Dienstag, 5. Mai 2015

Alte Kamellen und Israel






Baruch de Spinoza (1632-77)

Bild: Wiki.





Was ist eigentlich ein Antisemit? War Luther einer in seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“?
War Marx einer, selbst jüdischer Herkunft, in seiner Kritik „Zur Judenfrage“? 
Gobineau in „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“? 
Die Sache ist nicht einfach. Die Christen waren durch die Jahrhunderte hindurch meist rabiate Antijudaisten. Aus Glaubensgründen. Herkunfts-Juden wie Spinoza zählten für sie nicht. Spinoza zählte wiederum nicht für die mosaischen Juden in Amsterdam, die ihn als Glaubenverräter aus der jüdischen Gemeinde ausschlossen. 
Marx waren Juden eigentlich egal, aber er nahm die Schacherjuden für das Ganze, und die paßten nicht in sein kommunistisches Konzept. 
Gobineau hatte als Literat etwas von Rasse gehört, und dachte dabei an reinrassige Pudel, Rinder und Hühner. Da gab es überzüchtete Rassen, und dies schien ihm irgendwie auch auf Europäer, Chinesen und Juden zu passen. Da gerade Dekadenz in Paris und London Mode war, verrührte er das nach Literatenart. 

Bösartig war die Dreyfus-Geschichte, die Individuen - Dreyfus - angriff auf der Ebene der Straße, wo Parolen Argumente ersetzen.