Donnerstag, 6. August 2009

Die Sonne macht's: Svensmark, Friedrich List, Arthur Koestler




Friedrich List

Sommer immer noch da, 15-27°C, 11. Zecke

- Die Sonne macht's : "A link between the Sun, cosmic rays, aerosols, and liquid-water clouds appears to exist on a global scale… 4 08 2009
Svensmark has a new paper and it is a doozy: Cosmic ray decreases affect atmospheric aerosols and clouds (full text PDF).
The major conclusion: “A link between the Sun, cosmic rays, aerosols, and liquid-water clouds appears to exist on a global scale…”
This paper confirms 13 years of discoveries that suggest a key role for cosmic rays in climate change. It links observable variations in the world’s cloudiness to laboratory experiments in Copenhagen showing how cosmic rays help generate atmospheric aerosols.
This is important, because it confirms the existence of a sun-earth atmospheric modulation mechanism for clouds and aerosols. It is seen in an event called a Forbush Decrease, which A Forbush decrease is a rapid decrease in the observed galactic cosmic raycoronal mass ejection (CME). It occurs due to the magnetic field of the plasma solar wind sweeping some of the galactic cosmic rays away from Earth. ..." http://wattsupwiththat.com/

- Ein guter Name: " Friedrich List (6. August 1789) .
Er war ein Mann mit vielen Talenten: Friedrich List gilt als einer der wegweisenden Theoretiker der modernen Volkswirtschaftslehre. Er entwarf zukunftsweisende Pläne für die Eisenbahn und er stritt für Demokratie und Freihandel.
Seine fortschrittliche Position zwang den gebürtigen Reutlinger zwischenzeitlich ins amerikanische Exil. Hier arbeitete er erfolgreich als Farmer, Redakteur und Unternehmer.
Nach der Rückkehr blieb seiner wissenschaftlichen Arbeit die Anerkennung verwehrt. " (Zz, Jörg Beuthner)
Seine Hauptkritik galt der zunehmenden Bürokratisierung. Die „Schreiberherrschaft“ sei eine „vom Volk ausgeschiedene, über das ganze Land ausgegossene und in den Ministerien konzentrierende Beamtenwelt, unbekannt mit den Bedürfnissen des Volkes und den Verhältnissen des bürgerlichen Lebens, … jeder Einwirkung des Bürgers, gleich als wäre sie staatsgefährlich, entgegenkämpfend.' (Wiki.) /// In Leipzig, wo er eine Zeitlang lebte und die 'Enzyklopädie der Staatswissenschaften' initiierte, erinnert das große LIST-HAUS an ihn.
Der Haßdenker Marx lebte noch bis 1882.

- Adorno: " ... wird aber deshalb nicht verleugnen dürfen, daß anders als durch Denken, und zwar durch unbeirrbares und insistentes Denken, so etwas wie die Bestimmung dessen, was zu tun richtig sei, richtige Praxis überhaupt, nicht vollziehbar ist. ..." Adorno, Erziehung zur Mündigkeit , 1970, S. 137; (zum 40. Todestag von Theodor W. Adorno)
Hat der Herr da an die vielen gedacht, für die Arthur Koestler in vorderster Reihe genannt werden kann? Wohin hat Kostler sein "unbeirrbares und insistentes Denken" geführt? Zunächst in den Stalinismus. Den er, wie Orwell, nur knapp überlebte. Vielleicht hat ihn nur Francos Gefängnis vor der Säuberung von 'trotzkistischen Elementen' durch orthodoxe Apparatschiks gerettet. Danach bereitete er seine nächsten Irrtümer vor:
" So kompromisslos wie Arthur Koestler lebte, so radikal inszenierte er sein Ende. ...
Christian Buckard stellt seine solide, auf unveröffentlichten Dokumenten basierende und gut geschriebene Biografie unter den Titel «Geschichte eines Extremisten im Jahrhundert der Extreme». Der ungarisch-jüdische Journalist und Schriftsteller Arthur Koestler, geboren 1903, durchlebte die Extreme und Ideologien des 20. Jahrhunderts. In den zwanziger Jahren prügelte er sich als Wiener Student mit Antisemiten und lebte als Kibbuznik in Palästina. In den Dreissigern pilgerte er durch Stalins Sowjetunion, sass als kommunistischer Spion in Francos Todeszelle und wurde von der Gestapo gejagt. Koestler engagierte sich im israelischen Unabhängigkeitskrieg, gegen die Todesstrafe und für den ungarischen Volksaufstand 1956.
Der ruhelose, konfliktfreudige Geist bestrich mit seinen journalistischen Arbeiten ein immenses Themenfeld. Parapsychologie, Quantenphysik, indisches Yoga, Philosophie, Psychologie, Geschichte, Literatur - «kaum ein Thema schien vor ihm sicher», schreibt Buckard. Selbst seine Irrtümer und Fehleinschätzungen seien interessanter und fruchtbarer gewesen als manch richtige Einsichten prominenter Zeitgenossen. Dazu gehört etwa Koestlers unkritische Haltung gegenüber der Eugenik und der Rassenlehre, die in den 1930er Jahren nicht nur von Nazis, sondern auch von linken Sozialreformern vertreten wurde.
Den Sprung in die erste Reihe europäischer Schriftsteller gelang Koestler mit dem autobiografischen Report «Ein spanisches Testament» (1938), der über seine Erlebnisse in Francos Todeszelle berichtete. Weltberühmt wurde er mit dem Roman «Sonnenfinsternis» (1940), mit dem er brillant den Sowjet-Mythos sezierte, dem er wie viele Fellowtravellers um Willi Münzenberg während einiger Jahre erlegen war. Es war die erste Stalinismus-Kritik von innen, lange vor dem Tauwetter. Und mit dem 1943 erschienenen Roman «Ein Mann springt in die Tiefe» machte Koestler als erster namhafter Autor auf die planmässige Vernichtung europäischer Juden aufmerksam.
Am intensivsten beschäftigte den engagierten Zionisten der jahrzehntelange Kampf um die Gründung des jüdischen Staates. Seit den 1930er Jahren mischte er sich publizistisch in die Debatte um binationaler Staat versus Zweistaatlichkeit; er attackierte den arabischen Terrorismus, während er zeitweilig mit dem jüdischen liebäugelte. Schliesslich glaubte er nicht mehr an eine jüdische-palästinensische Koexistenz, was seinen frühen Werken bis heute eine beklemmende Aktualität verleiht. Koestler, der zu radikalen Lösungen neigte, verstörte mit seiner unbezähmbaren Streitlust und seiner undiplomatischen Direktheit immer wieder politische Weggefährten und verkrachte sich mit seinen besten Freunden. Eine Ausnahme bildete die lebenslange Freundschaft mit dem ihm seelenverwandten Schriftsteller Manès Sperber und - mindestens teilweise - die langjährige Beziehung zu Teddy Kollek, dem späteren Bürgermeister von Jerusalem. Sonst aber verführte ihn sein unbeherrschtes Temperament und - wie der Biograf kritisch bemerkt - ein geradezu «kindisch anmutendes Bedürfnis» dazu, Lektionen zu Themen zu erteilen, von denen er weniger als die Adressaten verstand. ..." 13.2.2005, NZZ / Christian Buckard: Arthur Koestler. Ein extremes Leben 1905-1983. Verlag C. H. Beck, München 2004. 416 S.
/// "Richtige Praxis"! O Adorno! Was für ein Unsinn, schon das Wort "Praxis"! THEORIE und PRAXIS. Diese zwei. Die richtige Theorie führt zur richtigen Praxis. O je. Einfach lächerlich, wenn es um menschliches Leben geht, individuelles Leben. Wahrlich, selten wurde in Frankfurt größerer Blödsinn gedacht. Ja, vielleicht Habermas noch ... und ...