Dienstag, 31. Juli 2012

Hegeleien





Linkshegelianer unter sich: MdB Ströbele, RA Mahler und Ex-Minister Otto Schily. Ströbele und Schily verteidigten Mahler im Baader-Meinhof-Banden-Prozeß ca. 1972  




   

“... ein Staat ist eine Vereinigung von Haushalten und Familienverbänden, die gemeinschaftlich das richtige Leben führen, also eine Gemeinschaft zum Zwecke des vollkommenen und autarken Lebens. … Das Ziel des Staates ist also das richtige Leben … damit ist, wie wir behaupten, ein Leben in Glück und vollendeter menschlicher Qualität gemeint. …” Mit hilfreichen Metöken und Sklaven, wie Aristoteles zuvor in seiner “Politik” ausführte. Denn die Hellenen sieht Aristoteles entschieden als Herrenvolk, dem die anderen zu dienen haben. (Zitat: Aristoteles, Politik, Buch III, Kap. 9 (Werke Bd. 9, S. 65)) 

Aristoteles lädt seinen Staatsbegriff aristokratisch auf, der Staat ermöglicht den Weg der Bürger zum “richtigen Leben”, und dies zieht sich durch die Geschichte des Staatsdenkens. In Hegels Rechtsphilosophie wird der Staat verhängnisvoll idealisiert:  „Die sittliche Welt dagegen, der Staat“ (Meiner, R., S. 7) Die Überhöhung des Staatsbegriffs ist alteuropäisches Erbe und führte zu Mißbräuchen aller Art, in Deutschland besonders bei Rechts- und Linkshegelianern im NS und in der DDR. In ihrem Glauben an den hohen Staat treffen sie sich immer wieder, oft auch in derselben Person nacheinander. 
Horst Mahler und Bernd Rabehl sind hier besonders prominent, beide früher Links-, heute Rechtshegelianer. Der begabte Jurist Mahler war seinerzeit Mitglied der linksradikalen Baader-Meinhof-Bande, heute vertritt er rechtsradikale Positionen und sitzt wegen wiederholter Leugnung des nationalsozialistischen Judenmords im Gefängnis. Verurteilt aufgrund einer hegelianischen Rechtsposition: der Staat und seine Organe wissen, welche Meinungen vertreten werden dürfen und welche nicht. Das Staatsvolk ist nämlich zu dumm dafür und muß vor “Volksverhetzern” geschützt werden. Deswegen wollen die Linkshegelianer die Rechtsradikalen verbieten, und umgekehrt.  
Mit der strafbewehrten “volksverhetzerischen Leugnung des Holocaust” haben sich die deutschen Linkshegelianer eine große Dauerkeule geschaffen und einen ständigen Narrationsstoff. Dessen Dauerbearbeitung in Abertausenden Büchern und Tausenden Filmen sichert nicht nur die linkshegelianische Lufthoheit in Deutschland, sie versorgt auch das Ausland mit immer neuen Produktionen, die dankbar in europäischen Sendern besprochen und gezeigt werden. Die Zeichner und Journalisten zwischen Athen und Lissabon bedienen sich der Zuspiele und versehen Merkel und Schäuble mit Hakenkreuzen und Nazi-Uniformen.   
Und da die Linkshegelianer nur den Staat als solchen anhimmeln, den deutschen Nationalstaat aber fies finden, weil dort die Rechtshegelianer früher an der Macht waren, deswegen wollen sie den deutschen Staat in der Eurozone auflösen.