Montag, 1. August 2016

Geschichten gibt’s!





Das 'Betriebssystem' Drucksache ist stabil und braucht keine Aktualisierung - hier seit 1949, dem Erscheinungsjahr des Schmidt'schen Werkes. 





Der Vater hatte in Heidelberg studiert, und der Sohn hatte das Buch Paul Schmidts STATIST AUF DIPLOMATISCHER BÜHNE 1923-45 im Bücherschrank der Eltern aus Tokyo mit nach Düsseldorf gebracht. Er arbeitete bei der Bank of Tokyo, wo ich ihm und anderen während meines Studiums Deutschunterricht erteilte. Diesen sowohl inhaltlich wie auch sprachlich anspruchsvollen Text wollte der Japaner mit mir lesen, und er tat es über 2 Jahre hinweg, dann wurde er zurück nach Tokyo versetzt. Ich habe bei Dolmetscher Schmidt soviel gelernt wie mein japanischer Schüler, eher mehr, denn die Vorbereitung des historischen Textes war zeitintensiv. Aber wir waren beide an diesem Stoff interessiert. An der deutschen Geschichte.

Man stelle sich das bei Türken in Deutschland vor. Zwar gibt es die Türken, die elaboriertes Deutsch lesen und sprechen - es gibt solche Einwanderer aus allen Ländern, einige, wie Asserate, schreiben es auch - aber eine große Zahl der Türken in Deutschland spricht gar kein oder nur sehr einfaches Deutsch. Und sie sind an Deutschland, gar seiner Geschichte, herzlich desinteressiert. Einen Teil von ihnen hat man gestern in Köln gesehen, ca. 30.000, wo sie mit einem Wald von türkischen Fahnen dem Islamisten Erdogan und seinen Massenverhaftungen huldigten.
Erdogan scheint vieles zu kopieren: die Einsetzung der Demokratie als bloßes Vehikel zur Machterlangung, den “Röhm-Putsch” gegen den Rivalen Gülen, die Unterwerfung der Armee durch Verhaftungen, die Massenentlassung von Beamten, Richtern, Lehrern und die besondere Verfolgung von Journalisten.
Einst gab es auch viele deutsche Hochschulehrer in der Türkei, die von General Kemal Atatürk zur Modernisierung ins Land eingeladen worden waren. Das Schweizer Zivilrecht wurde damals übernommen und gilt noch immer. Aber nicht mehr lange. Erdogans Ziel ist seine islamisch-autokratische Herrschaft, und darin wird er, wie man in Köln sah, von vielen Türken in Deutschland unterstützt. Diese sind an Deutschland gänzlich desinteressiert. An der Ausbreitung des Islams in Deutschland umso mehr. Mit der SPD- und CDU-Führung, mit Lammert, Gabriel, Merkel und Gauck haben starke Verbündete.