Ziemlich ähnlich bis in den Lebenslauf - wenn Zwillinge getrennt aufwuchsen, sind sie wissenschaftlich besonders interessant im Hinblick auf den Einfluß der Umwelt
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Der Münchener Psychiater Johannes Lange verfaßte die erste Zwillingsstudie, in der er 15 eineiige (monozygotische) und 22 zweieiige (dizygotische) Zwillings-Paare im Hinblick auf ihre Kriminalität untersuchte. Bei den 15 Eineiigen waren in zehn Fällen beide Zwillinge in Gefängnishaft gewesen. Lange kommt zu dem Schluß:
" Was Verbrechen betrifft, reagieren monozygotische Zwillinge, alles in allem, in einer eindeutig ähnlichen Weise, dizygotische verhalten sich unterschiedlich. " (Joh. Lange, Verbrechen als Schicksal, 1928)
In seiner differenzierten Darstellung der Fälle wird deutlich, daß die einschlägige Erblichkeit in einer Disposition zu sehen ist, die sich in recht unterschiedlicher Weise zeigt, in sehr verschiedenen Taten und in mehr passiver als auch in aktiver Ausformung. Der Verlagstitel formuliert dagegen zu reißerisch und deterministisch.
Spätere Zwillings-Studien von Legras, Kranz, Stumpfl, Rosanoff, Borgstroem bestätigen Lange, Eysenck faßt zusammen:
" Wenn ein Zwilling kriminell ist, besteht unter identischen Zwillingen für den anderen viermal soviel Wahrscheinlichkeit, ebenfalls kriminell zu sein, als unter zweieiigen Zwillingen. "
(Hans Jürgen Eysenck, Kriminalität und Persönlichkeit, London 1964, S. 87)
Eysenck sieht bei Kriminellen ein bestimmtes, physiologisch bedingtes Lernproblem, das sich bearbeiten läßt.
Selten findet sich eine solch krasse Linearität in so brutaler Tatausführung:
"Australien: Verwandter des Rucksackmörders wird zum Mörder
Fünfzehn Jahre, nachdem der australische Rucksackmörder Ivan Milat verurteilt wurde, bekennt sich ein junger Verwandter von ihm eines grausamen Mordes schuldig.
Von ALEXANDER HOFMANN, SYDNEY
25.10.2011 FAZ" (Artikel im Netz) (s. auch tinyurl.com/aj2gduh )