammen sind, tun sie alles Böse und würden sogar Karl (den Großen) in Verwirrung bringen. Aber wenn sie einzeln auftreten, sind sie keine Henne wert und verbeugen sich vor jedem Ritter.’”

Arno Borst, Lebensformen im Mittelalter, S. 381











Samstag, 19. Juni 2021

Schutzbedürftigkeit der Gewerbe im Mittelalter



Abb.: Bolognas mittelalterliche Wehrwohnstätten im 11. Jahrhundert, genannt 'Gechlechtertürme' - eine Rekonstruktion von Toni Pecoraro bei Wikip.

Wer im Mittelalter ortsgebunden einer Berufsarbeit nachgehen mußte, brauchte den Schutz eines fürstlichen Haudraufs, um die Früchte seiner Arbeit genießen zu können. Gewalt war stets gegenwärtig. Dies betraf vor allem Handwerker, deren Produkte leicht geraubt werden konnten im Vergleich zu bäuerlichen Immobilien. Der König oder sonstige Fürst gewährte diesen Schutz gern und kassierte dafür Abgaben und Pacht. Die Behörde ‘Königskammer’ verwaltete und überwachte die Dienstgewerbe, denen sie auch Vorschriften aller Art machte, wie dies auch heute noch der Fall ist, ‘Regulierungen’ genannt. Dazu gehörten auch Monopole, die streng gehütet wurden und für eine gewisse Erstarrung sorgten, weil der Wettbewerb unterdrückt wurde. Wo sich aber etwas regte und die mittelalterliche Starre durchbrochen wurde, erregte das schnell überregionale Aufmerksamkeit und Landesherren luden agile Ausländer gern an ihren Hof oder Bauern zu speziellen Aufgaben ins Land. So kamen die Siebenbürger Sachsen nach Rumänien. Im Reformationszeitalter erfolgte das in großem Stil mit calvinistischen Handwerkern, etwa in Brandenburg. 

 







Freitag, 18. Juni 2021

Klimaschau #44: EU verbietet Windkraft-Dauersubventionen

Geld schneiden mit Zappelstrom zu Lasten der Stromkunden!

Frühe Marktwirtschaft

Nachdem es im Mittelalter möglich wurde, die Stadtbevölkerung zu ernähren, erfolgten viele Stadtgründungen, einerseits Hofstädte, die eher parasitischen Charakter trugen, weil der Hofstaat auf Kosten der Bauern lebte, andererseits Marktstädte, in denen der Handel eine zentrale Rolle spielte. Der Handel sprengte die regionalen Grenzen und betrieb seine Geschäfte auch als Fernhandel. Führend waren dabei norditalienische Städte wie Siena. Von dem Sieneser Kaufmann Andrea de Tolomei ist ein Brief von 1265 erhalten, den er aus der französischen Messestadt Troyes an seine Teilhaber in Siena schrieb. Aus ihm geht hervor, daß er sowohl Geld- als auch Warengeschäfte kombiniert betrieb, die bis nach London und Coventry reichten. Das sind Entfernungen, die erstaunen, die aber in der gleichen Zeit ebenso von der Hanse über die sanfte Ostsee bewältigt wurden. 

Die Marktwirtschaft spielte also früh nicht nur eine große, sondern auch eine internationale Rolle und entwickelte sich kontinuierlich weiter. Der Palazzo Tolomei in Siena steht heute noch. 

Vgl. Arno Borst, Lebensformen im Mittelalter, S. 387ff.


Donnerstag, 17. Juni 2021

Wir machen eine Stadt: FREIBURG i. Bg.


“Das älteste deutsche Stadtrecht, das von Freiburg im Breisgau, besteht aus einer lateinischen Handfeste des Zähringers Konrad von 1120/22”, von Borst übersetzt:

‘Aller Nachwelt und Mitwelt sei kundgemacht, daß ich, Konrad, an dem Platz, der mir als Eigengut gehört, nämlich Friburg, einen Marktort gegründet habe … Nachdem angesehene Geschäftsleute von überallher zusammengerufen worden waren, habe ich angeordnet, diesen Marktort durch eine Art Schwurverband anzufangen und auszubauen. Daher habe ich jedem Geschäftsmann für den Hausbau zu Eigengut in dem angelegten Marktort eine Hofstätte zugeteilt und angeordnet, daß mir und meinen Nachkommen von jeder Hofstätte ein Schilling gängiger Währung als Zins jährlich … zu zahlen ist. … Ich verspreche also allen, die meinen Marktort aufsuchen, im Bereich meiner Macht und Herrschaft Frieden und sichere Reise. … Allen Geschäftsleuten erlasse ich den Marktzoll.’”

Arno Borst, Lebensformen im Mittelalter, S. 396


Mittwoch, 16. Juni 2021

Platons Vorlage für Johannes

Mit der Verlängerung seiner Staatsvorstellungen ins Jenseits - in Himmel und Erde - versteht er den Staat, die kleine griechische Polis, als eingeordnet in den großen göttlichen Kontext. Das streift die Vergöttlichung der Staatsidee, die damit Geschichte und Gesellschaft entrückt ist. Platons Strafgericht findet statt zwischen zwei Öffnungen, dazwischen sitzen die Richter und entscheiden, wer in die Himmelsöffnung gelangen soll und wer in die Erdöffnung. 

“die Hauptursache aber davon, berichtete er (der Offenbarungsbote, WD), habe darin bestanden, daß für Alles, was jeder Einzelne jemals Unrecht übte und gegen wie viele er es übte, jeder der Reihe nach Buße gethan, und zwar zehnmal für jedes Einzelne: dieß aber trete je in einem Zeitraume von hundert Jahren wieder ein, weil dieß die Dauer eines menschlichen Lebens ist, damit nemlich die Buße, in welcher sie büßen, eben eine zehnfache sei (FN: Nemlich während der tausendjährigen Wanderung büßen sie auf diese Weise zehnmal, da alle hundert Jahre dieser Vollzug der Strafe wiederholt wird.) , und damit z. B. wenn Einige an vielen Mordthaten die Schuld tragen oder Staaten oder Heerlager verrieten und in Sklaverei brachten, oder an irgend anderen schlechten Thaten Mitschuldige waren, sie für jedes Einzelne von all diesem zehnfache Schmerzen davontragen, und hinwiederum auch, wenn Einige treffliche Thaten geübt haben und gerecht und frevellos gewesen waren, sie in der nemlichen Weise den verdienten Lohn davontragen.” 

Platon. Der Staat (Kindle-Positionen6793-6800)

 

Der große Zentralknüppel muß also herhalten, offenbar entliehen von den alten Ägyptern. Der Johannes der Apokalypse schöpft danach aus dieser Ideengeschichte, hebt sie aber sprachmächtig auf Epos-Niveau und entindividualisiert sie tendenziell. Das irdische Sündenbabel, die Großstadt Babylon, muß in einem universalen Strafgericht dem himmlischen Jerusalem weichen. 

Man sieht den intellektuellen Abfall zu Platon. 


Dienstag, 15. Juni 2021

Von Memphis nach Athen



Theologie des Rechts ist Stadtsache


Gestraft wurde immer. Ob Kinder oder Erwachsene, Strafe war omnipräsent. Offenbar bildete sich eine universelle Strafprojektion heraus, wie sie im ägyptischen Alten Reich greifbar wird. Gericht wird gehalten, die Herzen gewogen und Strafen ausgesprochen. (s. Abb. aus dem Totenbuch des Hunefer um 1280 vuZ, Wikip.)


Und so ähnlich findet sich das etwa 1000 Jahre später auch bei Platon:

“Diese Kunde denn nun, o Glaukon, ist bewahrt worden und ging nicht verloren, und sie möchte wohl auch uns bewahren, wenn wir ihr Folge leisten, und dann werden wir den Fluß der Lethe glücklich durchschreiten und unsere Seele nicht beflecken; sondern wenn wir dem von mir Gesagten folgen und daran festhalten, daß die Seele unsterblich und befähigt sei, alles Schlimme und alles Gute über sich ergehen zu lassen, so werden wir immer dem nach Oben führenden Wege folgen und in Gerechtigkeit, verbunden mit Verständigkeit, auf jede Weise uns bethätigen, damit wir sowohl uns selbst, als auch den Göttern befreundet seien, mögen wir hier auf Erden verweilen, oder nach Empfang des Kampfpreises hiefür wie die Sieg-Gekrönten Lohn einsammeln, und damit es auch bei jener tausendjährigen Wanderung, welche wir durchgegangen haben, uns wohl ergehe." 


Platon. Der Staat (Kindle-Positionen 6958-6963). Kindle-Version.


Montag, 14. Juni 2021

Wir bauen einen Staat!

“Und in der That, sprach ich, sowohl in vielen anderen Beziehungen denke ich über jenen Staat nach, daß wir ihn auf das richtigste einrichten, als auch insbesondere erwäge ich es betreffs der Dichtkunst und sage – Was denn? sprach er. – Daß man in keiner Weise alle diejenige unter derselben aufnehmen solle, welche nachahmend ist". 

Platon. Der Staat (Kindle-Positionen6297-6299). Kindle-Version. 

Einen Staat bauen? Und dann noch den richtigen?

Darauf muß man erst einmal kommen. Platon kam darauf, “Der Staat” (POLITEIA) 

dreht sich nur darum; anderswo war das nicht der Fall.



Sonntag, 13. Juni 2021

Das hätten wir aber nicht gedacht!

“Deutlich zeigt sich die Schichtgebundenheit des geselligen Verkehrs. Der Geselligkeitsindex beträgt, wenn man ‘Mittelstand’ (Selbständige, Beamte und Angestellte) und ‘Arbeiterschaft’ gegenüberstellt, nur 0,53, d.h., es besteht eine starke ‘Gruppenfremdheit’, obwohl Angestellte und Facharbeiter zwischen den zwei gegnübergestellten Gruppen die Verbindungsbrücke schlagen. 

Interessant sind die Ergebnisse einer Untersuchung in Long Beach in Kalifornien, die C.C. Zimmerman … auf einem Kongreß mitteilte. In dieser in den letzten zwanzig Jahren entstandenen Großstadt sind praktisch sämtliche Einwohner Zuwanderer. Die Verkehrs- und Freundeskreise, die sich herausgebildet haben, zeigen eine starke Homogenität in Bezug auf Religion, Herkunftsland, sozialen Erfolg, Stabilität der Familie und jugendliche Kriminalität: Gleiches findet sich zu Gleichem. Untersucht wurden nur die Familien von Schülern der High Schools, so daß eine gewisse Vorauslese gegeben war.” 


Elisabeth Pfeil, Soziologie der Großstadt, Der Verkehrskreis des Großstädters, in: Gehlen, Schelsky (Hg.), Soziologie, 1955, S. 256f.








Samstag, 12. Juni 2021

Stadtarchitektur


Corbusier in Berlin 

(Pachali/Wiki.)

“Stadtluft mach frei” war schon früh ein Schlagwort zur Übersiedlung in die Stadt. Die Stadt kannte keine Frondienste und keine Erbuntertänigkeit. In diesem Entwicklungsgang steht sehr viel später - erst im 20. Jahrhundert - auch das Phänomen, das der Stadt-Soziologe Lewis Mumford “from habit to choice” benannte. Der Großstädter besitzt mehr Wahl- und Freundschaftskontakte als der Dorfbewohner, den stärkere Verwandtschafts- und Nachbarschaftskontakte auszeichnen. 

Bauen in der Stadt war immer ein Problem, die Hygiene war schlecht, die Fläche sehr  begrenzt, der Zuzug stark. Diesen gordischen Knoten zerhieb Le Corbusier mit seinen “Wohnmaschinen”. Da gibt es keinen Streit über die Nutzung der gemeinsamen Einfahrt, und die Abriegelung bei realen oder fiktiven Epidemien gelingt reibungslos - in China ist diese Wohnform in abgespeckter Ausführung daher die erste Wahl der Kommunistischen Partei. 


Freitag, 11. Juni 2021

8. Mai 1936 - Untergang Spenglers

 


“Und nun geht aus der Tatsache, daß das Dasein immer wurzelloser, das Wachsein immer angespannter wird, endlich jene Erscheinung hervor, die im stillen längst vorbereitet war und jetzt plötzlich in das helle Licht der Geschichte rückt, um dem ganzen Schauspiel ein Ende zu bereiten: die Unfruchtbarkeit des zivilisierten Menschen. Es handelt sich hier nicht um etwas, das sich mit alltäglicher Kausalität, etwa physiologisch, begreifen ließe, wie es die moderne Wissenschaft selbstverständlich versucht hat. Hier liegt eine durchaus metaphysische Wendung zum Tode vor. Der letzte Mensch der Weltstädte will nicht mehr leben, wohl als einzelner, aber nicht als Typus, nicht als Menge; in diesem Gesamtwesen erlischt die Furcht vor dem Tode.”

Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, Die Seele der Stadt, S. 247


Spengler lebte 1880 und starb früh 1936 an Herzversagen. In München. Ob da die Metaphysik der Stadtseele ihre Hand im Spiel hatte? Nein, es war ein schwerer Herzfehler. Ganz prosaisch. Aber er hatte ja sein Hauptwerk bereits geschrieben. Mathematik, Chemie, Botanik, Biologie und Philosophie hatte er studiert und als Gymnasialfächer vertreten, bevor er sich ganz auf die Geschichte stürzte. Was hätte er wohl gesagt, wenn er die Ovulationshemmer und die negative Geburtenbilanz der Deutschen und Chinesen erlebt hätte? Bestimmt wäre ihm als Feuilletonisten noch viel eingefallen. Denn dem Feuilletonisten fällt immer etwas ein; er sieht irgendetwas, bläst es auf Überlebensgröße auf, erfindet einen Zusammenhang und phantasiert gravierende Folgen. In diesem Sinne sind heute die Klima-Experten die führenden Feuilletonisten. 








Donnerstag, 10. Juni 2021

Man caught on video beating, choking Asian man in subway scuffle

IM DICKICHT DER STÄDTE - das war auch ein frühes Stück von Bertolt Brecht, bevor er dem Marxismus erlag. Zwei Stadtbürger - den Hintergrund gibt offenbar Chicago ab - geraten grundlos in Streit, aus dem ein ruinöser, aber verbindender Kampf wird. Dieses verbindende Element hat Brecht hinzuphantasiert, in Familien gibt es das, aber nicht im anonymen Großstadtdschungel. Wie schon einmal in New York - in den siebziger und achtziger Jahren - steigt die Straßenkriminalität wieder an. 

Samstag, 5. Juni 2021

Die kardinale Zukunftsfrage

 "Zur Erinnerung: die BASF in Ludwigshafen verbraucht schon heute eine Strommenge wie Dänemark.
 Als die Kernenergie stillgelegt wurde, schwiegen die Manager, als die Stromindustrie auseinandergenommen wurde, kam kein Protest, als die Automobilindustrie ihrer Grundlagen beraubt wurde, ebenso Schweigen. Nun geht es um die Chemie und die Petrochemie, den Kern jeder Industriegesellschaft. Die deutsche chemische Industrie ist die größte in Europa und liegt weltweit hinter China, USA und Japan an der vierten Stelle. 464.000 Arbeitsplätze gibt es hierzulande in 2.000 Unternehmen der Chemieindustrie, mit Zulieferern eine Million hochwertige Arbeitsplätze.
 Schauen Sie sich um in Ihrem Umfeld, um zu entdecken, worauf man verzichten würde ohne Petrochemie, ohne Pharmaka, ohne Handy-Bildschirm, ohne Kabelummantelung, Dämmstoffe, Kosmetika , Farben. Lacke, Beschichtungen, Kunstfasern, Klebstoffe, Wasch-und Reinigungsmittel."

Dieses Zitat stammt aus dem Artikel von Prof. Vahrenholt auf EIKE. Der Artikel wurde von mir geteilt, aber von Facebook nicht aufgenommen, also gelöscht. Erneute Zensur also.

Man fragt sich, in welchem "1984"-Film man sitzt. An dem Klima-Dogma entscheidet sich die Zukunft des Landes. Die Zurückweisung des Klima-Aberglaubens ist der zentrale Punkt der gegenwärtigen Politik. 


Der Beitrag von Prof. Vahrenholt: 

https://www.eike-klima-energie.eu/2021/06/04/die-temperaturen-im-mai-das-shell-urteil-und-wie-lange-verbleibt-co2-in-der-luft/


Freitag, 4. Juni 2021

Klimaschau #43: Wie neutral ist das Bundesverfassungsgericht? Klimaschut...

Der Beitrag verdient zweifellos das Prädikat BESONDERS WERTVOLL; diese Machenschaften sind allerdings in der Folge sehr betrüblich. 

1948, 2021

Orwell hatte Stalins Diktatur vor Augen, als er den Roman “1984” schrieb. Seine Dystopie trifft auch noch auf Putin zu, der als gelernter Geheimdienstler an der Staatsspitze alle technischen Möglichkeiten zur Machtkontrolle nutzt. 

Der Westen agiert in Netzwerken der Weltverbesserung, die sich einem erfundenen “Klimaschutz” widmen und durch vorgebliche Sachnotwendigkeiten globale Macht ausüben. Klimakämpfer aus den Universitäten geben Stichworte, die Journalisten wie Al Gore aufnehmen und über Apparate wie den Weltklimarat (IPCC) global verbreiten. Politiker springen auf die Klimamasche auf und spannen ihre Herrschaftsapparate ein mit Verboten und Verteuerungen aller Art. Alle zusammen beobachten Netzwerker wie Klaus Schwab, der Fürst des größten Netzwerks World Economic Forum in Davos, und laden sie zu Treffen und Klima-Veranstaltungen ein. Dieser Art entstand ein bewegliches bürokratisches Gebilde der globalen Hörigkeit, das Orwell und der Bürokratie-Analytiker und -Kritiker Max Weber sich in Vor-Internet-Zeiten noch nicht vorstellen konnten.


Donnerstag, 3. Juni 2021

Nix Tennis

 

Ausdauersport und die großen Gefäße

Dietger Mathias, Fit und gesund von 1 bis 100, Ernährung und Bewegung - Aktuelles medizinisches Wissen zur Gesundheit,  

2018, SPRINGER


Zusammenfassung

"Regelmäßige körperliche Belastungen gehen in den Venen und Arterien mit einer Erhöhung des Blutvolumens einher. Die Fließeigenschaft des Blutes nimmt zu, weil die Konzentrationen von Gerinnungsfaktoren wie z. B. die des Fibrinogens unter diesen Bedingungen sinken und der Gehalt an gewebespezifischem Plasminogenaktivator steigt. Der Sauerstofftransport und die Wärmeregulation sind verbessert.

Regelmäßige körperliche Belastungen gehen in den Arterien und Venen mit einer Erhöhung der transportierten Blutmenge einher. Die Fließeigenschaft des Blutes nimmt zu, weil die Konzentrationen von Gerinnungsfaktoren wie z. B. die des Fibrinogens unter diesen Bedingungen sinken und der Gehalt an gewebespezifischem Plasminogenaktivator steigt. Der Sauerstofftransport und die Wärmeregulation sind verbessert.

Die Innenauskleidung der Gefäße, das Endothel, spielt bei der Verbesserung der Gefäßfunktionen durch regelmäßige Ausdaueraktivitäten ebenfalls eine wichtige Rolle. Es produziert dann mehr Stickstoffmonoxid und Prostacyclin (Kap. 15). Beide Stoffe bewirken eine Weitstellung der Gefäße und damit eine Blutdrucksenkung. Das Prostacyclin setzt außerdem die Aktivität der Gerinnungsplättchen herab und vermindert so zusätzlich die Thrombosegefahr. Und schließlich wandern weniger Entzündungszellen in die Gefäßwand ein, was mit einer Senkung des Arterioskleroserisikos verbunden ist.

Als Ursache für die Aktivitätssteigerung des Endothels unter Belastung wird der erhöhte Blutstrom angesehen (Flammer et al. 2012). Seine Stärke lässt sich leicht als sog. flussassoziierte Gefäßerweiterung (»flow-mediated dilation«, FMD) per Ultraschall messen und ist ein Gradmesser für die Endothelfunktion. Je stärker die Dehnbarkeit der Arterien, umso besser der Zustand des Endothels und umso geringer das Risiko für koronare Herzkrankheiten und Blutdruckerhöhungen (Kap. 60).

Durch ein Zuviel an Bauchfett kann die FMD der Arterien generell reduziert sein (Romero- Corral et al. 2010; Selthofer-Relactic et al. 2016). Deshalb profitieren Ausdauersportler auch hinsichtlich einer optimalen Endothelfunktion von ihren Anstrengungen, denn sie vermeiden zumeist übermäßige Fettansammlungen. Mit kleinen Einschränkungen gilt dieser 2-fach positive Effekt von Ausdauertraining ebenfalls für übergewichtige Personen, weil bei ihnen durch sportliche Übungen die viszeralen Fettspeicher bevorzugt abgebaut werden (Kap. 63). So zeigen Auswertungen der Women’s Health Study mit 10.339 Frauen und einer mittleren Beobachtungszeit von 14 Jahren, dass bei den übergewichtigen Frauen ein zu hoher Blutdruck durch regelmäßige körperliche Aktivitäten deutlich gesenkt werden konnte, sich allerdings nicht komplett auf das Risikoprofil normalgewichtiger Frauen absenken ließ (Jackson et al. 2014).

Auch die großen Blutgefäße sind dankbar für viel Bewegung."


Klimaschau #42: Himalaya-Gletscher sind doch zäher als gedacht, Trinkwas...

Nicht viel los bei der Globaltemperatur seit 1979. 

Mittwoch, 2. Juni 2021

Das hätten wir von Ötzi nicht gedacht!

 





Diese Arterie ist ziemlich verstopft. Lebenslang Rotwein hilft - ich glaub dran (die Sies-Gruppe  hat's gesagt)(allerdings nur in großen Mengen! Dann tötet der Alkohol.) 

Polyphenole - speziell das Resveratrol - halten die Gefäßinnenwände sauberer.  


(Bild: Alex / Wiki.)


Carsten Pusch, Paläogenetiker jüngeren Datums, lockerer Plauderer und Alice-Cooper-Freund, hat Tut-Anch-Amun inspiziert, die Medici und den Ötzi.  


Ja, die Pharaonen pflegten die Vollgeschwisterehe mit entsprechenden Defekten, die die Blutreinheit so mit sich bringt. Die Medici litten an Karies, ohne die MILCHSCHNITTE und MILKA. Und Ötzi, dem der Genuß von Hamburgern bei McDonalds lebenslang versagt blieb und der ein strammer, schlanker Südtiroler mit viel Bewegung und ohne Bauch war - der litt an Arteriosklerose wie Franz Fett, der Dauerfernseher.  


Das sind interessante Befunde! 

Wie läßt sich erklären, daß der Reinhold-Messner-Vorfahre ein Couch-Potatoe-Innenleben hatte? Pusch versuchte es mit der Borreliose, es gebe da Hinweise, daß sie die Arteriosklerose verstärke. Ja, Hinweise gibt es immer, leider in alle Himmelsrichtungen. Auf jeder Stinkstengelpackung steht, daß Rauchen tödlich sein könne. Trotzdem leben die Dauerraucher von der Sorte Helmut Schmidt mit 90 Jahren immer noch, bewegungsarm und im Rollstuhl, aber kettenrauchend. Ob der pathologische Befund bei Schmidt auch noch mindere Arteriosklerose erweisen würde? Es wurde leider nicht obduziert. Ich glaube ja an Sport und Bewegung, an Dauerlauf. Aber die Zeichen verdichten sich, daß die genetische Veranlagung ausschlaggebend ist, bei Keith Richards und Frank Zappa, bei Hawking und bei Schmidt. Und daß im Ansatz der Vergleichsgruppen-Untersuchungen ein systematischer Fehler stecken muß. 

Aber das Studium der Vergangenheit erweist sich einmal mehr dem theoretischen Denken überlegen. Ein guter Befund. 


Dienstag, 1. Juni 2021

2.7.1890 Antisklavereikonferenz in Brüssel

Der europäische Kolonialismus beendet die arabischen Sklavenraubzüge in Zentralafrika, die mit einheimischen Hilfstruppen durchgeführt wurden.

Heinrich Brode, Tippu Tip, Lebensbild eines zentralafrikanischen Despoten, Nach seinen eigenen Angaben erstellt, Bln. 1905
https://archive.org/details/tipputiplebensb00brodgoog/page/n171/mode/2up?view=theater