„Die Religion ist etwas so Großes, daß es gerecht ist, wenn
diejenigen, die sich nicht die Mühe machen möchten, sie zu suchen, wenn sie
dunkel ist, ihrer beraubt sind.“
Pascal, Gedanken, 472/574
Gut, er war kein Primatenforscher mit buntem Band im Haar,
da fehlte ihm ein Einordnungshorizont, außerdem beschäftigte er sich mit
Luftdruck, Rechenmaschine und Pariser Omnibussen. Aber ganz dumm war er ja
nicht, Blaise Pascal, der am 19.8.1662 vor 350 Jahren starb.
Und immer noch gibt es Menschen wie Odo Marquard, die gut
verstehen, daß manche gern
den heiligen Geist auf dem Dach als letzten Spatz in der
Hand besitzen möchten. Merkwürdig.
Gar nicht merkwürdig aber sind Primaten, die sich wie
Primaten verhalten, also andere Primaten prügeln oder sie äffisch mißbrauchen.
Das ist normal auch bei anderen Säugetieren. Es kommt bei homo s.s. aber
weniger oft vor, weil ihnen ein Gehirnapparat wuchs, mit dem sie Aufsätze über
den „Prozeß der Zivilisation“ schreiben können. Nicht alle natürlich, aber
Menschen wie Elias schon. Sie vermögen es, sich in Welten aufzuhalten wie der
WELT 3 (Popper), von deren Existenz andere Primaten nicht einmal eine
Vorstellung besitzen. Daß sie in der WELT 1, der physiologischen, beim Sex
grunzen wie die Schweine, das verweist nur auf die großen Gemeinsamkeiten alles
Lebendigen. Von keinem Paarhufer oder Bonobo sind aber Gedanken über die
Ungläubigkeit überliefert, etwa von dieser Art:
„Nichts stärkt den Pyrrhonismus mehr, als daß es Menschen
gibt, die keine Pyrrhoniker sind.“ (Pascal, Gedanken, 33/374)
Das könnte auch umgekehrt gelten. Wie, wenn die Stiftung
einer bestimmten Ungläubigensorte, man ist bei manchen ihrer Usancen an
Borstentiere erinnert, die Giordano-Bruno-Stiftung, ganz eigentlich eine
jesuitische Undercover-Einrichtung wäre?