1979 blinzelte Habermas in die Runde und sah, daß die Marktwirtschaft, die er ‚Spätkapitalismus’ titulierte, immer noch da war. Wie ärgerlich, mag er sich gedacht haben. Woran mochte das liegen? Konnte man das herauskriegen? Er lud eine Reihe seiner Genossen ein, auch drei Nichtgenossen, Bohrer, Dahrendorf und v. Beyme, darüber nachzudenken. Das wurden 2 Bände edition suhrkamp Nr. 1000 (Stichworte zur 'Geistigen Situation der Zeit').
2011 ist der ‚Spätkapitalismus’ immer noch da, aber der Reale Sozialismus weg, die realsozialistische Einmauerung der eigenen Bevölkerung durch die SED vorbei. Aber die SED hat als DIE LINKE zu einem beträchtlichen Teil überlebt. Linke-Chefin Gesine Lötzsch gibt munter kund, die am 13.8.1961 von Diktator Ulbricht gebaute Mauer sei ein Ergebnis des 2. Weltkriegs.
Zu Löschs Verdrehungen fand Wolf Biermann, der 1976 nach seinem Kölner Konzert nicht nach Ostberlin zurückkehren durfte, auf Nachfrage im DLF die passenden Worte:
„Sich selbst mit ihrer Partei aus der Schuld herauszulügen, die geschichtlich auf diesen Leuten lastet. Das sind ja die Erben der DDR-Nomenklatura, und zwar finanziell und politisch und moralisch, genauer gesagt, unmoralisch. Es ist dieses verkommene Pack, das uns jahrzehntelang in der DDR unterdrückt hat, und natürlich tun die alles, um ein Geschichtsbild zu basteln, wo sie mit blauem Auge davonkommen und nicht mit Kopf ab.“