Mittwoch, 23. September 2009

Regulierungsprobleme oder Geithner hat versagt, Argentinien, Ölfunde in Afrika



Sie sind wieder da

- Regulierungsprobleme oder Geithner hat versagt:
"Der klugen Leute Ungeschick
Stimmt uns besonders heiter;
Man fühlt doch für den Augenblick
Sich auch einmal gescheiter.
(Wilhelm Busch)
- Regulierungsprobleme oder Geithner hat versagt: "Das FBI-Personal wurde nicht ersetzt. Bis jetzt wurde noch nicht eines der spezialisierten Finanzinstitute verklagt oder gar verurteilt. Die regulatorischen Instanzen werden noch heute von beinahe denselben Personen geleitet wie in den vergangenen Jahren. Geithner war der Präsident der Federal Reserve von New York. Eine seiner Aufgaben war es, die großen Banken zu beaufsichtigen, die primär für die laufende Krise verantwortlich sind. Und er hat überhaupt nichts dagegen getan: Er hat nicht gewarnt, er hat die Krise nicht gesehen und er ist nicht gegen die Betrugswelle vorgegangen. Er hat komplett versagt. Das ist wohl der Grund, wieso er zum Finanzminister befördert wurde. ..." William Black, Wirtschafts- und Juraprofessor, Geithner hat als Regulierer versagt FAZ 20.9.

/// Gut, daß es solche Stimmen gibt, sie regen zur Überprüfung an, auch wenn Black offenbar zu den vielen (Männern) gehört, die sich in günstiger Situation durch lautes Krähen profilieren wollen. Black soll doch einmal angeben, welche Regulierer nicht versagt haben und welche Staatsbanken besser gehandelt haben als die privaten Banken.- Über Bilanzsummenbegrenzungen kann man ja nachdenken, aber so einfach, wie sich das Black vorzustellen scheint, ist es ja wohl nicht: der Welthandel hat stark zugenommen, die Banken begleiten ihre Kunden weltweit und müssen das tun, damit steigen natürlich auch die Bilanzsummen. Für Bilanzsummenbegrenzungen sehe ich keine Maßstäbe, wohlweislich schlägt Black auch keine vor - sinnvoller scheint es doch zu sein, höhere Eigenkapitalunterlegungen anzusetzen und das Instrumentarium zur Vermeidung von Herdenverhalten und Panikbildung zu schärfen etc.- Insgesamt kann man mit der Krisenbewältigung durch Bernanke, Trichet, Weber u.a. ganz zufrieden sein, die Lehman-Schließung eingeschlossen - die schlimmen, die grausigen Deflationsfehler des braven Brüning haben sie jedenfalls vermieden. Und: Die Schließung einer Bank bewirkt mehr als jede Regulierung.

- - " Strukturelles Problem
LB Bryan Hayes :
... Meine Vermutung, dass die Hauptursache in der zu leichtsinnigen Kreditvergabe durch letztlich ausschließlich Vertriebs/Boni-orientierten (Sub-)Organisationen ohne echte Kontrolle durch die Eigentümer liegt, scheint sich zu bestätigen.
Die eigentlichen Ursachen scheinen mir aber folgende schwere strukturelle Fehlkonstruktionen zu sein:
1. Die Eigentümer von großen AGs verhalten sich nicht wie Eigentümer .
Normale Aktionäre haben weder die interne Information über die Sachverhalte noch die Entscheidungsmöglichkeiten, die erforderlich wären, um in Zukunft solche Fehlentwicklungen zu vermeiden. ..."
/// Der Informationsstand bleibt immer defekt, und die adäquate Informationsverarbeitung bleibt immer strittig: s. Arcandor, die Haupeigentümerin Schickendanz, ihre sachverständigen Vertreter im Vorstand, Einwechselung des Managers Middelhoff, der sich bei Bertelsmann bewährt hatte etc.

- - EU schlägt Risiko-Rat zur Bankaufsicht vor.
Die Banken und andere Finanzdienstleister in der Europäischen Union sollen künftig besser und strenger kontrolliert werden. Die EU schlägt ein Aufsichtssystem auf zwei Säulen vor."
/// Ja, ja, und die Räte werden gut bezahlt und bekommen alle Schlafmittelchen, die der Öffentliche Dienst seinen Angestellten aus der Steuerkasse spendiert . Siehe oben: Geithner hat versagt, und die anderen alle auch, wir haben es alle nicht kommen sehen. Man kann Erkenntnis nicht von den Bäumen pflücken, das Leben ist zu komplex für Patentrezepte.

- Argentinien : "Die privaten Sender müssen sterben
Auch in Argentinien werden freie Medien verfolgt: Das Präsidentenehepaar Kirchner erlässt ein Mediengesetz und zerschlägt einen Konzern." FAZ 23.9.
/// Der katholische Kontinent kommt nur langsam voran.
Zwischen 1820 und 1870 befanden sich die Siedlerländer USA, Argentinien, Australien und Kanada auf einem ähnlichen Produkt-pro-Kopf-Niveau: USA 1.219 (Kaufkraftäquivalente), Argentinien 1.039, Australien 1.250, Kanada 1.330 ;
1989 sah das so aus: USA 18.282, Argentinien 4.080, Australien 13.538, Kanada 17.236 Kaufkraftäquivalente .
Quelle: Maddison, 'Explaining the economic performance of nations 1820-1989', Tab. 2.1 ; zit. bei: David Landes, Wohlstand und Armut der Nationen, Dt. 1998, S. 336

- Ölfunde in Afrika: "Sierra Leone ist einer der neuen Ölproduzenten auf dem afrikanischen Kontinent.
„Venus“ heißt das Ölfeld, das von einem Konsortium aus der amerikanischen Firma Anadarko Petroleum, der britischen Tullow Oil, der spanischen Repsol und dem australischen Unternehmen Woodside vor der Küste entdeckt wurde und angeblich Reserven von bis zu 200 Millionen Barrel Öl beinhalten könnte. Ein Barrel umfasst 159 Liter. Dass die Aktienkurse der beteiligten Unternehmen nach dem Fund sprunghaft anstiegen, hatte aber noch einen anderen Grund: „Venus“ liegt nur 1100 Kilometer von einem der größten Tiefwasservorkommen Afrikas entfernt, dem Jubilee-Feld vor der ghanaischen Küste, dessen Vorkommen auf zwei Milliarden Barrel geschätzt werden. ..." 19.9. FAZ

- Der wichtigste Leitzins in den USA bleibt unverändert auf seinem Tiefststand von 0 bis 0,25 Prozent.