Sonntag, 8. März 2009

Nur Steine kennen keine Krisen, Bloomberg


Bald blühen sie.
Auch die Spottdrossel ist wieder da, trotz Dauerregen und 7°C .

- Wie war das mit der Klimaerwärmung?: "...The United States has shivered through an unusually severe winter, with snow falling in such unlikely destinations as New Orleans, Las Vegas, Alabama, and Georgia. On December 25th, every Canadian province woke up to a white Christmas, something that hadn't happened in 37 years. Earlier this year, Europe was gripped by such a killing cold wave that trains were shut down in the French Riviera and chimpanzees in the Rome Zoo had to be plied with hot tea to keep them warm. Last week, satellite data showed three of the Great Lakes -- Erie, Superior, and Huron -- almost completely frozen over. In Washington, DC, what was supposed to be a massive rally against global warming was upstaged by the heaviest snowfall of the season, which all but shut down the capital. ..."
Whatever happened to global warming? by Jeff Jacoby, The Boston Globe, March 8, 2009
http://www.jeffjacoby.com/4706/whatever-happened-to-global-warming


- Finanzkrise und kein Ende: " So fällt in der Krise alle Scham .
Von Rainer Hank, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2009, S. Z1
Finanzkrisen gibt es, seit es den Kapitalismus gibt. In ruhigen Zeiten neigt die Welt dazu, das Risiko zu verdrängen. Jetzt ist der Schrecken groß. Und in ihrer Hektik verlieren die Staaten Maß und Ziel.
Paradiese sind gefährliche Orte. Adam und Eva können ein Lied davon singen. Es ist die größte Gefahr des paradiesischen Zustands, dass all jene, die in ihm leben, bald denken, es werde immer so bleiben. Der Garten Eden verleitet zu Unaufmerksamkeit und Sorglosigkeit und nährt das Gefühl falscher Sicherheit. Umso größer ist der Schrecken, wenn es vorbei ist. Könnte es nicht sogar sein, dass erst dieser Schrecken durch den Kontrast das Paradies als solches erkennbar macht, während die Gegenwart des goldenen Zeitalters bis dahin gar nicht recht gewürdigt wurde?
Seit Mitte der achtziger Jahre lebten die Menschen in einer Art irdischem Paradies, gewiss mit Schwächen und Ungerechtigkeiten. Aber zumindest in der reichen Welt Amerikas und Europas konnten sie der Meinung sein, ökonomische - und wohl auch politische - Katastrophen blieben ihnen erspart und ihr Wohlstand werde sich - wenngleich nicht immer zu ihrer vollsten Zufriedenheit und nicht für alle gleichmäßig - auf lange Sicht noch mehren.
Nicht erst aus der Erfahrung des Schocks der großen Krise heraus hat man die zwanzig Jahre davor die Zeit der "großen Mäßigung" (The Great Moderation) genannt. Das mag jene überraschen, die gewohnt sind, der Dominanz von Wall Street Unmäßigkeit und Übertreibungssucht vorzuwerfen. Doch darum geht es hier nicht. Mit Great Moderation ist gemeint, dass die Ausschläge des Konjunkturzyklus gedämpft und die Erfahrung dauernden Wechsels zwischen wirtschaftlichem Auf- und Abschwung abgemildert, wenn nicht gar abgeschafft schienen. Allein die Tatsache, dass dies eine Welt ohne (oder allenfalls mit nur geringer) Inflation war, kann gar nicht überschätzt werden, wenngleich auch das Verschwinden der Inflation, wie so vieles, bald als selbstverständlich genommen wurde. Die Jahre der Großen Mäßigung waren ein Zeitalter des Triumphs des amerikanischen Kapitalismus. Dann kam der große Knall. ..." FAZ //

Finanzkrisen gibt es natürlich, seit es ein entfaltetes Geldwesen gibt, Geldkrisen, seit es Geld gibt, und Krisen sind eine Grundeigenschaft alles Lebendigen. Fast jede Mutation ist kritisch, nur wenige stellen eine Verbesserung dar oder öffnen weitere Entwicklungen. Krisen begleiten jedes Leben in allen Bereichen: Krankheiten, Wachstumskrisen, Pubertätskrisen, Familienkrisen, Kriege - über längerfristig stabile Zeiten mit nur kleinen Krisen kann man sich nur freuen, sie sind die Ausnahme, einen Zwischenzeit. Finanzkrisen, die hauptsächlich Vermögenspreiskrisen sind wie die derzeitige, gehören zu den Luxuskrisen, weil es vor allem um Preisbereinigungen im Buchgeldbereich geht.- Auf einem ganz anderen Blatt steht die Opel- und GM-Krise, die ja schon mit kleinen Unterbrechungen zwanzig Jahre dauert, die vor allem mit hohen Löhnen und den asiatischen, auch deutschen Wettbewerbern zusammenhängt. Auch bei Chrysler und Ford gibt es seit Jahrzehnten eine krisenhafte Entwicklung, Chrysler stand schon mehrmals kurz vor dem Ende. Und stets gab es nach den Krisen noch bessere Autos als vorher. Allerdings sollte die Politik nicht künstlich Autoabsatzkrisen provozieren durch viele und immer höhere Schikanesteuern auf das Autofahren, wie das die deutschen Regierungen seit 1970 tun.

- Bloomberg, deutsche Dämlichkeit, letzter Tag der deutschen Ausgabe: Leider auch ein Symptom der deutschen Unbildung. Bloomberg war der einzige ernsthafte Wirtschaftsnachrichtensender. Deswegen konnte er nicht so viele Werbeeinnahmen erzielen wie etwas das überwiegend alberne n-tv. Er hinterläßt eine große Lücke. Sehr bedauerlich!

- Dax 3666 (-0,8%, Woche -5%) Dow 6.626 +0,5%