Montag, 31. Dezember 2007

Wettermittelwerte

Brief an den Statistiker:
... vielen Dank für den schönen Leserbrief gestern in der FAZ ("Minimal", 28.12.07, gekürzt?). Churchill behält also weiterhin recht in Sachen Statistik.
Möglicherweise auch bei den Wettermittelwerten.
Erlauben Sie mir bitte die Frage: Haben Sie sich eventuell damit schon einmal befaßt?
Ich schrieb neulich in meinem Blog:
- Werden die Wettermittelwerte valide errechnet ??
Die Datenauswerter behandeln die Meßwerte aus der Prager Stadtmeßstelle im 2. Stock so wie die aus der Meßstelle am Stechlinsee in 1,30 m Höhe auf kurzem Rasen, zudem geschützt und abgedeckt, und so wie die auf Asphalt gemessenen am Rande Brüssels etc.
Und was sagen solche Mittelwerte über das regionale Wetter aus, zB über die dreimonatige Kältekatastrophe in der Mongolei / Zentralasien 2002/3, der Millionen Nutztiere zum Opfer fielen?
SOWIE: - " Vergangene Dekade die heißeste der Geschichte.
NUSA DUA, 13. Dezember (AFP). Die Jahre von 1998 bis 2007 waren das heißeste Jahrzehnt seit dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen, wie die Meteorologie-Organisation der Vereinten Nationen mitteilte. Allein das Jahr 2007 sei im Schnitt um 0,41° C wärmer als der Jahresschnitt der Zeit von 1961 bis 1990. ..." FAZ 14.12.07
Was heißt denn hier "Geschichte"?
Erdgeschichte seit 4,55 Milliarden Jahren? Oder nur seit dem Paläozoikum seit 600 Millionen Jahren? Oder vielleicht nur ein ganz kurzer Zeitraum seit dem Tertiär seit nur 70 Millionen Jahren? Gar nur seit Auftreten des Menschen seit etwa 40.000 Jahren? Vor kurzem erst begannen die Wettermessungen in Europa, etwa Mitte des 18. Jahrhunderts, zuerst in Göttingen, kurz danach auch in London, natürlich mit sehr ungenauen Instrumenten und unstandardisiert. Sind nur diese paar Jahre seit etwa 1760 gemeint? Für den Raum London / Göttingen mit2 unstandardisierten Meßstellen? Was ist mit dem Rest der Welt? Da bleiben doch viele Fragen offen.
Auch zur Verläßlichkeit der Messungen. Vgl. dazu:
"Wie viel wärmer? Ozeanwerte durch Messfehler zu hoch.
Die Erwärmung der Weltmeere in den vergangenen fünfzig Jahren um einige zehntel Grad ist zwar unbestritten, aber die vielfach publizierten Werte sind möglicherweise zu hoch. Das hat eine Überprüfung von Viktor Gouretski vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und Klaus Peter Koltermann von der Ozeanographischen Kommission der Unesco ergeben. Ausschlaggebend für die Messfehler sind die seit den sechziger Jahren mehrheitlich genutzten XBT - dehnbare Bathythermographen -, die von fahrenden Schiffen und von Helikoptern ins Meer geworfen werden und die die Temperaturen bis in große Tiefen registrieren. Wie die Forscher in der Zeitschrift "Geophysical Research Letters" berichten, hat der Vergleich von sieben Millionen Temperaturprofilen mit Daten verschiedener Temperatursonden gezeigt, dass die XBT-Werte im Schnitt um 0,2 bis 0,4 Grad zu hoch liegen. Mit den korrigierten Daten hätten die Weltmeere etwa ein Drittel weniger Wärme aufgenommen als bisher angenommen. " FAZ, 08.02.2007, Nr. 33, S. 32 //
Dazu muß man wissen, daß die Meeresmessungen noch die genauesten sind, weil standardisiert (Aussage Klimatologe Wilhelm Kuttler). Das gilt für die Landmessungen nicht, die schon in Europa unterschiedlich gemessen werden, von Afrika und Asien gar nicht zu reden. Die errechneten Land-Mittelwerte sind also noch viel ungenauer als die Meereswerte, die Fehlertoleranz dürfte eher bei 2-3°C liegen als bei 1-2°. Wer an den vier Ecken eines nicht zu kleinen Grundstücks mißt, bekommt davon einen Eindruck.- Und wer ein Präzisionsthermometer im Fachhandel kauft, kann zudem die Erfahrung machen, daß die Thermometer, die eine Fehlertoleranz von nur 0,1°C versprechen, durchaus, nebeneinander gestellt, eine Abweichung voneinander von 0,4°C aufweisen können.
Was also ist von der Aussage zu halten, "allein das Jahr 2007 sei im Schnitt um 0,41° C wärmer als der Jahresschnitt der Zeit von 1961 bis 1990. ..." gewesen? Wenn Messungen in der gleichen Stadt im Abstand von 100 m unterschiedliche Temperaturen bis 8°C ergeben können? (NYC: Temperaturdifferenz Central Park - Bebauung bis 8° C (Focus 36/07 S. 86, Klimatologen TU Berlin) Die Prager Meßstelle und die Meßstelle am Stechlinsee dürften ebenfalls bei ihren Daten in dieser Größenordnung abweichende Daten liefern. Welche Art von Mittelwert wird denn da gerechnet? Nach Aussage eines Essener Klimatologen bleibt die unterschiedliche Art der Datenerhebung völlig unberücksichtigt bei der weiteren Verarbeitung.
Wenn also das „ heißeste“ Jahr behauptet wird, statt von einer möglicherweise leichten Erwärmung zu sprechen, wobei kein geographischer Raum für diese Erwärmung angegeben wird, dann wirkt das unseriös.
Zumal diese Herren außerdem den Zeitraum ab 1961 wählen, also nach der Abkühlung in den fünfziger Jahren (vgl. L. Friis-Christensen u. K. Lassen, 1991). ENDE BLOG.
Mir scheint folglich das Berechnen von globalen Temperaturen schon deswegen fraglich zu sein, weil das unstandardisierte Messen keine vergleichbaren Daten liefern kann; zudem ist auch bei den Meßinstrumenten selbst mit einem Meßfehler mindestens in der o.g. Größenordnung von 0,2 - 0,4°C zu rechnen. Weiterhin könnte es sein, daß die ungleiche Verteilung von Meßstellen statistisch nicht berücksichtigt wird, und dies vor allem auch in Betrachtung der Tatsache, daß es erst seit ein paar Jahren in großen Teilen der Welt überhaupt Messungen gibt.
Was sagt der Statistiker dazu? ...
In jedem Fall wünsche ich ein gutes, schön warmes Jahr 2008!

Sonntag, 30. Dezember 2007

Homers Humbug, Athen, Pakistan

mi 4° regn.

- Hunger- und Kältewinter 1947: Kein optimaler Rahmen für mein terrestrisches Entree.

- "Homers Geheimnis
Wir sind Kinder des Orients
Raoul Schrott hat Homer, den Schöpfer der abendländischen Kultur, als einen Schreiber in assyrischen Diensten identifiziert. Diese Ilias könnte ideologische Fundamente stürzen. Von Dieter Bartetzko" // Mein Kommentar im Netz:
Vom Mythos zum Logos
Mit Verlaub: Nicht Homers Humbug in wunderbarer Sprache, sondern Epikurs Erkenntnisse sind mir gegenwärtiger Bezug, Epiktet und Thukydides, Euhemeros und Karneades, Archelaos und Diagoras, Theodoros und viele andere mehr. Sie haben Bedeutung für Europas Geschichte, für die Renaissance und die Aufklärung, nicht Homer, der Märchenonkel. Ein Name kann für alle stehen: Athen, die Demokratie, der Handelsplatz, der Denkort, die Technikwiege, der Kunstplatz, Athen, das den Ansturm der orientalischen Despotie in Salamis 480 vuZ zurückschlug. Hätte Athen nicht zuvörderst gesiegt, sondern der Ungeist Spartas, wären gar die Perser siegreich geblieben, die europäische Geschichte wäre anders verlaufen. Wir sind die Erben des maritim-technischen Athens.

- Pakistan hat nicht nur das asiatische Despotie-Erbe, sondern auch noch den Islam, der seit tausend Jahren stillsteht und alles kontaminiert. Vgl. Indien, dessen Teil es war.

Samstag, 29. Dezember 2007

Wir sind Techniker und brauchen kein Aas mehr zu fressen

"Paläontologe Volker Mosbrugger. Wir sind Menschen und handeln wie Aasfresser.
Wie das Bier schäumt und wie viel Eiweiß die Nahrung enthält, hängt vom Klima ab. Aber eben nicht nur. Der Direktor des Frankfurter Senckenbergmuseums, Paläontologe Volker Mosbrugger, über unsere Möglichkeiten, die Erde zu retten." Mein Kommentar online:
"Der Mensch kommt evolutionsbiologisch aus einer etwas wärmeren Klimazone, aus den Savannenlandschaften Afrikas, und entstand in einer Zeit, als das Klima global deutlich wärmer war als heute. Klimatisch gesehen, entwickelt sich die Erde also wieder auf unsere Entstehungsituation zu", sagt Herr Mosbrugger; da möchte ich hinzufügen: Und das wäre auch gut so. Aber das Wetter ist bekanntlich wetterwendisch. Diesen Winter habe ich schon mehr Heizöl verbraucht als im ganzen letzten Winter. Wie lange ein kurzfristiger Trend auf der Nordhalbkugel anhält, weiß kein Klimakartell. Den Nordpolaranrainern sind ein paar Grad mehr zu gönnen, und ich liebe solche Kaltsommer wie den vergangenen auch nicht. Was den Wald betrifft, so spielt natürlich der Regenwald im Äquatorgürtel eine große Rolle, da dort die Wärmestrahlung die größte ist. Die Durchschnitts-Temperatur auf den Rodungsflächen verdoppelt sich in etwa. Aber auch weiter nördlich, hier behauptet Mosbrugger etwas Falsches, hat der Wald eine kühlende Wirkung: NYC: Temperaturdifferenz Central Park - Bebauung bis 8° C (Focus 36/07 S. 86, Klimatologen TU Berlin. Ob mal einer von den Klimaclevernesshäkchen in Potsdam ausrechnet, welchen Temperatureffekt Rodungen, insbesondere Regenwaldrodungen und die globale Verstädterung seit 1750 ausmachen? ) Daß Grün kühlt, das weiß im übrigen jeder unfachmännische Spaziergänger. Herr M. sollte sich gelegentlich einen Waldgang im Taunus (ersatzweise Senckenberganlage) genehmigen, die Temperaturdifferenz zur Zeil messen und sich dabei vielleicht ein paar warme Gedanken über den durch Eiszeiten (23maliger Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten in unserem Quartär) bedingter Artentod machen.

Persönlichkeit und Intelligenz, Pinker; 2,2 % Inflation

Welche Faktoren prägen Persönlichkeit und Intelligenz? Steven Pinker, FAZ, 14.01.2002 (edge.org)

Nach der Geburt getrennte eineiige Zwillinge zeigen als Erwachsene eine überraschende Ähnlichkeit in Denken und Persönlichkeit (auch wenn von Identität keine Rede sein kann); gemeinsam aufgewachsene eineiige Zwillinge gleichen einander stärker als gemeinsam aufgezogene zweieiige Zwillinge. Viele Menschen reagieren auf solche Ergebnisse mit der Feststellung: „Sie wollen also behaupten, daß alles in den Genen angelegt ist.“ Aber die Forschung zeigt, daß die Gene nur für etwa die Hälfte der Variation verantwortlich sind; etwa die Hälfte muß also auf etwas zurückzuführen sein, das nicht genetischer Natur ist. Die nächste Reaktion lautet dann: „Das heißt also, die andere Hälfte muß aus der Erzieung stammen.“ Doch auch das ist falsch. Bei der Geburt getrennte eineiige Zwillinge sind einander nicht nur ähnlich; sie sind einander „nicht weniger“ ähnlich, als wenn sie gemeinsam aufwachsen. Dasselbe gilt für Geschwister, die keine Zwillinge sind: Gemeinsam aufgewachsen, sind sie einander nicht ähnlicher, als wenn sie getrennt aufwachsen. Gemeinsam aufgewachsene eineiige Zwilling gleichen einander nur zu fünfzig Prozent, und Adoptivgeschwister sind einander nicht ähnlicher als zwei rein zufällig ausgewählte Menschen. Kinder werden einander also nicht deshalb ähnlich, weil sie im selben Haushalt aufwachsen.

Die Variation in Persönlichkeit und Intelligenz läßt sich also prozentual etwa so zerlegen: Gene fünfzig, Familie null und irgend etwas anderes wieder fünfzig. Vielleicht ist es der Zufall. Im Mutterleib wendet sich der Wachstumskegel eines Axons nicht hierher sondern dorthin; das Gehirn erhält so eine etwas andere Konfiguration. Man kann sich eine Entwicklung vorstellen, bei der sich Millionen kleiner zufälliger Ereignisse gegenseitig aufheben, so daß am Ende dasselbe Ergebnis herauskommt; man kann sich aber auch einen Prozeß vorstellen, bei dem ein zufälliges Ereignis die Entwicklung völlig aus der Bahn wirft, so daß ein Monster entsteht. Doch keins von beidem geschieht. Die Entwicklung der Organismen basiert offenbar auf komplizierten Rückkopplungsschleifen. Zufällige Ereignisse können das Wachstum aus der Bahn bringen, doch die Bahnen bewegen sich im Rahmen funktionierender Entwürfe für die betreffende Spezies, die durch die natürliche Selektion festgelegt wurden.

Was wir mit „Umwelt“ meinen – der Anteil der nicht durch die Gene bedingten Varianz – hat möglicherweise gar nichts mit der Umwelt zu tun. Wenn die nichtgenetische Varianz das Ergebnis zufälliger Ereignisse bei der Entwicklung des Gehirns sein sollte, wäre damit ein weiterer Teil unserer Persönlichkeit und unserer Intelligenz biologisch (wenn auch nicht genetisch) bedingt und damit selbst den besten Absichten der Eltern und der Gesellschaft entzogen.

Steven Pinker ist Professor für Psychologie am Department of Brain and Cognitive Sciences des Massachusetts Institute of Technololgy (MIT) in Cambridge und Autor von „Wörter und Regeln“.

- ! Höchste Inflation seit 1994: 2,2 % in 2007

- Bonze Beck läßt sich was einfallen: "Manager-Gehälter: Die SPD erwägt höhere Steuern für Wirtschaftsführer. ..." FAZ 29.12.

Freitag, 28. Dezember 2007

Mindestlöhne, Temperaturdifferenz, Rotwein, Honig, Gedächtnisforschung

mi 6° s Auch die Zwergnarzissen zeigen sich.

- Apokalyptische Reiter auf dem Arbeitsmarkt: "Mindestlöhne.
Wenig weise. In der Mindestlohndebatte macht der Sachverständigenrat eine denkbar unglückliche Figur. Ausgerechnet der Vorsitzende des Rates, Bert Rürup, trommelt für einen einheitlichen Mindestlohn. Ökonomische Vernunft hat keine Chance mehr. FAZ.NET Wirtschaft 27. 12. 2007" // Vor allen Dingen haben die sehr vielen sehr Unqualifizierten schlechtere Beschäftigungschancen; Bonze Beck geht es dagegen um Stimmenkauf, während Manager wie Zumwinkel die Konkurrenz vernichten wollen (erfolgreich: Pin-Gruppe).

- Temperaturdifferenz Park/Bebauung: bis 8° C (Focus 36/07) // Wenn jemand kühlen möchte.

- - "Das Gesündeste aus Rotwein. Mit Chemie gegen Diabetes.
Mit einigen synthetischen Substanzen lässt sich die Wirkung von Resveratrol, dem bekannten gesundheitsfördernden Stoff aus Rotwein, erstaunlich ... " 05.12.07

- Honig überzeugt als Mittel gegen Husten. 05.12.07

- "Gedächtnisforschung
Schimpansen mit sicherem Gespür für Ziffern
Junge Affen besiegen Studenten im Experiment: Schimpansen haben ein außerordentlich gutes Gedächtnis, das das Erinnerungsvermögen erwachsener Menschen bei weitem übertrifft. Sie können Zahlen, die auf einem Bildschirm aufblitzen, nach nur einem Blick im Gedächtnis behalten. ..." 5.12.07 FAZ

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Luther, LTCM, Psychologie, Unrecht Bürgerlohn, Das Bürgerliche

mi 4° b

- "Der angeblich perfekte Fonds.
Die LTCM-Krise wirkt in diesen Tagen seltsam vertraut. Fast zehn Jahre liegt der Zusammenbruch des Hedge-Fonds Long Term Capital Management (LTCM) inzwischen zurück. Als die Verluste im Sommer 1998 ... Die Mitwirkung der zwei Nobelpreisträger Myron Scholes und Robert Merton ..." 24.12.07 WIRTSCHAFTSBÜCHER: Roger Lowenstein, Der große Irrtum, Mchn. 07, Originaltitel: When Genius failed // Könnte auch heißen: Wenn man das Denken durch Rechnen ersetzen will.

- Wenig Raum für luftige Psychologie:A1-"Gen für Starrsinn" Focus 50/07; Tilmann Klein promoviert am Max-Pl.-I. für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig, Markus Ullsperger leitet die Gruppe "Kognitive Neurologie" am M.-Planck-I. f. neurol. Forschung in Köln.

- "Die Pflicht zur Wohlhabenheit. Sichtbare Armut in der Welt und Streit um Millionengehälter - was ist gerecht? Was soziale Gerechtigkeit ist, bleibt meist nebulös. ... Luther warf den Arbeitern seiner Zeit mangelnden Arbeitseifer vor unwetterte gegen das Betteln und Almosenunwesen. 'Es geschehen meines Erachtens auf keinem Gebiet so viel Bübereien und Trügereien als beim Betteln ...' FAZ 24.12.

- "Otfried Höffe (Kantianer, lehrt Philosophie in Tübingen), Das Unrecht des Bürgerlohns.
Die Debatte über ein Grundeinkommen für jedermann hat in Deutschland Fahrt aufgenommen. Viele fasziniert der Gedanke, ohne jede Bedingung vom ..." 22.12. FAZ

- - "Kommentator für den Tag, Historiker für die Nachwelt
Vor hundert Jahren wurde Sebastian Haffner geboren
Sein Glück begann mit einem Buch. Die Arbeit an "Germany: Jekyll and Hyde" brachte dem deutschen Emigranten Raimund Pretzel in England nicht ..." 27.12. // Haffner gehörte zu meinen frühesten politischen Lektüren, mit den Kolumnen im STERN war er wahrscheinlich meine allererste politische Lektüre im engeren Sinne überhaupt. Da gehörte er leider zu den Schönrednern der SED und der 68er. Hat mich leider beeinflußt.
- Das Bürgerliche zieht auch das Prekariat hinan: "Wirtschaftliche Freiheit:
Bayern liegt an der Spitze
27. Dezember 2007 Der Grad wirtschaftlicher Freiheit in den deutschen Bundesländern unterscheidet sich erheblich: An der Spitze liegen Bayern und Baden-Württemberg, dann folgen Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Hessen. Schlusslicht ist die Hauptstadt Berlin.
Das ist das Ergebnis einer Studie von Ökonomen um den Finanzwissenschaftler Clemens Fuest von der Universität zu Köln. Sie haben statistische Daten ausgewertet und untersucht, wie hoch in den einzelnen Bundesländern die staatliche Belastung durch Steuern, Regulierung und verzerrende Eingriffe in den Markt ist.
Hohe Staatsquote im Osten
Insgesamt hat sich der Durchschnittswert der deutschen Bundesländer, verglichen mit dem Vorjahr, leicht verschlechtert. Dies ist auf sinkende Werte im Osten wegen der dort besonders hohen Staatsquote zurückzuführen. Nur drei Länder, Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen, konnten ihre Position leicht verbessern; die restlichen Flächenländer weisen in der aktuellen Untersuchung schlechtere Werte auf.
Die Untersuchung, vorgelegt von der Friedrich-Naumann-Stiftung, lehnt sich methodisch an die bekannte internationale Vergleichsstudie „Economic Freedom of the World“ an, die das kanadische Fraser Institute jährlich publiziert. Der Index der wirtschaftlichen Freiheit in den deutschen Bundesländern misst anhand von zehn Kriterien, in welchem Maße rechtmäßig erworbenes Eigentum geschützt wird und Menschen in freiwilliger Weise miteinander handeln können.
Fehlanreize durch das System des Finanzausgleichs
Die Autoren betonen, dass - anders als im amerikanischen föderalen System - die Regierungen der Länder „im deutschen Konsensföderalismus vergleichsweise wenig Spielraum in der wirtschaftspolitischen Gestaltung haben“. Die Steuerlast werde durch ein „Kartell von Bund und Ländern“ bestimmt.
Es gebe zudem, kritisieren die Autoren, Fehlanreize durch das System des Finanzausgleichs: „Dieser mindert die Anreize für Landesregierungen, sich intensiv um das wirtschaftliche Wohlergehen im eigenen Land zu kümmern, weil ein unterdurchschnittliches Wohlstandsniveau den Anspruch auf Zahlungen begründet.“
Mehr Staat und weniger Privatinitiative
Die Entwicklung des zurückberechneten Index seit 1970 zeigt, dass in den frühen siebziger Jahren der Grad der wirtschaftlichen Freiheit drastisch zurückging. Grund dafür waren die starke Steigerung der Staatstätigkeit und der Ausbau des Wohlfahrtsstaates unter der sozialliberalen Koalition.
Diese Verschiebung hin zu mehr Staat und weniger Privatinitiative wurde in den folgenden Jahrzehnten nur langsam wieder umgedreht. Seit der Mitte der siebziger Jahre setzten sich dabei Bayern und Baden-Württemberg an die Spitze der Bundesländerliste.
Die günstige Bewertung Bayerns erkläre sich vor allem durch den vergleichsweise geringen Anteil des Staatskonsums am Bruttoinlandsprodukt sowie durch den vergleichsweise geringen Anteil der Sozialhilfebezieher an der Bevölkerung, erläutern die Autoren der Studie." FAZ 27.12.07
Zum Thema außerdem:
Am größten ist die Freiheit in Bayern und Baden-Württemberg
Internationalen Rangliste der wirtschaftlichen Freiheit 2006

Mittwoch, 26. Dezember 2007

10 % d. Amerikaner zahlten rd. 70 % d. Einkommensteuern.

mi 2° Nr/b Hz.öl 73,20

- "Keine Steuergeschenke an Reiche
Wohlhabende Amerikaner zahlen die meisten Steuern
ctg. WASHINGTON, 23. Dezember. Es gibt wohl keinen demokratischen Politiker in Amerika, der nicht die Steuerpolitik von Präsident George Bush als ungerecht kritisiert. Die Steuersenkungen während Bushs erster Amtszeit seien auf die Reichen zugeschnitten gewesen und hätten insbesondere der Mittelschicht kaum eine finanzielle Erleichterung verschafft, lautet der Vorwurf. Und jene Demokraten, die sich derzeit um die Kandidatur für die Präsidentenwahl bewerben, fordern fast ausnahmslos "höhere Steuern für die Reichen", mit denen sie allerlei Wohltaten finanzieren wollen.
Die Daten freilich stützen diese Polemik nicht: Die Reichen zahlen nicht nur die meisten Steuern, ihr Anteil am gesamten Aufkommen der Lohn- und Einkommensteuer ist heutzutage auch höher als in den neunziger Jahren, als der Demokrat Bill Clinton das Land führte. Die amerikanische Steuerverwaltung, der Internal Revenue Service, und das Congressional Budget Office (CBO) haben nun die Zahlen für das Finanzjahr 2005 vorgelegt. Demnach hat das reichste Prozent der Amerikaner 39 Prozent aller Einkommensteuern bezahlt. Auf die wohlhabendsten 5 Prozent entfallen knapp 60 Prozent, und die vermögendsten 10 Prozent der Amerikaner bezahlten rund 70 Prozent der gesamten Einkommensteuern. ..." FAZ 24.12.07

Dienstag, 25. Dezember 2007

Katholische Armut, Zufallsraum ZNS, Bestattungsformen

mo -3° b Auch die ersten Schneeglöckchenspitzen lassen sich sehen.

- "... Allein über die Einkommensteuer wird permanent umverteilt. So trägt die besserverdienende Minderheit den größten Teil der Einkommensteuerlast. Die 10 Prozent der Steuerpflichtigen mit den höchsten Einkommen zahlen nach Erhebung des Statistischen Bundesamtes mehr als die Hälfte der Einkommensteuer. Dazu gehört, wer mehr als 65 950 Euro im Jahr verdiente. Zum Vergleich: Die untere Hälfte der Einkommensbezieher (bis 27 216 Euro) trägt nicht mal 8 Prozent zum Einkommensteueraufkommen bei. Die Zahlen deuten nicht darauf hin, dass die Spitzenverdiener sich in größerem Maße ihrer Steuerpflicht entziehen können - im Gegenteil. Auf das eine Prozent der Bestverdiener (Einkommen von mehr als 162 200 Euro) entfiel fast 20 Prozent der gesamten Einkommensteuer. ..." FAZ 24.12. // Haben das die papistischen Kommissare und die evangelischen Sozialarbeiterfunktionäre in ihren Weihnachtsagitationen vergessen? Sie sollten einmal Peter Rosegger lesen, damit sie in ihren prächtigen Palazzi einen Begriff von Armut bekommen und eine Vorstellung von Frömmigkeit. Dem Pontifex maxillare möchte man eine Lehre bei Antonius (dem "Großen") oder bei Hieronymus im Gehäus empfehlen. Cum grano salis. Urbs.

- Italien 12/07: Reformscheu und abstiegsgefährdet. Wenn vom Niedergang ihres Landes gesprochen wird, reagieren viele Italiener gereizt. Doch die ökonomischen Schwächen werden immer deutlicher. Von Tobias Piller. F.A.Z., 24.12.2007
- Der römische Oberpriester ruft nicht sich, sondern die anderen zum Engagement für die "Armen" auf. Er fragt sich nicht, warum der einst wohlhabende katholische Kontinent Südamerika heute nicht für Wohlstand bekannt ist, das einst bitterarme Nordamerika jedoch sehr wohlhabend geworden ist. Die USA aber sind ein protestantisches Land. Aufgebaut von Protestanten aus dem Nichts. Argentinien in seinem wirtschaftlichen Niedergang diskutierte Ende des 19. Jahrhunderts, ob es nicht auch protestantische Einwanderer statt der bisher ausschließlich katholischen zulassen sollte, um dem Land wirtschaftliche Impulse zu geben. Die Funktionärsclique des Papstes lehnte das aber ab. Mit den bekannten Armutsfolgen. Das wäre doch einmal ein wichtiges Thema für den Papst, statt von anderen etwas zu fordern: warum fördert der Katholizismus die Armut in seinem Herrschaftsbereich?

- Nicht die Gene, nicht die Familie - was ist das Unbekannte, das die Persönlichkeit formt?
Wir wissen, daß Gene eine große Rolle spielen bei der Formung von Persönlichkeit und Intellekt.
Nach der Geburt getrennte eineiige Zwillinge, die also ein identisches Genom besitzen, aber in verschiedener Umgebung, in verschiedenen Familien aufwuchsen, sind, wenn man sie als Erwachsene testet, einander unglaublich ähnlich - jedoch bei weitem nicht identisch in ihrer Persönlichkeit und ihrem Intellekt.
Eineiige Zwillinge, die zusammen in der gleichen Familie aufwachsen, also die gleichen Gene besitzen und die gleiche Umwelt, sind sich sehr viel ähnlicher als zweieiige Zwillinge, die zusammen aufwachsen, aber ein anderes Genom besitzen.
Biologische Geschwister, die die Hälfte ihrer Gene teilen und in der gleichen Familie aufwachsen, sin sich sehr viel ähnlicher als adoptierte Geschwister, die nur in der gleichen Umgebung aufwachsen, aber keine gemeinsamen Gene besitzen. ...
Eineiige Zwillinge, die nach der Geburt getrennt aufwuchsen, sind sich genau so ähnlich wie eineiige Zwillinge, die zusammen in der gleichen Familie aufwuchsen. Das gleiche gilt für normale Geschwister - sie sind sich nicht ähnlicher, wenn sie in der gleichen Familie aufwachsen, als getrennt in unterschiedlichen Familien. ...
Das bedeutet, daß das Aufwachsen in der gleichen Familie mit den gleichen Eltern, Büchern, Fernsehprogrammen etc. die Kinder einander nicht ähnlicher macht.
Die Variation in Persönlichkeit und Intelligenz könnte sich grob etwa so darstellen: Gene 50 %, Familie 0 %, etwas Unbekanntes 50 %. ...
Vielleicht ist es der Zufall. Im Mutterleib wuchs der Wachstumskegel einer Hirnzelle etwas anders, das Gehirn formte sich geringfügig anders aus. ...
Wenn die nichtgenetische Variation ein Produkt des Zufalls beim Wachsen der Milliarden Hirnzellverbindungen wäre, dann folgte daraus, daß ein weiterer biologischer, aber nicht genetischer Bereich der Entwicklung von Persönlichkeit und Intelligenz den besten Absichten und Plänen von Eltern und Gesellschaft entzogen wäre.
Pinker auf edge.org 2002
Anm. WD: Wie man das aus verschiedenen Bereichen wie Sport, musikalischer Begabung etc. längst kennt.
Das entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung als Kind aus einer völlig bildungsfernen Familie.

- Was als "Wandel der Bestattungsformen" firmiert, ist einen Gedanken wert. Ließen die Pharaonen gerne 20000 ihrer Untertanen umkommen, um sich gigantische Ewigkeitsbauten errichten zu lassen, steht überall auf der Welt ein Petersdom oder ein Taj Mahal, bieten alte europäische Friedhöfe eine große Vielfalt an Gedenksteinen und -skulpturen, so scheint sich jetzt eine neue Kultur des Verscharrens auszubreiten: das anonyme Ascheverstreuen in Friedhofsbaumparzellen. Nicht nur bei Einzelpersonen, die vielleicht die letzten ihrer Familie sind, nein, auch bei jüngeren Familien. An ihrer Bedeutungslosigkeit arbeiten die Europäer ja schon länger; wollen sie ganz verschwinden?
(Vgl. David Riesman, Die einsame Masse)

- -Ja, ja: Peter Rosegger: Als ich noch der Waldbauernbub war: In der Christnacht: "... In der Tiefe lag der Nebel mit den schwarzen Baumwipfeln. Außer dem Rauschen des Windes in den Wäldern hörte ich nichts. Ich wußte nicht, wo ich war. - Wenn jetzt ein Reh käme, ich würde es fragen nach dem Weg, vielleicht könnte es ihn mir weisen, in der Christnacht reden ja Tiere menschliche Sprache! ..."
(http://gutenberg.spiegel.de/)

Montag, 24. Dezember 2007

Krippenausbaustudie, Darwin

mi 1° b
- Studie über Krippenausbau
Verlust der Lebenssicherheit

Von Heike Schmoll

22. Dezember 2007 Angesichts des Krippenausbaus hat die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung die Bedeutung der Eltern-Kind-Beziehung in den ersten drei Lebensjahren bekräftigt. Jeder Krippenwechsel oder Wechsel einer Tagesmutter werde vom Kind als Bindungsverlust wahrgenommen.

Nur wenn die außerfamiliäre Betreuung – seien es Krippe oder Tagesmutter – vom Kind als Teil der „familiären Einheit“ erfahren würden, könnten sie seine Entwicklung bereichern und bei der Ablösung von den Eltern eine Hilfe sein. Die Bindungsfähigkeit des Kindes bilde die Grundlage für sein Selbstwertgefühl und seine Fähigkeit, tragfähige Beziehungen aufzubauen.

Auch die emotionale und kognitive Entwicklung würden in der frühen Kindheit durch die Stabilität seiner Beziehungen gefördert, heißt es in dem Memorandum der Psychoanalytiker.

Seelische Überforderung durch eine Trennung
Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern in der frühen Kindheit bedeuteten einen bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit, auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht weit genug entwickelt seien, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen zu mildern.
Die seelische Überforderung des Kindes durch eine Trennung, die sich in verzweifeltem Weinen, anhaltendem Schreien oder späterem resignierten Verstummen sowie Schlaf- und Ernährungsstörungen zeige, fordere besondere Zuwendung und Verständnis, um nicht zu einer innerseelischen Katastrophe zu werden. Pflegeleichte Kinder, die gegen die Trennung nicht protestierten, brauchten besondere Aufmerksamkeit, da ihre seelische Belastung zuweilen nicht erkannt werde.

Gefährdung der psychischen Gesundheit
Kinder könnten von der Betreuung außerhalb der Familie nur profitieren, wenn sie dort gute und dauerhafte Beziehungen entwickeln könnten. Alle Eltern, die sich zu Hause mit ihren Kindern überfordert oder isoliert fühlten, brauchten Unterstützung, gesellschaftliche Anerkennung und öffentliche Angebote für das Leben mit Kindern, heißt es in dem Memorandum.
Die deutsche Psychoanalytische Vereinigung verweist darauf, dass es entwicklungspsychologisch entscheidend ist, ob ein Kind mit einem Jahr, mit anderthalb oder mit zwei Jahren in eine außerfamiliäre Betreuung komme und wie viele Stunden sie täglich in Anspruch genommen werde. Je länger die tägliche Betreuung getrennt von den Eltern dauere, desto höhere Werte des Stresshormons Cortisol seien im kindlichen Organismus nachweisbar.
Dies erkläre den in Längsschnittstudien belegten Zusammenhang zwischen ganztägiger Dauer der außerfamiliären Betreuung und späterem aggressivem Verhalten in der Schule. Je jünger das Kind sei, je geringer sein Sprach- und Zeitverständnis, je kürzer die Eingewöhnungszeit in Begleitung der Eltern, je länger der tägliche Aufenthalt in der Krippe, je größer die Krippengruppe und je wechselhafter die Betreuungen, desto ernsthafter sei die mögliche Gefährdung seiner psychischen Gesundheit, wenden die Psychoanalytiker ein.

Fehlentwicklungen vorbeugen
Sie schlagen vor, jedes Kind individuell auf seine „Krippenreife“ hin zu beurteilen, um Traumatisierungen zu verhindern. Die Eltern kannten ihr Kind zwar am besten und erfassten seine „Krippenreife“ intuitiv, doch politische Forderungen nach möglichst früher Rückkehr der Mütter an den Arbeitsplatz verunsicherten intuitives Wissen und schürten eine unnötige ideologische Konkurrenz um ein „richtiges“ Frauenbild.
Für dringend erforderlich halten die Psychoanalytiker daher staatlich geförderte entwicklungspsychologische Forschungen und Langzeitstudien, die den geplanten Ausbau der Tagespflegeplätze und die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz unter den Dreijährigen aufmerksam begleiteten, um Fehlentwicklungen vorzubeugen.
Zum Thema außerdem:
Kommentar: Die Familienpolitik verliert ihre ordnungspolitische Richtung
Krippenausbau: Von der Leyens Tonnenideologie
Bund und Länder einig über Krippenausbau

- Charles Darwin: „Ich kann mich nicht davon überzeugen, dass ein gütiger, allmächtiger Gott planvoll die Ichneumonidae (Schlupfwespen, WD) erschaffen hat, wobei seine Absicht ausdrücklich darin bestand, dass sie sich durch den Körper lebender Raupen fressen."

Sonntag, 23. Dezember 2007

Arkwright kauft sich keinen Lamborghini wie Lottokönig Lothar

mi 1° b

Adventliches: - Anthony Atkinson: "Die Früchte des Wachstums werden ungleich geerntet.
Kinderarmut, Managergehälter, Bildungsunterschiede - Ungleichheit ist das Wort der Stunde. Soeben hat einer der bedeutendsten Ungleichheitsforscher, ..." FAZ 11.12.07

- Richard Arkwright: * 23. Dezember 1732 in Preston, einer der Paten der Industriellen Revolution, Schneidersohn, Barbier, Hausierer, Spinnmaschinen-Erfinder, Organisator, Unternehmer, Millionär.
= Man gebe At. das gleiche Geld wie Arkwright und sehe nach 5 Jahren nach dem Vermögensstand der beiden; At. wird das Kapital in bedrucktes Papier verwandelt, Arkwright wird sein Geld verhundertfacht und dazu 1000 Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen haben. Diese Arbeitsplatzinhaber bemüht sich dann At. aufzuhetzen, damit Leute wie Arkwright behindert werden und Wohlstandsschöpfung unterbleibt. At. kann das natürlich egal sein, weil er von Steuergeldern lebt, also dem Geld anderer. Außerdem bevorzugen geisteswissenschaftliche Ideologen die Gleichheit in der Not vor dem allgemeinen Wohlstand mit großen Vermögensunterschieden. //
Solche Austriebe vor allem des katholischen Christentums gefährden nicht nur den Wohlstand, sondern auch die Zivilisation, die der Wohlstand ermöglicht. Advent, Advent, der Wohlstand brennt. Es stehen viele Atkinson vor der Tür. Und dahinter noch der Papst.

Samstag, 22. Dezember 2007

Die Integration von Welt, Wissenschaft, Leben & Allem

mo -2° mi 1° s 1,4380 8002 Die ersten Narzissenspitzen haben die Erde durchstoßen.

- Werden die Wettermittelwerte nach diesem Schema gerechnet: 5 Messungen in Nordeuropa und USA, 1 in der Mongolei: sagen wir: 5°, 2°, 7°, 9°, 6°, -30°= 1°: 6= 0,17° einfacher Mittelwert ??
Die Datenauswerter behandeln die Meßwerte aus der Prager Stadtmeßstelle im 2. Stock so wie die aus der Meßstelle am Stechlin in 1,30 m Höhe auf kurzem Rasen geschützt und abgedeckt und die auf Asphalt gemessenen am Rande Brüssels etc.
Und was sagen solche Mittelwerte über das regionale Wetter aus, zB über die dreimonatige Kältekatastrophe in der Mongolei / Zentralasien 2002/3 aus, der Millionen Nutztiere zum Opfer fielen?

- S-Klasse aus Indien
Die Pläne der EU-Kommission für neue Emissionsziele für Autos bestrafen einen ganzen Industriezweig. Schon jetzt zeigt sich: Der VW-Kleinwagen für 8000 Euro wird wohl bald in Indien gebaut. Soll dem auch noch die S-Klasse folgen?
FAZ.NET Wirtschaft19. Dezember 2007 // In den Köpfen der Brüsselkraten werden die Aufplusterungen der Klimatomanen zur Wohlstandsvernichtung. Was an die Frage von Henry Warwick erinnert: "Was kommt nach der Wissenschaft? Wann?" (FAZ 14.1.02, vgl. auch edge.org) Die Integration von Welt, Wissenschaft, Leben & Allem (WWL&A) durch den Common Sense mißlingt immer öfter. Die arbeitsteilige Wissenschaft selbst versagt in der Komplexitätsbewältigung.

- Ibach gibt auf, Bösendorfer geht zu Yamaha

- "Zu kritisch für Putin
Journalistin aus Moskau verbannt
Eine kremlkritische Journalistin, die von einer millionenschweren Geheimkasse für die Parteienfinanzierung berichtet hatte, darf nicht mehr ..." 18.12.

Freitag, 21. Dezember 2007

Eineiige Zwillinge, Intelligenzen, Pinker, Patrioten, Mittweida

mi 2° s Dicker Klima-Erwärmungsrauhreif glänzt in der Sonne.

- Auch in Kalifornien klare Klimaerwärmung: Frederick Dominguez verirrt sich im verschneiten Wald bei Paradise (Sacramento-Tal, 39. Breitengrad, vgl. Köln 50. Br.gr.). Die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum hat einem farbigen Amerikaner und seinen Kindern im Alter von zwölf bis 18 Jahren drei Schreckensnächte ...
- - Pinker, Harvard-Psychologe: "Consider these findings. Identical twins separated at birth are not only similar; they are "no less" similar than identical twins reared together. The same is true of non-twin siblings — they are no more similar when reared together than when reared apart. Identical twins reared together — who share all their genes and most of their family environments-are only about 50% similar, not 100%. And adopted siblings are no more similar than two people plucked off the street at random. All this means that growing up in the same home — with the same parents, books, TVs, guns, and so on — does not make children similar." Pinker auf edge.org 2002
"What is the missing ingredient — not genes, not upbringing — that shapes the mind?"
So the variation in personality and intelligence breaks down roughly as follows: genes 50%, families 0%, something else 50%. As with Bob Dylan's Mister Jones, something is happening here but we don't know what it is.
Deutsch: Eineiige Zwillinge, die nach der Geburt getrennt aufwuchsen, sind sich genau so ähnlich wie eineiige Zwillinge, die zusammen in der gleichen Familie aufwuchsen.

- - Rußland, Motto: „Schenke am Nationalfeiertag einem Patrioten das Leben“. („Kühlschränke für Patrioten“, Focus 24/07)

- - "Misshandlung vorgetäuscht?
Zweifel im Hakenkreuz-Fall von Mittweida
Einwohner von Mittweida demonstrierten gegen Rechtsextremismus
18. Dezember 2007 Ein siebzehn Jahre altes Mädchen, das am 3. November im sächsischen Mittweida Opfer eines rechtsextremen Überfalls geworden sein soll, hat sich möglicherweise selbst ein Hakenkreuz in die Haut geritzt. Da geht aus einem rechtsmedizinischen Gutachten hervor. Die Ermittlungsbehörden prüfen nach Angaben der Chemnitzer Staatsanwaltschaft vom Dienstag, ob die gesamte Straftat nur vorgetäuscht war."

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Wie viel wärmer? Messfehler

mi 1° s

- Auf nichts ist Verlaß: "Sonnensystem
Uranus und Neptun haben ihre Bahnen vertauscht
Was Astronomen lange vermutet haben, scheint nun bestätigt: Die heutige Konstellation unseres Sonnensystems ist eine andere, als zu Zeiten seiner Entstehung. Uranus und Neptun befinden sich nicht seit jeher auf ihrer jetzigen Position. Von Hermann-Michael Hahn. 19.12.

- Und auf das Wetter war noch nie Verlaß: " Vergangene Dekade die heißeste der Geschichte .
NUSA DUA, 13. Dezember (AFP). Die Jahre von 1998 bis 2007 waren das heißeste Jahrzehnt seit dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen, wie die Meteorologie-Organisation der Vereinten Nationen mitteilte. Allein das Jahr 2007 sei im Schnitt um 0,41° C wärmer als der Jahresschnitt der Zeit von 1961 bis 1990. ..." FAZ 14.12.07 Vgl. dazu:
"Wie viel wärmer? Ozeanwerte durch Messfehler zu hoch.
Die Erwärmung der Weltmeere in den vergangenen fünfzig Jahren um einige zehntel Grad ist zwar unbestritten, aber die vielfach publizierten Werte sind möglicherweise zu hoch. Das hat eine Überprüfung von Viktor Gouretski vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und Klaus Peter Koltermann von der Ozeanographischen Kommission der Unesco ergeben. Ausschlaggebend für die Messfehler sind die seit den sechziger Jahren mehrheitlich genutzten XBT - dehnbare Bathythermographen -, die von fahrenden Schiffen und von Helikoptern ins Meer geworfen werden und die die Temperaturen bis in große Tiefen registrieren. Wie die Forscher in der Zeitschrift "Geophysical Research Letters" berichten, hat der Vergleich von sieben Millionen Temperaturprofilen mit Daten verschiedener Temperatursonden gezeigt, dass die XBT-Werte im Schnitt um 0,2 bis 0,4 Grad zu hoch liegen. Mit den korrigierten Daten hätten die Weltmeere etwa ein Drittel weniger Wärme aufgenommen als bisher angenommen. " Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.02.2007, Nr. 33, S. 32 // Dazu muß man noch wissen, daß die Meeresmessungen noch die genauesten sind, weil standardisiert. Das gilt für die Landmessungen nicht, die schon in Europa unterschiedlich gemessen werden, von Afrika und Asien nicht zu reden. Die errechneten Land-Mittelwerte sind also noch viel ungenauer als die Meereswerte, die Fehlertoleranz dürfte eher bei 2-3° liegen als bei 1-2°. Wer an den vier Ecken eines nicht zu kleinen Grundstücks mißt, bekommt davon einen Eindruck.- Und wer ein Präzisionsthermometer im Fachhandel kauft (nicht ganz billig), kann zudem die Erfahrung machen, daß die Thermometer, die eine Fehlertoleranz von nur 0,1°C versprechen, durchaus, nebeneinander gestellt, eine Abweichung voneinander von 0,4°C aufweisen. Der UN-Bürokrat, vielleicht ein Jurist, der die obige Meldung formuliert hat, besitzt wahrscheinlich nur ein Wohnzimmerthermometer, das mit einer Abweichung von bis zu 3°C arbeitet. Wahrscheinlich hat er aber durchaus das Wort: das „ heißeste“ Jahr benutzt, was ihn bzw. seine Organisation als demagogisch erscheinen läßt, denn der Sommer auf der europäischen Nordhalbkugel war recht kühl. Wenn diese Herren außerdem den Zeitraum ab 1961 wählen, dann wollen sie damit den Temperaturrückgang in den fünfziger Jahren unterschlagen und erweisen sich damit als recht zweifelhafte Diskursteilnehmer. Wie sie auch geflissentlich monatelange Kältekatastrophen wie die in Zentralasien 2002/3 nicht erwähnen, aber die schöne Arktis-Entwicklung, wie jene Kanzlerin, unsinnig als „schlimm“ einflüstern wollen.- Es scheint jedoch so zu sein, daß es recht unterschiedliche regionale Daten gibt, die nicht standardisiert erhoben werden, die den Arktis-Anrainern aber ein leichtes Ansteigen der Temperaturen versprechen. Es sei ihnen gegönnt. Das Wetter war aber immer so unberechenbar wie Fortuna.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Gaddafi, Zecken, theoretische Soziologie

mo -5° mi 1° a -3°

- 'Das nackte Überleben. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy empfängt in seiner Geltungssucht Muammar Abu Minyar al-Gaddafi und macht mit ihm Geschäfte. Gaddafi hat sich in Paris aufgeplustert und ist nun, zufrieden über seinen Coup, zurück in das von ihm und seinen Knechten beherrschte Land gereist. Währenddessen kann sich nun auch die deutsche Öffentlichkeit ein Bild von dem Martyrium der fünf bulgarischen Krankenschwestern machen. Sie wurden in Libyen unter dem Vorwand, sie hätten libysche Kinder mit HIV infiziert, entführt und acht Jahre lang gefangen und gefoltert - und unter medienwirksamem Einsatz von Cécilia Sarkozy, damals noch Präsidentengattin, befreit. 460 libysche Familien erhielten je eine Million Dollar. Eine der Krankenschwestern, Kristiyana Valcheva, hat nun einen Bericht über ihre Arbeit in Libyen, ihre Entführung und ihr Überleben geschrieben - in einem Land, in dem es bis 1997 Aids offiziell nicht gab. Man erfährt, dass vor den Bulgarinnen "probeweise" philippinische Krankenschwestern gefangengenommen und unter dieselbe Anklage wie die Bulgarinnen gestellt wurden - und gegen einige hunderttausend Dollar freikamen. Dieses Glück hatten die Bulgarinnen nicht. Dieser nüchterne wie mutige Bericht ist für jene, die erfahren wollen, was Menschenrechte wert sind. Das Erpressergeld für Gaddafi war ein erzwungenes Zugeständnis, leider wurden weitere gemacht. Valchevas Buch unterstreicht, was allzu leicht vergessen wird: Jeder Zentimeter, den man Gaddafi herankommen lässt, ist einer zu viel. Sarkozy hat mit dem Staatsempfang für Gaddafi ganz Europa desavouiert.' (Kristiyana Valcheva: "Ich bin in der Hölle gewesen". Acht Jahre in libyscher Gefangenschaft - Eine Krankenschwester berichtet. Mit Marie-Therese Cuny und Miroluba Bentaova. Aus dem Französischen von Thomas Wollermann, Karola Bartsch, Andreas Riehle. Verlag Droemer/Knaur, München 2007. 267 S., br., 8,95 [Euro].) jei FAZ 19.12.07 // Man sollte meinen, mit ihrer fixen Klima-Idee im kalten Frühwinter machten sich europäische Politiker außerhalb Europas schon genügend lächerlich.

- "Zecken auf dem Rückzug": Die Zahl der durch Zeckenbisse verursachten Hirnhautentzündungen lag bei 227. 2006 lag die Zahl mehr als doppelt so hoch. (Focus 50/07) // Anfang des Jahres gab es ein Riesengeschwätz von Biologen und Journalisten, auch im Focus, in dem schamanenhaft vor der kommenden Zeckenplage gewarnt wurde, ganz im Stil der Klimademagogen. Unter dem 12.7.07 notierte ich: "Glück gehabt mit den Zecken dieses Jahr: die erste heute entfernt, normalerweise steckt schon Ende März oder Anfang April die erste in der Haut; da der Winter schön mild war, verwundert das: haben sich die Raubinsekten stärker vermehrt?" Die lineare Fortschreibung von Entwicklungen in die Zukunft ist eine der verbreitetsten Dummheiten. Die Zukunft ist zwar die Fortsetzung der Vergangenheit, aber auf unbekannte Weise.

- - Übrigens: Am 14. Juli 1894 wurde Forstinning von einem Tornado heimgesucht, der schwere Verwüstungen nach sich zog.

- "Trauen Sie sich nie so ganz über den Weg! Schon lange war die Soziologie nicht mehr so sehr bei der Sache wie in dem neuen Buch von Bruno Latour. ..." 17.12. // Dirk Baecker zeigt in dieser Rezension, daß die theoretische Soziologie nicht einmal beim Zahnarzt am Platze ist, geschweige denn, daß sie vermöchte, sich dort sinnvolle Gedanken zu machen, zB physiologische. Immerhin wird man zu dem Gedanken geführt, die theoretische Soziologie als selbständiges Lehr- und Studienfach aufzugeben. Es hat keinen Gewinn, wie die prominenten Beispiele Adorno und Habermas u.a. zeigen. In einer ebenfalls reduzierten Philosophie gäbe es dafür genug sozialphilosophischen Platz.

Dienstag, 18. Dezember 2007

ISLAM, Schweiz, Türkei, Brandt

mo -5°s mi 0° s

- Na bitte: ISLAM heißt nicht nur Frieden, sondern auch Gnade: "Gnade zum Opferfest. Von Rainer Hermann. König Abdullah: Gnade für das „Mädchen von Qatif”
FAZ 18. Dezember 2007 Zum Opferfest erlässt der saudische König gewöhnlich Verbrechern die Strafe. Eine Verbrecherin ist für die strenge saudische Justiz auch das 19 Jahre alte „Mädchen von Qatif“. So heißt in der Presse die junge Frau, die vor mehr als einem Jahr von sieben Männern verschleppt und vergewaltigt worden war.
Als das geschah, war sie in der Begleitung eines Mannes gewesen, der nicht mit ihr verwandt und auch nicht ihr Ehemann war. Wegen dieses Verstoßes gegen die in Saudi-Arabien vorgeschriebene Geschlechtertrennung wurde sie vor einem Jahr knappen in erster Instanz zu 90 Peitschenhieben verurteilt. Die jugendlichen Vergewaltiger erhielten Haftstrafen von zwei bis sieben Jahren.
Strafe auf 200 Peitschenhiebe erhöht
Das „Mädchen von Qatif“, dessen Name bis heute nicht bekannt ist, legte Berufung ein, worauf das Gericht die Strafe am 14. November auf 200 Peitschenhiebe erhöhte und dazu noch eine Haftstrafe von sechs Monaten verhängte.
Als Grund gaben die Richter in Qatif an, dass sich das Mädchen in unerlaubter männlicher Gesellschaft befunden habe. Nur deswegen sei auch die Vergewaltigung möglich gewesen. Drastisch erhöht worden sei die Strafe als Reaktion darauf, dass die Frau über mit der Hilfe der Presse das Gericht beeinflussen wollte. Ihr Anwalt Abdurrahman al Lahim verlor deswegen sogar seine Lizenz.
Machtkampf mit den konservativen Religionsgelehrten
Es hätte noch schlimmer kommen können. Denn die junge schiitische Muslima aus Qatif hatte den Rechtsweg noch nicht ganz ausgeschöpft. Die nächste Instanz wäre das Appellationsgericht in der Hauptstadt Riad gewesen. Dem sitzt der Richter Ibrahim Bin Salih Al Chudairi vor.
Er hatte in einem Interview mit der Zeitung „Okaz“ am 27. November gesagt, er hätte die junge Frau zum Tode verurteilt. König Abdullah kam ihm nun zuvor, hob das Urteil gegen die Frau auf und ordnete an, dem Anwalt die Lizenz zurückzugeben.
Mutmaßlich provoziert er damit einen neuen Machtkampf mit den konservativen Religionsgelehrten und der von ihnen dominierten Justiz. Erst im Oktober hatte Abdullah angeordnet, das Justizwesen, umzugestalten und zu modernisieren.
Nicht an die Geschlechtertrennung gehalten
Zu den mächtigen konservativen Religionsgelehrten gehört Justizminister Muhammad Al Scheich, ein Nachkomme von Ibn Abdalwahhab, dem Begründers des wahhabitischen Islams. Der Justizminister versuchte nun aus der Not, in die er geraten war, eine Tugend zu machen, und sagte der saudischen Zeitung „Al Dschasira“, der König habe das Urteil ja nicht angezweifelt, sondern lediglich das Leid der Verurteilten gemildert. Abdullah habe im öffentlichen Interesse das Recht zu Gnadenerlassen - er wollte damit andeuten, dass das Urteil nicht falsch sei.
Ende November hatte sein Ministerium zwei Texte ins Internet gestellt, in denen behauptet wurde, die junge Frau habe ihr unzüchtiges Verhalten gestanden. Sie habe auch zugegeben, vor ihrer Verschleppung unbekleidet im Wagen des Mannes gewesen zu sein. Es sei bedauerlich, dass die Presse Partei für die junge Frau ergriffen habe. Zudem trat ein Beamter des Justizministeriums im saudischen Fernsehen auf und sagte, die Frau trage selbst die Schuld an ihrer Vergewaltigung, weil sie sich nicht an die vorgeschriebene Geschlechtertrennung gehalten habe.
Druck von Menschenrechtsorganisationen
Die junge Frau, die die Sympathien der saudischen Öffentlichkeit gewonnen hatte, sollte dämonisiert und diskreditiert werden. Die meisten Saudis glaubten nämlich ihre Darstellung, nach der sie, nun verheiratet, mit ihrem früheren Verlobten unterwegs war, der ein gemeinsames Bild von beiden besaß. Während ihres Treffens wollte er ihr das Foto überlassen. Die junge Frau sah dabei die Chance, von ihm nicht länger erpresst zu werden.
Nach dem zweiten Urteil am 14. November wandte sich der Anwalt Lahim an die saudische Menschenrechtsorganisation, das „Mädchen von Qatif“ mit einem Gnadengesuch an den König. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ schaltete sich ein und der amerikanische Präsident Bush protestierte bei König Abdullah.
Der Monarch habe aber trotz des internationalen Interesses an dem Fall völlig unabhängig entschieden und sich nicht durch das Ausland drängen lassen, sagte jetzt Mufleh al Qahtani von der saudischen Menschenrechtsgesellschaft. Unklar war am Montag nur noch, ob auch ihrem früheren Verlobten die Peitschenhiebe erlassen worden sind.

- "Türkei: Der Paukenschlag des Pianisten. Wie gefährlich ist die Regierung Erdogan? Mit der Ankündigung, wegen des sich ausbreitenden Fundamentalismus seiner türkischen Heimat den Rücken kehren zu wollen, hat der Pianist Fazil Say das Land in einen neuen Streit gestürzt. " // Die demokratisch gewählte Regierung Erdogan ist ein Klon der demokratisch gewählten Regierung Hitler. Die wirtschaftlichen Erfolge bestätig(t)en scheinbar beide. Für beide ist die Demokratie nur ein Vehikel für ihre revolutionären Absichten. Das Wahl-Argument ist zweitrangig gegenüber der individuellen Freiheit, die der Koran vollständig und ohne jede Ausnahme verneint (vgl. Kelec, FAZ 17.12.). Und der Koran ist wie seinerzeit MEIN KAMPF das Fundament der Regierung Erdogan und seiner Parteibewegung. Die Demokratie ist völlig unverzichtbar, aber noch sehr viel schwerer wiegt die individuelle Freiheit. Eine Demokratie, die die individuellen Rechte nicht durch einen zivilisierten Rechtsstaat stabil garantiert, ist nicht sehr viel wert. In einer Gesellschaft, in der nicht die Luft der Freiheit weht, kann keine liberale Demokratie gedeihen.

- - Keine IBACH-Klaviere mehr: schade. Kein Argument für Bonze Beck.

- Interessant: "Eine bürgerliche Revolution in der Schweiz
Als Insider schüttelt man ob der verzerrenden Berichterstattung über die politischen Verhältnisse in der Schweiz oftmals ungläubig den Kopf. In der Schweiz findet zurzeit, weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit, nichts weniger als eine bürgerliche Revolution statt. Wachsende Bevölkerungsteile der westlichen Zivilisation sind immer weniger bereit, die negativen politischen Auswirkungen der letzten Jahre stillschweigend zu akzeptieren. Staatsverschuldung, immer höhere Steuern, ungehinderte Zuwanderung und so weiter haben einen negativen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Es gibt keinen vernünftigen Grund, weshalb wir diese Auswirkungen nicht bekämpfen sollten. Trotz ihrer Langsamkeit beginnt diese Umwälzung, wohl auf Grund der stark ausgebauten Volksrechte, in der Schweiz und wird in den nächsten Jahren die gesamte westliche Welt erfassen. In der Gefolgschaft dieser Umwälzung befinden sich mittlerweile Zehntausende erstklassig ausgebildete, bestverdienende, meist drei- bis viersprachige junge Akademiker. Wer dahinter hinterwäldlerischen Populismus für Zukurzgekommene oder Rassismus vermutet, hat rein gar nichts verstanden. Unser Ziel besteht darin, unter Berücksichtigung der bürgerlichen Tugenden den allgemeinen gesellschaftlichen Niedergang zu stoppen und den Menschen als freie und selbstverantwortliche Individuen ihre Würde zu garantieren. Wir wollen einen kleinen, effizienten Staat, weniger Staatsverschuldung auf Kosten der nächsten Generation und eine qualitativ hochstehende Zuwanderung von Arbeitenden.
Wer dies begriffen hat, versteht, wie brisant diese Ziele für die bisherigen Profiteure des Niedergangs sind, und der versteht auch, wieso sich ein Filz aus Politik und Medien mit dermaßen schrillen Tönen dagegen wehrt."
DR. NILS LEUZINGER, PFÄFFIKON, SCHWEIZ LB Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.12.2007, S. 8

- - Brandt: "Mauerfall und Wiedervereinigung waren auch ein Verdienst Brandts, der früh dazu beitrug, dass nicht nur kommunistische Diktatoren, sondern auch deren osteuropäische Völker den Deutschen wieder zu vertrauen begannen. Andere Gründe für den Zusammenbruch des Ostblocks und die vielfältigen Grenzöffnungen waren aber der von Brandt kritisierte Nato-Doppelbeschluss, der die UdSSR an ihre wirtschaftlich-militärischen Grenzen trieb, und der Erfolg der polnischen Gewerkschaft Solidarität, der Brandt distanziert gegenüberstand. Die Ausstellungsmacher haben hier einen etwas zu hagiographisch-monokausalen Blick walten lassen." Willy-Brandt-Haus in Lübeck. Die schönste Gedenkstätte für einen Kanzler. Von Martin Thoemm, FAZ // Da gäbe es noch viel anzumerken, etwa die Widerzulassung der SED-Filiale KPD als DKP, die massenhaft junge Gimpel anzog und verheizte, die Schönrederei der DDR, die die SPD betrieb, der Beginn der gigantischen staatlichen Schuldenmacherei, die Aufblähung des öffentlichen Dienstes ...

Montag, 17. Dezember 2007

Zappa, Putin, Pleistozän

mi 2° s a -3° klar 7825 1,4375

- Ein Lob den 68ern, den Musikern: anders als die Politschaum- und Straßenschläger vom Schlage Joschka Fischers haben sie etwas Schönes hinterlassen: "Hot Rats", beispielsweise, Zappas mitreißende, so einfallsreich wie präzise gespielte Jazzrockplatte; und auch die ganz alten Klamotten wie FREAK OUT können sich noch hören lassen; die Texte sind schwächer, aber nie unintelligent, oft geschmacklos, oft witzig und machmal wirklich glänzend, wie etwa das umwerfende Lied von BOBBY BROWN voller funkelndem Witz und Spott (auf "Sheik Yerbouti"). Schade, daß Z. das Rauchen nicht aufgeben konnte.

- Nach dem Palaverende der 14000 (!) Klimaspesenritter auf Bali: '"Amerika distanziert sich vom Klima-Kompromiss : "Nicht nur Industriestaaten gefordert" / Vages Mandat für Verhandlungen in Bali beschlossen." 17.12.

-"Steinmeier lobt Putin: „Hohes Maß an Stabilität“
Außenminister Steinmeier hat dem russischen Präsident Putin bescheinigt, er habe in seiner Regierungszeit ein „hohes Maß an Stabilität“ erreicht. „Zertifikate über die Qualität der russischen Regierungsform“ wolle er aber nicht ausstellen, sagt Steinmeier im F.A.Z.-Interview." // Ich finde, daß Steinmeier ein klasse Kölner Karnevalsprinz wäre ... seine Kanzlerin wäre zudem eine gute JUNGFRAU im Team! Vielleicht könnten sie zusammen eine nette Karnevalssitzung mit YUKOS-Chef Chodorkowsky im GulagKZ veranstalten. Mit Direktübertragung.

- " Kasparow um Wahl gebracht - Der russische Oppositionspolitiker und frühere Schachweltmeister Garri Kasparow wird nicht zur Präsidentenwahl im März antreten ... in ganz Moskau Sitzungssäle verweigert worden ..." 14.12. FAZ
- " Brown kritisiert Moskau - Der britische Premierminister hat die Schließung von drei Zweigstellen des "British Council" durch die russische Regierung ..." 14.12. FAZ
- "Jagd auf Putin-Muffel
Nachspiel zu den Duma-Wahlen
Als Nachbereitung der am meisten vorhersehbaren Duma-Wahlen im postsowjetischen Russland blasen die Provinzgouverneure zur Jagd auf Putin-Muffel. ..." FAZ 15.12.

- - "Pleistozän
Das Pleistozän (1,7 Mio. - 10.000 Jahre) ist die untere Abteilung des Quartärs und wird unterteilt in Unteres und Oberes Pleistozän. Sie ist eine Zeit großer Vereisungen und wird deshalb auch Eiszeitalter genannt. Gegliedert wird es nach den Hauptvereisungen vom Älteren zum Jüngeren in Nordeuropa in präglaziale Komplexe, Elster-, Saale- und Weichsel-Kaltzeit. Im Alpenraum erfolgt die Unterteilung in Günz-, Mindel-, Riß- und Würm-Kaltzeit. Die zwischen den Kaltzeiten befindlichen Warmzeiten heißen in Nordeuropa Cromer, Holstein und Eem.
Die genannten Kalt- und Warmzeiten geben allerdings nur einen groben Überblick. nach neueren Forschungsergebnissen fand insgesamt ein 23maliger Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten statt.
Die Prähistorie gliedert das Pleistozän nach Kulturstufen des Menschen in Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit.

Wichtige Ereignisse:
- mehrfache drastische Kältevorstöße (Kalt- oder Eiszeiten in vielen Gebieten der Erde), unterbrochen von ausgeprägten Warmzeiten
- Veränderung des Erdreliefs durch Gletscher
- Kälteformen der Tiere und Pflanzen (Dryas-Flora) in Steppen und Tundren
-- Entwicklung von verschiedenen Hominiden
- verbreitet von Riesenwuchs bei Wirbeltieren
- durch Eiszeiten bedingter Artentod
- Neandertaler, Homo-erectus- und Homo-sapiens-Formen
(http://www.geoglossar.de/erdgeschichte/pleistozaen/pleistozaen.html)

Sonntag, 16. Dezember 2007

Winter, Blocher

mo -2° s m 4° s a -4° Heizöl 72,20 (69,75)
Zwei große Bussarde fliegen gemeinsam um die Hausecke. Na, na.

- Ein früher, kalter Winter - kein Hinweis auf Klimaerwärmung. Die Klimaspesenritter beenden ihr unsinniges Palaver auf Bali. Daß nichts erreicht wurde, ist in diesem Fall erfreulich. Nach ein paar kalten Wintern werden die Scharlatane als solche auch für Wetterabergläubische erkennbar sein.

- Blocher: "Die Schweiz übersteht auch dieses Beben
In einem unerwarteten Manöver haben diese Woche in der Schweiz die vereinigte Linke sowie ein paar Abweichler aus den Fraktionen der Liberalen (FDP) und der Christdemokraten (CVP) den ungeliebten und unbequemen Justizminister Blocher aus dem Amt gekippt. Dieser Coup war nach dem für Schweizer Verhältnisse überwältigenden Wahlsieg von Blochers Schweizerischer Volkspartei (SVP) im letzten Oktober nicht mehr erwartet worden. ...
Bevor man sich die Ursachen und Auswirkungen der bisher größten Niederlage Blochers vor Augen führt, sollte man die Gründe für seine politischen Erfolge analysieren. Der in der Nähe Schaffhausens geborene Pfarrerssohn ist seit dreißig Jahren die größte Reizfigur der Schweizer Politik. Er schaffte den Aufstieg vom mittellosen Bauernknecht zum milliardenschweren Chemieindustriellen aus eigener Kraft. Gleichzeitig baute er die bei seiner Ankunft 1977 darniederliegende Bauern- und Gewerblerpartei SVP kontinuierlich zur größten und stärksten Partei der Schweiz aus. ...
Wenn unter einem Populisten ein Mensch verstanden wird, der seinem Publikum stets nur das erzählt, was es je nach Wetterlage hören möchte, ist Blocher das Gegenteil: Er ist seinen Positionen treu geblieben und vertritt mit sturer, geradezu langweiliger Beharrlichkeit die Werte, auf die er seine Kollegen in harten Auseinandersetzungen eingeschworen hat: die politische Unabhängigkeit der Schweiz, direkte Demokratie, Föderalismus und Neutralität. Als bürgerlicher Anti-Achtundsechziger zerpflückte Blocher unerbittlich die Ansprüche des öffentlichen Sektors und plädierte für einen schlanken Staat mit niedrigen Steuern. Seinen Schlachtruf gegen die "Linken und Netten", gegen "die Sozialisten" und die "classe politique" entnahm er in einem Akt von Diebstahl geistigen Eigentums dem Programm der freisinnig demokratischen Partei der Schweiz: "Mehr Freiheit und Eigenverantwortung, weniger Staat", lautete bis weit in die achtziger Jahre der Slogan der FDP. Heute hat ihn sich die SVP aufs Banner geheftet.
Blochers Aufstieg ist nicht das Resultat von Demagogie und Volksverzauberung. Man muss den erstaunlich stabilen und nachhaltigen Durchmarsch der SVP vor dem Hintergrund erklären, dass im Gefolge der Achtundsechziger-Bewegung auch das bürgerliche Establishment markant nach links abdriftete. Die Staatsquote stieg zwischen 1984 und 2002 massiv an, Steuern und Abgaben wurden unschweizerisch angehoben. Vor allem aber spaltete die EU-Frage das Land. Blocher bewies den überlegenen Instinkt. Er ahnte, dass die Schweizer nicht bereit sein würden, ihre Unabhängigkeit und ihre direkte Demokratie auf Geheiß ihrer Intellektuellen und Bundesräte in einem transnationalen Gebilde aufzulösen. Schweizer sind im Grunde ihres Herzens Verfassungspatrioten. Nichts hält das Land so sehr zusammen wie die Tatsache, dass alle mit allen über die Dinge, die sie betreffen, streiten und abstimmen können.

Im Grunde wurde Blocher ein Opfer seines eigenen Erfolgs. Bezeichnenderweise haben nicht seine Schwächen und Fehler, sondern seine Stärken und Qualitäten zu seiner Abwahl geführt. ... Blochers zahlreiche Anhänger bedauern, dass der Landesführung eine ausgewiesene unternehmerische Persönlichkeit verlorengeht. Grundsätzlich wissen aber alle, dass die granitsolide Schweiz auch dieses Beben überstehen wird.
Der Verfasser Roger Köppel ist Verleger und Chefredakteur des Zürcher Wochenmagazins "Die Weltwoche". Text: F.A.Z., 15.12.2007, Nr. 292 / Seite 10 // Max Frisch: Hat er eigentlich etwas Bemerkenswertes, außer seinem Freibad, zur Orientierung in seinem Land beigetragen? Dürrenmatt hat ja noch nicht einmal ein Freibad entworfen.

Samstag, 15. Dezember 2007

Intelligenzen, Eysenck:Regression zur Mitte, Quartär

mi 2° b 1,44 92,28

- "Werder Bremen geht mit Bayern München ..." Nachrichten WDR 3 . Die Rasenrotzer, Lotto und ähnliche Prekariatsnachrichten, die es zu Zeiten Adenauers nach den Nachrichten gab, sind nunmehr fester Teil der WDRnachrichten. Die res publica verlangt politische Informationen: seit Brandt werden die Nachrichten zunehmend solche des Prekariats.

- Intelligenzen: Bei Lebewesen aus Fleisch und Blut, also aus Proteinen (und Wasser), wird natürlich auch die Intelligenz, werden die verschiedenen Intelligenzen fleischlich vererbt. Was sonst. Zu 50 % oder mehr. Aber nicht linear. Siehe Mendel. Jede zugeheiratete DNS bringt alles durcheinander. Die nächste Generation kann intelligenter sein. Oder anders intelligent. Oder weniger intelligent. Das ist eine Lotterie. Aber es gibt eine Tendenz: die Regression zur Mitte. Sehr dumme Eltern haben wahrscheinlich, im Mittelwert, intelligentere Kinder. Sehr intelligente Eltern haben, wahrscheinlich, im Mittelwert, weniger intelligente Kinder. Die Individualwerte können jedoch immer ganz anders ausfallen, sie sind unberechenbar. (Vgl. Hans Jürgen Eysenck , Die Ungleichheit der Menschen, Ist Intelligenz erlernbar? Dt. 1984/ engl. 1973, S. 117)

- Quartär

Die Welten trinken und tränken
sich Rausch zu neuem Raum.
Und die letzten Quartäre versenken
den ptolemäischen Traum.
Verfall, Verflammen, Verfehlen,
in toxischen Sphären, kalt,
noch einige stygische Seelen,
einsame, hoch und alt.

Gottfried Benn

- Quartär, seit 2 Mio. Jahren: o Weh: Wechsel ausgeprägter Warm- und Kaltzeiten; eine Oszillation von 10 -15° (!) Temperaturdifferenz; viele Arten sterben durch den Einfluß der Eiszeiten aus; während der Warmzeiten leben Nashörner und Flußpferde in Nordrhein-Westfalen.

Freitag, 14. Dezember 2007

Mindestlohn, Erziehung, warmes Tertiär

mi 4° 7.954

- Mindestlohn würde 1,9 Millionen Jobs kosten. Der Mindestlohn gefährdet Arbeitsplätze. Doch wie viele Stellen wären eigentlich betroffen? Das ifo-Institut schätzt, dass bei einem flächendeckender Mindestlohn von 9,80 Euro 1,9 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen würden. Selbst bei 7,50 Euro wären es noch 1,1 Millionen Stellen. "

- "Dem Aufschwung geht die Luft aus
Das Wachstum in Deutschland wird sich 2008 deutlich verlangsamen, sagen führende Wirtschaftsforscher. Dafür machen sie die Politik mitverantwortlich. Gleichwohl rechnen die Experten mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosen. ... Der deutschen Finanzpolitik sprechen die Wirtschaftsfachleute auch weiterhin einen negativen Einfluss auf die Konjunktur zu. Für dieses Jahr erwartet das Ifo-Institut einen ausgeglichen Staatshaushalt; das IfW sogar einen leichten Überschuss. Im kommenden Jahr falle aber wieder ein leichtes gesamtstaatliches Defizit an.

Es würden zusätzliche Sozialausgaben beschlossen, aber wachstumsförderliche Steuersenkungen verweigert, kritisieren die IfW-Ökonomen. Es gelte, „eine schleichende Erhöhung der Steuerbelastung zu vermeiden“. Das Ifo-Institut betont, „die massive Anhebung der Mehrwertsteuer, die Verteuerung wichtiger Grundnahrungsmittel und zuletzt der neuerliche Höhenflug der Rohölpreise schmälerten in erheblichem Umfang die Kaufkraft und die Konsummöglichkeiten“. Trotz der günstigen Arbeitsmarktentwicklung habe sich daher die Konsumentenstimmung wieder verschlechtert." FAZ 14.12.

- "Erziehung ist auch eine Frage der Bildung FAZ 11.12.07
Zum Artikel "Pisa: Soziale Herkunft noch immer entscheidend - Streit über Vorveröffentlichung und Prämien für neue Studie" in der F.A.Z. vom 3. Dezember: Pisa-Tests können sich darauf verlassen, in Deutschland aufgewühlte Reflexe auszulösen. Das ist auch jetzt wieder so. Dabei haben diese Tests nur eine bescheidene Aussagekraft. Zum Beispiel deshalb, weil einzelne Länder ihre Prüfungskollektive spezifisch ergebnisorientiert zusammenstellen. Dass es Leute gibt, die solche Untersuchungen gern veranstalten, weil sie sich damit den Anschein von Wichtigkeit geben können, ist eine Sache. Eine ganz andere ist es, ob man bei der Analyse jeder neuen Messung immer gleich bildungs- und sozialpolitisch grundsätzlich werden muss. Man kennt das ja inzwischen: Einmal sind die Lehrer schuld, einmal ist es die Sozialstruktur. Oder beide.

Der Unfug wird dadurch vermehrt, dass die Analysten, die am lautesten räsonieren und am selbstverständlichsten die Interpretationsherrschaft an sich reißen, am ehesten Ursache und Wirkung verwechseln. Oder die wahren Kausalzusammenhänge unterschlagen. Dazu gehört, dass kein anderes Land derart wahllos so viele bildungsferne Kulturfremdlinge angesiedelt hat wie Deutschland. Das kann nicht ohne Auswirkungen auf die Effizienz des Unterrichts bleiben. Die Kollateralfolge, dass Privatschulen wie Pilze aus dem Boden schießen, spricht Bände. Neben den Plätzen, die Deutschland beim Pisa-Test in der Regel belegt, steht die Beobachtung unter Mängelrüge, dass der Sozialstatus den Bildungserfolg beeinflusst. Die Ursache entzieht sich sozialreparativem Schwarmgeist. Sie ist vor allem darin zu sehen, dass Sozialstatus und Erziehungssorgfalt positiv korrelieren. Mehr Erziehungssorgfalt führt zu besserem Bildungserfolg. Der Bildungserfolg aber entscheidet maßgeblich über den zu erlangenden Sozialstatus. So schließt sich der Kreis. Dieser Mechanismus ist nicht nur nicht korrekturfähig, er ist auch nicht korrekturbedürftig. Für die Tatsache allein, dass minderer Sozialstatus mit geringerer Erziehungssorgfalt einhergeht, gibt es freilich keine zwingenden Gründe.
Bildungsbezogene Erziehungssorgfalt beginnt zum Beispiel damit, dass man sein Kind konsequent zum regelmäßigen Schulbesuch anhält. Sie drückt sich darin aus, dass man mit seinem Kind so oft wie möglich in der Sprache des Gastlandes spricht, in dem zu leben man so begierig ist. Oder darin, dass man etwa als Vater die Lehrerin, die sich besorgt über Verhalten und Leistung des Kindes äußert, nicht mit der kulturwidrigen Replik brüskiert: "Wenn Sie wären Mann, dann ich vielleicht ernst haben Sie."

PETER PIETSCHMANN, BLAUSTEIN, LB Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.12.2007, Nr. 288, S. 10

- - Schön: Tertiär: Vor 65 Mio. bis 2 Mio. Jahren: Die Warmzeit des Erdmittelalters mit tropischer Vegetation in Mitteleuropa dauert während des Alt-Tertiärs Paläogen weiter an. Alle Pole wunderbar eisfrei.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Intelligenz, Kultur, Vietnam, warme Kreide, Benn

mi 6° s
a -1° klar Uhu-Rendevous (Gibts bei denen auch die Ei-Ruhe?)
- Intelligenz: "Ein biopsychisches Potenzial zur Verarbeitung von Information". (Howard Gardner, Intelligenzen, 2002)
- Benjamin Franklin notierte :
Tell me, and I forget
Teach me, and I may remember
Involve me, and I learn.
(Allen Schulgläubigen gewidmet)

- Die Kultur macht's: "Das Unternehmergespräch: Ghassan Nuqul, Vorstandsvorsitzender des Papierherstellers Nuqul. "Die Deutschen bringen uns Kultur". Jordanien ist klein und hat keine Rohstoffe. Aber es hat umtriebige Unternehmer. AMMAN, 9. Dezember / ... In der Weise, wie sie mit den Maschinen arbeiten und sie warten, wie sie nach Arbeitsschluß aufräumen, bringen sie uns Kultur."

- "Wie weiß muss ein weißes Hemd sein? Deutsche Hemdenschneider zieht es nach Vietnam. Die Arbeit dort ist schwierig und aufreibend. Aber es ist der richtige Ausgleich zur riskanten Produktion in China ..." FAZ // Wo könnte ganz Vietnam heute stehen, wenn die nordkommunistische Invasion erfolglos geblieben wäre? Das anschließende Hungerregime und die Terrorherrschaft, die die boat people aus dem Land trieb, hätte es nicht gegeben.

- Wie schön warm war's während der Kreidezeit (vor 143 - 65 Mio. Jahren): feuchtwarmes, subtropisch-mediterranes Klima in Düsseldorf (Deutschland noch winzig im Thetys Ozean).

- Dem Ex-Deutschlehrer Gabriel zur Lektüre empfohlen: " Ihr kennt die wahren Gründe nicht. Am Freitag erscheint der zweite Teil des Weltklimaberichts - Warum ich Einspruch erhebe / Von Augusto Mangini, Paläoklimatologe Heidelberg : siehe http://docs.google.com/Doc?docid=dfxbprhp_187g8w6jr&hl=de

- "Wie groß fing das an", schrieb Gottfried Benn 1934, "und wie dreckig sieht es heute aus. Aber es ist noch lange nicht zu Ende." (Zit. nach Enzensberger, Hammerstein, FAZ-Vorabdruck) Lyrik macht nicht scharfsinnig. Schade. Der schaurige Kollektivismus von KPD und NSDAP währte ja schon viele Jahre, Massenstraßenschlägereien inbegriffen.- Den Einflüsterungen des phylogenetischen Programms kann man schwer entkommen. Zwischen Atavismus und individualistischer Zivilisation (von den Kollektivisten immer als dekadent verschrieen) liegt eine größere Schwelle, und zahlreiche Mischformen verzerren die Anmutung.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Intelligenz, multimodular

mi 5° Hochnebel

- Multimodulare Intelligenz.
In dem Buch ABSCHIED VOM IQ (1985/91) postulierte der Harvard-Psychologe Howard Gardner, daß jeder Mensch mehrere ‚Intelligenzen’ entwickeln könne, die von Tests gar nicht erfaßt werden könnten. Gardner kam auf zunächst sieben, dann neun Intelligenzen:
Sprachliche Intelligenz, logisch-mathematische, musikalische, körperlich-kinästhetische, räumliche, interpersonale und intrapersonale.
Im Buch INTELLIGENZEN von 2002 fügt er eine naturkundliche Intelligenz und die Lebensintelligenz hinzu.
Ich würde zudem noch eine Prioritätenintelligenzform als zehnte annehmen, die mir wie alle anderen recht selbständig und unabhängig von den anderen zu sein scheint, wobei sie aber eine Metaform darstellt, die sämtliche anderen Module im Sinne der antiken Kardinaltugend „Maß“ zu beeinflussen vermag.
Die Redeweise von einer "Intelligenz" stellt immer eine starke Verkürzung dar, die unterschiedlichen Intelligenzen können sehr verschieden stark entwickelt sein; eine homogene Intelligenz gibt es nicht. Zudem streuen Individualwerte viel stärker als Gruppenmittelwerte.
Wahrscheinlich auch bei Menschen mit blütenweißen Westen und reinen Herzen wie Müller-Jung.
Kommentar zu: "Watsons Erbmaterial. Schwarze Seele, schwarzes Genom.
Kürzlich hatte James Watson behauptet, Afrikaner wären weniger intelligent als „wir“. Jetzt zeigt eine Analyse seines Genmaterials: In dem Genpionier und Nobelpreisträger schlummert mehr afrikanisches Erbmaterial, als ihm wohl selbst lieb ist. Von Joachim Müller-Jung"
Ein "schwarzes Genom" haben wir natürlich alle, so wie auch ein "Zwergschimpansen-Genom", und auch mit dem eleganten Wurm Caenorhabditis verbinden uns noch einige Gene, sogar noch mit dem Salat, wenn ich nicht irre, weil die Evolution bewährte Gene nicht dauernd neu hervorbringt. Die Zelle bleibt der Grundbaustein seit den ältesten Lebensspuren, die über 2,5 Mrd. Jahre zurückzuliegen scheinen. Das hat der homo s. alles intus, denn den homo s. gibt es ja erst seit neulich, seit etwa 0, 000 012 000 Mrd. Jahren.
Daß sich der Bursche so schnell entwickelt hat und seinen Schimpansenbrüdern, die im Kurzzeitgedächtnis-Zahlen-Vergleich auch so blöd nicht sind, über die Schulter spucken kann, hat offenbar mit seiner Gehirn-Genetik zu tun. Da gibt es winzige Genotyp-Unterschiede, die sich gewaschen haben. Sogar offenbar zwischen Tokyo und Timbuktu.
Not the sky is the limit: "Das Milieu oder Gewebe des Lernens findet sich in den Veränderungen großer Moleküle der Nervenzellen." Heinz v. Foerster, Biologe, Physiker, Mathematiker, Philosoph
"Lernen ist daher ein prinzipiell subjektabhängiges Geschehen." Humberto Maturana, Neurobiologe (H. M., Erkennen, 1985)

Dienstag, 11. Dezember 2007

Energie, 68, Jura

mi 4° regn.

- "Das F.A.Z.-Gespräch: Paolo Scaroni, Chef des italienischen Öl- und Gaskonzerns Eni
"Europa bleibt auf lange Zeit abhängig vom russischen Gas"
In den kommenden Jahren wird es eine Versorgungslücke mit Gas in Europa geben, ist die Prognose Scaronis. Zugleich wächst die Abhängigkeit von Russland. Was man dagegen machen kann, weiß er auch nicht. Die gute Nachricht: Öl wird wohl billiger. ... 'Europa steht vor einem großen Dilemma', lautet die Schlussfolgerung von Scaroni zum Thema Erdgas. Die Vorteile dieses Brennstoffs hätten dazu geführt, dass viele Länder und Akteure unabhängig voneinander auf Gas gesetzt hätten, ohne irgendwelche Koordination. In Brüssel habe man sich mehr um den Biegungsgrad der Bananen gekümmert als um eine langfristige Versorgungsstrategie für Energie. Vor wenigen Tagen, beim Weltenergiekongress in Rom, war der Eni-Chef in einer öffentlichen Rede noch deutlicher gewesen, als er sagte, Europa sei in Fragen der Energieversorgung bis 2006 als Schlafwandler unterwegs gewesen, während sich die Mitgliedsländer in Richtung Erdgas orientierten." 8.12.07 // Die Brüsselkraten sind nicht nur völlig überbezahlt, sondern auch völlig verantwortungslos. Das paßt zusammen.

- Der Kern von 68: Inflationierung der Ansprüche und Absenkung der Verantwortlichkeit.

- "Einen Lichtblick in einem eher düsteren Gemälde hat Scaroni jedoch zu bieten: "Der Ölpreis wird in Zukunft wieder sinken." Öl werde zwar relativ teuer bleiben, aber das könne auch einen Ölpreis von 60 Dollar je Barrel (159 Liter) bedeuten, sagt der Eni-Chef. Die Szenarien vom Ende des Öls treffen aus seiner Sicht nicht zu, vielmehr werde die Ölförderung noch Jahrzehnte auf hohem Niveau bleiben. Eni verfolge diverse Projekte zur Erschließung neuer Ölfelder. "Die ganze Ölbranche war noch nie so aktiv, doch die Ölbranche arbeitet mit langen Investitionszyklen." Hohe Preise und geringe Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt von heute seien die Folge der niedrigen Ölpreise Ende der neunziger Jahre, derentwegen die Investitionen gedrosselt worden seien. Damals sei der Ölpreis zeitweise auf unter 10 Dollar je Barrel gefallen. Heute werden bei Eni Förderprojekte genehmigt, wenn sie bei einem Ölpreis von 45 Dollar Erträge bringen. Damit öffne sich für die Ölbranche ein breites Spektrum von Möglichkeiten. "Bei 45 Dollar je Barrel wird es dann schon rentabel, kanadischen Ölsand zu verarbeiten." Mit Blick auf den Ölmarkt warnt Scaroni vor simplifizierten Szenarien. "In der Vergangenheit haben beim Ölmarkt alle Experten mit ihren Prognosen falsch gelegen." Das Gespräch führte Tobias Piller.
Text: F.A.Z., 08.12.2007, Nr. 286 / Seite 16

- Neulich, vor 200 bis 150 Mio. Jahren, also nach rund 4,3 Mrd. Jahren, im Jura, waren die Pole eisfrei und der Äquator verlief durch Mittelamerika und Nordafrika; „Deutschland“ lag nördlich der größten Landmasse Gondwana als eine winzige Insel im Thetys Ozean. Die Saurier erreichten den Höhepunkt ihrer Entwicklung.

Montag, 10. Dezember 2007

Epiktet, Wachstumshormon u. Gedächtnis

mi 6° R 8033

- "Von den Dingen stehen die einen in unserer Gewalt, die anderen nicht. In unserer Gewalt stehen: unsere Meinung, unser Handeln, unser Begehren und Meiden - kurz: all unser Tun, das von uns ausgeht." Epiktet

-"In the search for the mechanisms that mediate the effects of sleep on
the consolidation of memories, growth hormone (GH) recently became of
interest, because in humans it is released mainly during slow-wave sleep (SWS), a
period of enhanced declarative memory consolidation."
Gais S, Hüllemann P, Hallschmid M, Born J., Department of Neuroendocrinology, University of Lübeck, Germany, Sleep-dependent surges in growth hormone do not contribute to
sleep-dependent memory consolidation.

Sonntag, 9. Dezember 2007

"It's the culture, stupid", Prozeß der Zivilisation

mi 5° b
- ARD/ZDF: Zunehmende Boxberichterstattung der Zwangsgebührensender - der Prozeß der Zivilisation?

- Der Prozeß der Zivilisation: "Die Zahl der erziehungsunfähigen Eltern wächst
Leiter der „Kinderhilfe Direkt“ im Gespräch
„Problemfamilien sind identifizierbar“
... Gibt es denn wirklich mehr erziehungsunfähige Eltern als früher?
Ja, die Zahl wächst. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags nimmt an, dass zehn Prozent eines Jahrgangs verwahrlost ist. In vier Millionen Familien herrscht potenziell Erziehungsunfähigkeit."

- "EU-Afrika-Gipfel in Lissabon.
Empörung bei Afrikanern über Merkels Kritik." Die Neigung vieler Afrikaner, jede Kritik abzuweisen, sich selbst zu belügen und andere für die eigene Unfähigkeit verantwortlich zu machen ist der Hauptgrund für den Zustand des Kontinents.
(Vgl.: Afrikanisches Verhältnis zur Medizin: Die südafrikanische Gesundheitsministerin „ist gegen eine Behandlung mit Aids-Medikamenten und sagt, das HIV-Virus könne auch mit Knoblauch und Roter Beete bekämpft werden.“ FAZ 10.8.07)
- China hat seine Eisenerzeinfuhr seit 2000 fast verzehnfacht - die Ostasiaten haben durch die Übernahme rationaler Techniken, Wissenschaftsoffenheit und Marktorientierung viel erreicht, vgl. Afrika. Ohne den Katholizismus werden sie auch das Modell Lateinamerika vermeiden.

Samstag, 8. Dezember 2007

Studenten, Heizöl 69,75

mi 8° aufgel. Heizöl 69,75

- "Warum, in aller Welt, gehen die dümmsten Revolten von Studenten aus?" Johannes Gross //
Studenten sind immer besonders sensibel und einer differenten Ideologie ergeben. Sie sind intelligent, aber sehr unklug wegen fehlender Lebenserfahrung. Dazu tritt anthropologisch die spätpubertäre Abenteuerlust, die offenbar phylogenetisch kodiert ist, um die Variationsbreite der gen. Rekombination zu befördern im Dienste der DNS-Innovation.

- „Im Januar 1922 stürmte eine Gruppe rumänischer Studenten die Aufführung von Schillers „Räubern“ im Stadttheater, weil sie den Hauptdarsteller für einen Juden hielten. Man wollte ein rein rumänisches Volkstheater ...“ Der Traum einer Stadt, Rez. : Helmut Braun (Hg.), „Czernowitz“, Links 2005; FAZ 23.12.05

- Studenten in Teheran beim Sturz des Schah

- 1973 die studentische Unterstützung der sog. Symbionesischen BefreiungsArmee SLA (Terrorgruppe wie die RAF") in Berkeley; die entführte Berkeley-Kunstgeschichtestudentin Patty Hearst reihte sich ein. (Vgl. ZORRO UND PATTY HEARST, US-Filmdokum. 2004)

Agrobakterium, Wohlstandsverwahrlosung, Neiddiskussion

mi 11° regn. 7994 1,47

- "Kindstötungen in Plauen und Darry. Merkel fordert „Kultur des Hinsehens“.
Die Fälle mutmaßlicher Kindstötungen im holsteinischen Darry und im sächsischen Plauen haben aufs Neue die Debatte über politische Maßnahmen gegen Kindesmisshandlung befeuert. Auch die Debatte über Pflicht-Vorsorgeuntersuchungen gewinnt an Fahrt. Jetzt hat sich die Kanzlerin zu Wort gemeldet" 6.12. // Wie wäre es denn mit bürgerlicher Kultur? Modell Adenauer?

- Liste von Mehrfachmillionären unter 25: Profisportler, Schauspieler, Popsänger etc.: die Einkommen dieser albernen Berufe werden nicht kritisiert, sondern die der elaborierten Wertschöpfer.
Oder: Wir amüsieren uns immer blöder, bis die Demokratie zur Prekariokratie im erweiterten Sinne (Pete Doherty eingeschlossen) geworden ist.

- Das Agrobakterium programmiert die Pflanzenzelle um zur Produktion einer Säure, die nur das Bakterium verwenden kann: intelligenter Entwurf?

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Chinageld, Ratzinger, Schellnhuber, Licht an

mi 9° R 1,4547
- "Stromnetze: Eon warnt vor Aktion „Licht aus“. Umweltschutz-Organisationen haben die Bevölkerung aufgerufen, am Samstagabend um 20 Uhr fünf Minuten lang das Licht auszuschalten. Den Stromkonzernen bereitet die Aktion Sorgen, denn große Schwankungen im Netz könnten zu einem Stromausfall führen."
- "Platituden
Hörbar indigniert reagierte Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul auf die Frage des Moderators, warum China noch Entwicklungshilfe von Deutschland brauche. Wenn sogar der Deutschlandfunk zu solchen "Platituden" greife, "dann wird es schwierig", fauchte die Ministerin. In der Tat: Ganz leicht ist es nicht zu erklären, warum das Land mit den größten Devisenreserven der Welt von Deutschland noch 67 Millionen Euro bekommen muss, um energiesparende Techniken einzuführen. In Wirklichkeit braucht diese Förderung nämlich die heimische Solar- und Windindustrie, damit die Chinesen bereit sind, deren Anlagen abzunehmen. Exportförderung dieser Art - Zusammenarbeit genannt - gibt es zwar auch für andere Branchen, doch gerade in Sachen Klimaschutz werden die Schwellenländer China und Indien jetzt so bedrängt, dass die Erwartung wächst, es sei die Schuldigkeit der Industrieländer, sie mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Verständlich, dass es die Ministerin zunehmend nervös macht, diese Haltung mit allzu großzügigen Mitteln gefördert zu haben." Dt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.12.2007, Nr. 282, S. 10

- "Theologie der Inkarnation - der Leitgedanke Joseph Ratzingers" - "Et incarnatus est - mit diesem Wort bekennen wir uns zu dem tatsächlichen Hereintreten Gottes in die reale Geschichte." (Ratzinger/Benedikt, Jesus, Bd. 1, 2007, 14) // Alle Offenbarungsreligion hat den Aberglauben zum Grund.

- Man kann Aberglauben auch durch Computersimulationsoffenbarung beglaubigen, siehe den Klimapapst Schellnhuber und seinen Apostel Rahmstorf. Die Wissenschaftsgeschichte besteht aus Irrtümern, Aberglauben und korrigierten Irrtümern. War etwa bis 1900 das Hauptproblem, relativ einfache Funktionszusammenhänge zu erfassen, also zB zu begreifen, daß das Blut ein Transport- und Kommunikationsmedium ist, und daß der bis etwa 1830 praktizierte Aderlaß grober, totschlägerischer Unfug war, so scheint heute der Umgang mit Komplexität das Hauptproblem zu sein; im Prozeß der Komplexitätsreduktion stellen sich unterderhand alte Denkfiguren des Aberglaubens ein (Himmel stürzt ein, Sintflut etc.).

- "Im Christentum ist Aufklärung Religion geworden und nicht mehr ihr Gegenspieler. Weil es so ist, weil das Christentum sich als Sieg der Entmythologisierung, als Sieg der Erkenntnis und mit ihr der Wahrheit verstand ..." Ratzinger, Glaube - Wahrheit - Toleranz. Das Christentum und die Weltreligionen, Freiburg 2003, 137 // Es gibt nichts, was sich nicht mit der Sprache machen ließe.

- Nach dem Ratzinger-Vortrag kam ich zufällig an einem merkwürdigen, großen Innenstadt-Geschäft vorbei namens WARHAMMER, offenbar einer Kriegsspielfigur mit vielen Mitkriegern, die dort verkauft werden mit kriegerischen Kulissen; in den durch große Schaufenster einsehbaren Räumen stehen geräumige Tische, auf denen mit den Figuren gespielt werden kann. Das scheint die Weiterentwicklung des Zinnsoldatenspiels zu sein, aber für eine höhere Altersgruppe.

Polkappen, DIABETES MELLITUS, Öl in China u. Brasilien

Mi 10° b
Ein nicht veröffentlichter Leserbrief an die FAZ:
Leserbrief zu "Es kommen härtere Tage " , Kaube FAZ 09.10.07
Revolutionäres Molekül
Es ist erschreckend, wie wenig Herr Kaube in seinem Kommentar "Es kommen härtere Tage" (9.10.) differenziert. Pars pro toto: "Schmelzende Polkappen"; dazu hätte er in der FAZ lesen können:
"Während die Eisdecke in der Antarktis eher steigt, sinkt sie in den Nordpolarmeeren seit 30 Jahren ständig." ( 07.04.07 "Mit Zeppelin Eisdichte am Nordpol messen")
Dazu sollte er wissen, daß das Arktiseis schwimmt, beim Abschmelzen also kein zusätzliches Wasser ins Meer läuft, und daß die Arktis im Vergleic zur Antarktis kleiner ist. Der Kern der Antarktis ist die Landmasse des Kontinents Antarktika, das Zentrum der Arktis ist das gefrorene Nordpolarmeer.
Der Teufel sitzt nicht nur im Detail, sondern auch in der linearen Logik, hier u.a. in Ansprache des DIABETES MELLITUS-Staates, von Kaube 'Wohlfahrtsstaat' genannt. Wie bereits vielfach in Mäuse-Experimenten gefunden und in der FAZ dokumentiert, bewirkt eine niederkalorische Ernährung mit mehr Bewegung auch beim Menschen positive Gesundheitseffekte: "... Kuba. Während der Wirtschaftskrise von 1989 bis 2000 nahmen sie statt durchschnittlich 2899 Kalorien pro Tag nur noch 1863 zu sich. ... Die Zahl der Todesfälle durch Diabetes, koronare Herzerkrankungen und Schlaganfall ging zurück ..." Focus 40/2007 (vgl. auch die an der Uni Münster durchgeführte Querschnittsstudie SEARCH Health, die Lebensstil und kognitive Leistungen thematisiert).
Man darf also um mehr Differenzierung bitten und um weniger Alarmismus, und vor allem muß man empfehlen, die natur- und ingenieurwissenschaftlichen Beiträge in der FAZ zu lesen. Die sind einfach besser als Prognosen von Computerspielern; aufgrund von Computersimulationen sagte der Club of Rom in den siebziger Jahren das völlige Versiegen des Erdöls für das Jahr 2000 voraus (vgl. FAZ 5.5.07: Der größte chinesische Ölkonzern Petro China hat das möglicherweise größte Erdölvorkommen in Ostasien seit rund 50 Jahren entdeckt ...")
Und zur Beruhigung sei angemerkt: Die Hurrikan-Jahreszeiten 2006 und 2007 verliefen unauffällig. Trotz der wöchentlichen Inbetriebnahme eines Kohlekraftwerks in China.
# Und inzwischen fand auch Brasilien ein riesiges Ölfeld. Norwegen vermutet sehr große Erdgasvorkommen im Norden.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Russland, CDU

Mi 6° b
- 63%: Russland: "Wer nicht Putin wählt, wird entlassen. Am Tag nach der Wahl geben sich die russischen Medien reserviert und nüchtern. Russland hat gewählt und das Ergebnis war zu erwarten, auch wenn Putins Maximalplan von 71 Prozent Zustimmung nicht erreicht wurde. Von Kerstin Holm FAZ 4.12.07 // Da wird der lupenreine Gasprom-Kumpel Schröder beeindruckt sein.
- Der Chef von „Echo Moskau“ über sein Land: „Gegen Mord bin ich machtlos“. Als Putin Präsident wurde, gab es in Russland sechs Fernsehsender - vier staatliche und zwei private. Heute gibt es sechs Staatssender. Alexej Wenediktow, Chef des Radiosenders Echo Moskau, über Putin und die Pressefreiheit. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 02.12.2007, Nr. 48 / Seite 31
- Glückwünsche aus Paris Von Michaela Wiegel
PARIS, 4. Dezember. Herzlichste Gratulationen hat Nicolas Sarkozy dem russischen Präsidenten Putin am Telefonhörer übermittelt - und damit einen Gegenklang zur einmütigen Kritik am russischen Wahlverlauf ertönen lassen.
F.A.Z., 05.12.2007, Nr. 283 / Seite 504. Dezember 2007, 17:35

- Wahl-CDU-Parteitag in Hannover:
Zwei Schritte nach links, einer in die Mitte. Was für eine alberne Angelegenheit.

Montag, 3. Dezember 2007

Constantin Frantz, Renan, Langewiesche

mi 6° regn. WTI 87,93 7880 1,4646

- "Staat, Nation und Föderation in der europäischen Geschichte", schöner Vortrag von Dieter Langewiesche; Machtsteigerung durch Zentralisierung, Staat und Nationalismus als "Machtsteigerungsmaschine" waren die Stichworte. Ernest Renand zitierte er als Vertreter des föderalistischen Gedankens. Gut so. Es fehlte vielleicht bei L. der Hinweis, daß es sich bei dem Begriff "Nation" um eine geisteswissenschaftliche Konstruktion handelt aus dem kollektivistischen Vorstellungsbereich. Und warum erwähnte der deutsche Historiker L. auch nicht den deutschen Föderalisten Frantz?

- Joseph Ernest Renan (1823-1892), französischer Schriftsteller, Historiker, Archäologe, Religionswissenschaftler und Orientalist. Mitglied der Académie française.
Renan gab 1855 eine historisch-systematische Konkordanz der semitischen Sprachen heraus. Verschiedene Reisen vor allem in den Nahen Osten führten zur Entstehung seines Hauptwerkes ‚Das Leben Jesu’, dessen erster Band 1863 erschien. In diesem Buch versucht Renan, das Leben, die Gestalt und den Weg Jesu aus den antiken Verhältnissen seiner Zeit heraus zu erklären.
Für sein Werk wurde Renan zunächst scharf angegriffen und 1863 sogar vorübergehend als Professor entlassen, allerdings bereits ein Jahr später rehabilitiert und 1878 zum Mitglied der Académie Française gewählt.
Definition der Nation
Bekannt ist Renan auch für seine Rede vom 11. März 1882 in der Sorbonne: ‚Was ist eine Nation?’, in der er folgende, moderne Definition gibt:„Die Nation ist eine große Solidargemeinschaft, die durch das Gefühl für die Opfer gebildet wird, die erbracht wurden und die man noch zu erbringen bereit ist. Sie setzt eine Vergangenheit voraus und läßt sich dennoch in der Gegenwart durch ein greifbares Faktum zusammenfassen: die Zufriedenheit und den klar ausgedrückten Willen, das gemeinsame Leben fortzusetzen. Die Existenz einer Nation ist (man verzeihe mir diese Metapher) ein tägliches Plebiszit, wie die Existenz des Individuums eine ständige Bekräftigung des Lebens ist.“ (häufig verkürzt zu Die Nation ist ein tägliches Plebiszit). In dieser Rede nahm der schon 1882 die Idee der Europäischen Gemeinschaft vorweg: Die Nationen sind nichts Ewiges. Sie haben einmal angefangen, sie werden enden. Die europäische Konföderation wird sie wahrscheinlich ablösen.» (Wikipedia)

- Constantin Frantz (1817-1891) stammte aus einem protestantischen Pfarrhaus. Er studierte in Halle (Saale) und Berlin Mathematik und Naturwissenschaften und arbeitete dann im preußischen Staatsdienst, aus dem er 1862 ausschied, um sich nur noch dem Schreiben politischer Denkschriften zu widmen. In seinen Schriften kritisierte er den Nationalliberalismus, dem er kriegerische Tendenzen unterstellte, er war aber auch kein Konservativer im damaligen Sinn des Wortes. Sein Gegenentwurf zum nationalistisch motivierten deutschen Nationalstaat aus ehemals selbständigen deutschen Staaten, in dem er eine Gefahr für den Frieden in Europa sah, bestand in einer mitteleuropäischen Föderation unter deutscher Führung, unter Einschluß Polens und anderer osteuropäischer Länder. Sein oberstes Prinzip war die Freiwilligkeit und Gewaltlosigkeit, die Schaffung eines Nationalstaats mit militärischen Mitteln lehnte er ab. Constatin Frantz geistesgeschichtliche Bedeutung liegt in seinem Einfluss auf Richard Wagner und anderen dem Wilhelminismus kritisch gegenüber stehenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Er baute den Föderalismus zu einer eigenen Weltanschauung neben Sozialismus und Liberalismus aus. (Wikipedia)

Sonntag, 2. Dezember 2007

Merz, Benn, Sterblichkeit

mi 8° R

- Merz sagt Teilnahme am Parteitag ab - ein Mann, der nicht für linksgewickelten Opportunismus steht. Kein Kleber.
- »Leicht gesagt: verkehrte Politik.
Wann verkehrt? Heute? Nach zehn Jahren?
Nach einem Jahrhundert?«
Gottfried Benn

- Enzyklika: eine wunderliche Sprache

- Asien will keine verbindlichen Klimaziele.
- Putin hat gegen Putin gewonnen.
- Fragen über Fragen: Universität Dortmund, Chemie-Gebäude Otto-Hahn-Str. 6 Etage 02, Gebäudeteil C1, Raum 101
03.12.2007 16.15 Programmierte Sterblichkeit, ein paradoxer Kunstgriff des Lebens
Prof. Dr. Bernhard Verbeek, Universität Dortmund
Im Universum herrscht das Gesetz der Entropie, demnach alles dem Zustand geringster Ordnung zustrebt. Vordergründig gesehen dürfte es deshalb das Phänomen Leben eigentlich gar nicht geben. Aber mit Hilfe eines komplizierten sinnreichen molekularen Gefüges nutzt das Leben den Strom wachsender Entropie, um gegen ihn anzulaufen. Warum nur ist bei höheren Organismen der Tod genetisch einprogrammiert? Eine Naturnotwendigkeit, etwa vergleichbar den Konsequenzen, die sich aus der Thermodynamik ergeben, ist er jedenfalls nicht. Einzeller, wie die potenziell unsterblichen Pantoffeltierchen sind ein lebender Beweis, dass es auch anders geht.
Welche Gründe hatte die Natur, den Tod als Selbstversenkungsmechanismus in die Zellen und ganzen Organismen auf der Ebene der DNA einzuprogrammieren? Neuere Erkenntnisse machen immer wahrscheinlicher, dass es der Preis ist, der entrichtet werden musste, um die genetischen Programme komplexer Lebewesen bis zum heutigen Tage durch die Erdgeschichte zu schleusen.

Samstag, 1. Dezember 2007

Sparsamkeit, Wissensdurst, KSE, Pädophilie, Paul Schmidt

Mi 10° s Es ist ein Ros' entsprungen, aus der Nestfichten warmem Schoß: sie blühen noch.

- Gorbatschow als Louis-Vuitton-Taschen-Werbeträger im Auto vor Berliner Mauer: das ist nicht sehr staatsmännisch, aber vielleicht braucht er Geld, die KPdSU überweist ihm nichts mehr, und LV ist eine entschieden menschenfreundlichere Adresse als die KPdSU, und es ist doch eine schöne Erinnerung, daß ein Apparatschik so weit aus seinen angestammten Denkgeleisen herausspringen konnte ... Respekt! So geriet er zwischen die Stühle. Karl V. trat sogar zurück. Für einen Schröder oder Putin unvorstellbar.

- Putin setzt KSE-Vertrag aus: da wird doch Steinmeier für den Anschluß an Rußland plädieren?

- Der EON-Ruhrgas-Referent aus der geisteswissenschaftlichen Fakultät konnte zwar nichts zum Schwefelgehalt des norwegischen Öls sagen, auch nicht zu dessen Preis, aber auf die Gefährlichkeit des CO2s wies er wiederholt hin.

- Ein Silberstreifen am Horizont (Schmidt): "
In der gleichen Zeit stieg die Zustimmung zu den Erziehungszielen Sparsamkeit und Wissensdurst von 59 auf 70 beziehungsweise von 49 auf 68 Prozent (Grafik rechts unten). Trotz dieser Entwicklung beklagt heute eine Mehrheit von 63 Prozent, dass es in den letzten Jahren einen Rückgang der Bedeutung bürgerlicher Werte gegeben habe. Dass das persönliche Empfinden der tatsächlichen Entwicklung entgegensteht, zeigt, wie stark das Bedürfnis nach einer Stärkung bürgerlicher Tugenden in der Bevölkerung ist. Die Zeiten, in denen Fleiß und Zuverlässigkeit als „Sekundärtugenden“ diffamiert wurden, scheinen vorerst vorbei zu sein." FAZ 14.11.07, Allensbach-Analyse, Petersen

- A propos SCHMIDT, Dr. Paul Schmidt (STATIST AUF DIPLOMATISCHER BÜHNE 1923-45, Bonn 1949), Erfinder des "Silver lining": Während des Studiums erteilte ich fast jeden Unterricht, der nachgefragt wurde. Die Herren der BANK OF TOKYO hatten für ihren Deutschunterricht aber einen absonderlichen Geschmack, zumindest für neudeutsche 68er Studienräte: Tanaka wollte Fritz Diwok lesen, die DM-LEGENDE, und Usambara (pardon, habe ich doch glatt den Namen vergessen) eben Schmidt. Für jede erteilte Stunde mußte ich mich zwei Stunden vorbereiten und nach Düsseldorf zur Bank fahren, wo die Jungs vor dem Dienst ihren Deutschunterricht nahmen (vgl. die Türkeneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme). Ich habe viel gelernt bei diesen Deutschstunden.

- "Pädophilie: Auffälligkeit im Hirn, Ursachen für Pädophilie erforscht.

Pädophile Neigungen lassen sich möglicherweise mit strukturellen Auffälligkeiten im Gehirn in Verbindung bringen. Zu diesem Ergebnis sind Forscher in Toronto gekommen. Am Centre for Addiction and Mental Health wurden mit der Kernspintomographie Hirnbilder von Pädophilen gewonnen. Dabei fiel den Forschern um James Cantor ein Defizit an weißer Substanz auf, jenem Anteil, der aus den Ausläufern von Nervenzellen besteht und verschiedene Hirnregionen miteinander verbindet. Nach ihrer Einschätzung handelt es sich um den bislang stärksten Hinweis darauf, dass Pädophilie mit einer gestörten Hirnentwicklung zusammenhänge. Das passt zu früheren Berichten der kanadischen Forscher, laut denen Pädophile im Durchschnitt einen niedrigeren Intelligenzquotienten aufweisen sollen. Außerdem sei der Anteil von Linkshändern unter ihnen dreimal so hoch wie sonst üblich. Für die Annahme, die abweichende sexuelle Neigung hänge mit einer möglicherweise vorgeburtlichen Entwicklungsstörung zusammen, spricht nach Überzeugung der Forscher aus Toronto noch ein weiterer von ihnen erhobener Befund: Pädophile waren im Durchschnitt um zwei Zentimeter kleiner als Menschen ohne entsprechende sexuelle Vorliebe. Nach den Worten von James Cantor bedeute der Nachweis "biologischer Marker" aber keineswegs, dass Pädophile für ihre entsprechenden Handlungen nicht verantwortlich seien. " Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.11.2007, Nr. 278, S. 37

Freitag, 30. November 2007

Islam heißt Frieden, Haft für Lehrerin, Epiktet, Artikel 9 GG

Britische Lehrerin verurteilt
"Den Islam beleidigt" / Fünfzehn Tage Haft in Khartum

Lt. LONDON. 29. November. Eine britische Lehrerin ist am Donnerstag in Sudan zu 15 Tagen Haft verurteilt worden, weil sie Schülern erlaubt hatte, einen Teddybären nach dem Propheten Mohammed zu benennen. Wie der britische Sender BBC berichtete, befand ein Gericht in der Hauptstadt Khartum sie für schuldig, dadurch den Islam beleidigt zu haben. Die Pädagogin solle nach Verbüßung der Strafe in ihre Heimat abgeschoben werden. Die Lehrerin war am vergangenen Sonntag verhaftet worden, nachdem bekannt wurde, dass ein Teddybär, der im Unterricht in ihrer Klasse verwendet wurde, den Namen Mohammed erhalten hatte. Die Anklage hatte Verunglimpfung des Islam, Anstachelung zum Religionshass und Verachtung des Glaubens gelautet. Die Lehrerin stammt aus Liverpool und ist seit mehr als einem Jahr in Afrika tätig. Kinder aus ihrer Klasse sagten indessen aus, es sei die Idee von Schülern und nicht der Lehrerin gewesen, den Bär nach dem Namen eines Jungen in der Klasse Mohammed zu nennen.

Das britische Außenministerium bezeichnete das Urteil am Abend als "zutiefst enttäuschend". Vor dem Urteilsspruch hatte Außenminister Miliband in London den sudanesischen Botschafter einbestellt und ihm nahegelegt, den Vorfall als "Missverständnis" zu werten. Miliband erinnerte Botschafter Omer Siddig an "die lange Tradition religiöser Toleranz" in Großbritannien und an die "engen Beziehungen zwischen beiden Ländern". Der britische Außenminister äußerte, das sudanesische Rechtssystem müsse eigenen Entscheidungen folgen, sagte aber weiter, "die Vernunft muss sich durchsetzen".

Ein Sprecher der sudanesischen Botschaft in London beteuerte im Rundfunk, wie in allen Rechtssystemen habe der Richter in Khartum die Möglichkeit, die Klage gegen die englische Lehrerin abzuweisen. Sie habe in Untersuchungshaft die konsularische Unterstützung der britischen Regierung erhalten und werde von guten Anwälten betreut. Der Sprecher bestritt jede politische Motivation für die Verhaftung und die Anklage gegen die Lehrerin und beteuerte, die allgemeinen Beziehungen zwischen Sudan und Großbritannien seien "sehr gut" - mit Ausnahme des unerwarteten Vorfalles, die Lehrerin betreffend. Muslimische Gruppen in Großbritannien verurteilten die Verhaftung der Frau. Der Vorsitzende der islamischen Menschenrechtsinitiative in London sagte, die Lehrerin müsse sofort freigelassen werden.

Text: F.A.Z., 30.11.2007, Nr. 279 / Seite 8

- Da lachen die Chinesen (oder: Wohlstand frißt Verstand auf): "Kohlekraftwerke. Ensdorf und die Energiepreise. In Ensdorf (Saarland) wird kein neues Kohlekraftwerk gebaut. Die Entscheidung hat eine Tragweite, die den lokalen Bezug sprengt. Überall mehren sich die Proteste gegen neue Kraftwerke zur Stromerzeugung. Aber wenn das Angebot nicht steigt, können auch die Preise nicht fallen. FAZ.NET Wirtschaft27. November 2007 // Diese Idiotenideologie wird landauf, landab in den Schulen indoktriniert. Das erfaßt keine PISA-Studie. In China geht jede Woche ein Kohlekraftwerk ans Netz, ein HTR, von Jülich übernommen, nimmt demnächst im Norden Pekings seinen Betrieb auf, ein weiterer HTR wird geplant und vorgestern wurden für 8 Mrd. € zwei französische KKW bei Areva bestellt, zuvor bei Westinghouse für 5,2 Mrd. Kernkraft.- Könnte man sagen, daß seit etwa hundert Jahren große Teile der Teutonen politisch ziemlich plemplem sind?

- Da lachen die Chinesen (oder: Wohlstand frißt Verstand auf): "Fehlgeleitete Entwicklungshilfe
Der Leitartikel von Thomas Scheen "Vor allem ein Geschäft" in der F.A.Z. vom 13. November greift ein heißes Thema auf: die internationalen Hilfsorganisationen ... Seit Beginn dieses Prozesses sind insgesamt über 2000 Mrd. $ in die Entwicklungshilfe geflossen ..." FAZ 17.11.

- Da lachen die Chinesen (oder: Wohlstand frißt Verstand auf und läßt Inkompatible ins Land): "Frankreich. Sarkozy wirbt für hartes Durchgreifen. Der französische Präsident hat Polizisten und Feuerwehrleute, die bei den Vorstadt-Krawallen verletzt wurden, im Krankenhaus besucht. „Wer auf Beamte schießt, gehört vor ein Schwurgericht“, sagte er. Acht junge Männer wurden schon wegen ihrer Beteiligung an den Unruhen verurteilt." FAZ 28.11. (Villiers-le-Bel)

- Da lachen die Chinesen (oder: Wohlstand frißt Verstand auf): "Garantiepflicht für die öffentliche Infrastruktur. Dem Leserbrief von Dr. K.-Theodor Lieser "Vernunft gegen Interessenklüngel" in der F.A.Z. vom 8. November ist in jeder Hinsicht zuzustimmen. ... Es gibt kein Grundrecht eines Gewerkschaftsbosses ... Vom Streikrecht, gar von einem Recht, den Bahnverkehr lahmzulegen, steht im Grundgesetz kein Wort. Das kollektive Arbeitskampfrecht ist vielmehr vom Bundesarbeitsgericht in exzessiver Auslegung von Artikel 9 GG erst erfunden worden. ..." FAZ 27.11. Dr. Frank Hennecke

"Wünsche die Dinge nicht so, wie du sie wünschst, daß sie gehen mögen, sondern wünsche sie so, wie sie gehen, und dein Leben wird ruhig dahinfließen." Epiktet