Montag, 15. Januar 2018

Solvieg's Song Kirsten Flagstad Grieg 1929

Sehr knapp war das!



Deutschland auf der Kippe zu Sowjetisierung und Gulag: Am 5. Januar 1919 begann der einwöchige KPD/Spartakusputschversuch, der den Linken die entscheidende Niederlage im Revolutionsverlauf beibrachte. Anlass dazu war, dass die SPD-Regierung den Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn, ein USPD-Mitglied, abgesetzt hatte. Bewaffnete Spartakisten besetzten das Berliner Zeitungsviertel, bauten Barrikaden und riefen zum Generalstreik und zu Eberts Sturz auf. Karl Liebknecht trat in den „Revolutionsausschuss“ ein. Zwei Tage lang wurde das Vorgehen beraten; die KPD-Vertreter versuchten vergeblich nach Sowjet-Vorbild, die Unterstützung einiger Berliner Regimenter zu gewinnen.

Die Scharfmacherin Rosa Luxemburg steuerte das Motto bei: >Die Sozialdemokratie ist nichts als ein stinkender Leichnam.< Manfred Scharrer, "Freiheit ist immer ..." Die Legende von Rosa und Karl. Transit Vlg. 2002 . Dort auch wird auch auf den Zusammenhang hingewiesen, in dem das von den SED-PDS-Leuten genutzte, bekannte Zitat stand: >Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden<. "Luxemburg kritisierte zwar 1917 die Auflösung der frei gewählten russischen Verfassunggebenden Versammlung durch die Bolschewisten. Doch nur wenige Zeilen später plädierte sie ihrerseits für eine Diktatur des Proletariats, für >sozialistische Maßnahmen in energischster, unnachgiebigster, rücksichtslosester Weise<.Während die sozialdemokratische Regierung unter Ebert sich zur Vorbereitung freier Parlamentswahlen anschickte, propagierte Lux. die >Aufrichtung der sozialistischen Diktatur<.

Als der Spartakusaufstand, der diese Diktatur erreichen wollte, mangels Unterstützung durch die Berliner Arbeiter zusammenbrach, verkündete die KPD-Führerin, die Revolution sei nun einmal die einzige Form des Krieges, wo >der Endsieg nur durch eine Reihe von 'Niederlagen' vorbereitet werden< könne."









DAS WAR KNAPP!



Deutschland sollte 1918/19 Sowjet-Deutschland werden, Karl Liebknecht hatte es bereits im November ausgerufen und Rosa Luxemburg agitierte und hetzte dafür:

"Die Nationalversammlung ist ein überlebtes Erbstück bürgerlicher Revolutionen, eine Hülse ohne Inhalt, ein Requisit aus den Zeiten kleinbürgerlicher Illusionen vom ,einigen Volk'. Wer heute zur Nationalversammlung greift, . . . ist ein verkappter Agent der Bourgeoisie oder ein unbewusster Ideologe des Kleinbürgertums . . . Keine Ausflüchte, keine Zweideutigkeiten - die Würfel müssen fallen. Der parlamentarische Kretinismus war gestern eine Schwäche, ist heute eine Zweideutigkeit, wird morgen ein Verrat am Sozialismus sein."
Luxemburg am 20. November 1918 in "Die Rote Fahne" über die Nationalversammlung in Weimar .

" In diesem letzten Klassenkampf der Weltgeschichte um die höchsten Ziele der Menschheit gilt dem Feinde das Wort: Daumen aufs Auge und Knie auf die Brust! "
Rosa Luxemburg , Politische Schriften , Leipzig 1970, S. 425 ( die letzten Zeilen des von ihr verfaßten PROGRAMMS DER KOMMUNISTISCHEN PARTEI DEUTSCHLANDS / Spartakusbund, angenommen auf dem Gründungsparteitag der KPD am 31.12.1918, ihr Vermächtnis )

Die Spartakus-Schießerei zeigte, was gemeint war.