“”Haare zum Beispiel sind immer wieder wichtig. Sie sollen mit dem Kopftuch bedeckt werden - sie werden aber auch nach dem Kämmen von der schweigenden Bibicha wie eine Opfergabe in den Ästen eines Baumes abgelegt.
"Meine Großmutter sagte: Dein Haar ist dein Glück, deshalb musst du besonders darauf aufpassen. Wenn wir unser Haar ausbürsten, werfen wir es zum Beispiel nie in den Müll. Haar spielt deshalb eine zentrale Rolle im Film, und als ich eine Hauptdarstellerin suchte, musste sie vor allem das richtige Haar haben."” (Film “Chilla, 40 Tage” von der Usbekin Saodat Ismailova / DLF “Von Tag zu Tag”, 14.2.14)
Desmond Morris behauptet in seinem Buch “Körpersignale” (1985/6), daß Unterschiede in der Haarlänge bei Männern und Frauen “ausschließlich kulturell bedingt” seien (S. 21). Daß dem nicht so ist, dafür gibt es zahllose transethnische Beispiele. Besonders interessant ist der nahezu kultische Status des langen weiblichen Haars, der in dem obigen Zitat aus Usbekistan aufscheint.
Natürlich spielen bei der Haarlänge auch andere Faktoren eine Rolle, bei Männern wie bei Frauen, als da sind Moden und Kopfbetonung (wie bei männlichen Löwen). Doch blieben weibliche Kurzhaartrachten - wenn nicht physiologisch bedingt - nur Randerscheinungen.
Es hat also wohl eine lange Selektion in der Stammesgeschichte des homo sapiens gegeben, in der vermehrt von Männern auch nach dem Sexualzeichen Langhaar gewählt wurde, diese Frauen also mehr Nachkommen besaßen, und so heute die Neigung zu Langhaar, aktiv bei Frauen und passiv bei Männern, genetisch kodiert sein dürfte. Der individuelle Wille dürfte sich dem in der Regel unterordnen. Himba-Mädchen mit langen Haaren, verlegen, flirtend, Südwestafrika, Filmaufnahme Eibl-Eibesfeldt.