Samstag, 25. April 2009
Nichts Genaues weiß man nicht
Kann Theorie so schön sein? Pollocks Beitrag zur Systemtheorie? Man beachte den Beobachter!
- Luhmannia: „ Von Emergenz zu reden, deutet eher die
Verlegenheit an: Nichts Genaues weiß man nicht.“
So ist es,
es könnte sogar noch schlimmer kommen: „Alles Stroh“, meinte Albert zuletzt; davor kann nur der frühe Krebstod sicher bewahren.-
Bei Alzheimer-Patienten ist es in der Tat so, daß die Hirnrinde schrumpft und die Reichweite der Zusammenschaltungen drastisch zurückgeht.
(Ich darf hier einmal auf das segensreiche Wirken der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft hinweisen sowie auf das sehr schöne LEXIKON DER NEUROWISSENSCHAFT im Spektrum-Verlag.)
„ was es für die Naturwissenschaften bedeutet, wenn man sie als Sinnunternehmen versteht. Eine solche Aussage ist aus der Systemtheorie heraus schnell formuliert, aber welche Konsequenzen dies für diese Wissenschaften hat, wenn sie sich auf diese Weise irritieren lassen, fände ich spannend. Vielleicht war dies eine Sollbruchstelle zwischen Maturana und Varela. Ich könnte mir gut einen Diskurs mit Quantenphysikern vorstellen, meine erste Erfahrung war allerdings nicht fruchtbar, der Kollege konnte mit meiner Frage nach Sinn nicht viel anfangen.“ (Hafen)
Diese Erfahrung kann ich nur bestätigen!
Ja, die Naturwissenschaft kommt gut ohne Luhmann aus. Die Naturwissenschaftler vertrauen auf ihre spezifisch-empirisch-nachstellbare Beobachtung.
Man sollte sie zur Belehrung in Monty-Pythons Film schicken:
"There is everything in this movie, everything that fits / from the meaning of life in the universe to girls with great big tits." So fängt Eric Idles Prolog zu dem Monty-Python-Film "Der Sinn des Lebens" an.“
Danach sollten sie in Klausur DIE WISSENSCHAFT DER GESELLSCHAFT lesen. Ob sie danach noch arbeitsfähig sein werden?
- Geschichte: "Die Geschichte rät ab.
Mit dem Brief von Golo Mann und den darin enthaltenen Reflexionen über das Lernen aus der Geschichte hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Ausgabe vom 7. März) ein interessantes Dokument zu einem unverändert aktuellen Thema vorgelegt. Begründen doch im Irak-Konflikt sowohl Befürworter als auch Gegner eines Militärschlags ihre jeweilige Position mit der Notwendigkeit, aus der Geschichte zu lernen. Auch Manns Schreiben läßt keine eindeutigen Schlüsse zu. Seine Feststellung, daß die Amerikaner "immer wieder großen Blödsinn" machen, scheint der einen Seite recht zu geben - seine Würdigung von Henry Kissinger, der bekanntlich der jetzigen Regierung nahesteht, als "bei weitem beste(n amerikanischen) Außenminister", der anderen Seite. Soll man nun aus diesem Beispiel folgern, daß man aus der Geschichte jede beliebige Lehre ziehen kann? Mir erscheint in diesem Zusammenhang eine Fußnote in José Ortega y Gassets "Der Aufstand der Massen" bedeutsam, "daß es geboten ist, von der Vergangenheit, wenn auch keine positive Führung, so doch gewisse negative Ratschläge anzunehmen. Die Vergangenheit kann uns nicht sagen, was wir tun, wohl aber, was wir lassen müssen." Demnach müßte die historische Erfahrung für die politischen Entscheidungsträger genau das sein, was das berühmte "Daimonion" für den antiken Weisen Sokrates war: eine warnende Instanz, die nicht zu einem Tun aufruft, sondern vielmehr dazu anhält, unverantwortbares Handeln zu unterlassen.
Im Lichte dieser Überlegungen läßt sich daher auch in der Irak-Frage nicht die Anwendung militärischer Mittel, sondern nur ein Verzicht auf diese mit dem Argument "Lehre aus der Geschichte" legitimieren."
Dr. Peter Moser, Salzburg, LB FAZ 25.3.03
- "Prof. Dr. Werner Abelshauser hinterfragt in seiner Publikation für das ROMAN HERZOG INSTITUT unter dem Titel "Des Kaisers neue Kleider?" kritisch die Geschichte der Sozialen Marktwirtschaft.
Die Soziale Marktwirtschaft ist gegenwärtig einer Zerreißprobe ausgesetzt. Einerseits ist sie als Konzept so attraktiv, dass sich nahezu alle wirtschaftspolitischen Akteure in unserem Lande zu ihr bekennen. Andererseits sinkt ihr Ansehen bei den Bürgern seit geraumer Zeit dramatisch, sodass nur noch jeder dritte Deutsche vorbehaltlos hinter ihr steht. Gleichzeitig muss das Modell der Ordnungspolitik vor dem Hintergrund der globalen Finanzmarktkrise wachsenden Ansprüchen gerecht werden, die gerade von ihr einen Lösungsansatz erwarten.
Umso dringender ist es, nach dem Zustand der Sozialen Marktwirtschaft zu fragen, wie er heute ihre Möglichkeiten und Grenzen bestimmt. Nur eine klare Diagnose kann zu einer Therapie führen, die ihr Ansehen stärkt und ihre Wirksamkeit verbessert. In dieser Publikation nimmt sich Prof. Dr. Werner Abelshauser der historischen Perspektive der Sozialen
Marktwirtschaft an." www.romanherzoginstitut.de/
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