Der Winter ist Sterbesaison, bei den Tieren, bei den Menschen. Gegenüber dem Januar legt das Ableben noch einmal um etwa 10% zu, durchschnittlich, sagen die Bestatter, die es wissen müssen.
Da kann man nichts machen, damit muß man sich arrangieren. Und darüber reden. Das taten die Menschen zu allen Zeiten, und Epikur schrieb darüber:
“Gewöhne dich an den grundlegenden Gedanken, daß der Tod für uns ein Nichts ist. Denn alles Gute und alles Schlimme beruht darauf, daß wir es empfinden. Verlust aber dieser Empfindung ist der Tod. Deshalb macht die rechte Erkenntnis, daß der Tod für uns ein Nichts ist, die Sterblichkeit des Lebens zu einer Freude; sie fügt nicht nach dem Tode eine grenzenlose Zeit hinzu, sondern tilgt in uns die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit. Für den, der recht begriffen hat, daß es im Nichtleben nichts Schreckliches gibt, für den gibt es ja auch im Leben nichts Schreckliches.”
Epikur. Brief an Menoikeus - Philosophie des Glücks (Sämtliche Werke | Gesamtausgabe aller Werke von Epikur in deutscher Übersetzung) Kindle-Version.
Vielleicht ist das ein bißchen überzeichnet und vereinfacht, aber die zentrale Botschaft, “daß es im Nichtleben nichts Schreckliches gibt”, überglänzt doch alles, was die Theologen der Welt zusammengetragen haben.
Und auch dies kann als grandioser Hinweis Epikurs gelten:
“So ist also der Tod, das schauervollste Übel, für uns ein Nichts; wenn wir da sind, ist der Tod nicht da, aber wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr.” (Ebd.)