Donnerstag, 22. Januar 2015

Kontinuitäten in Serbien und Rußland








Zar Nikolaus II. im Juli 1914, im Juli 1918 mit der gesamten Familie und einschließlich der Dienstboten von Lenins Leuten erschossen.
 
(Bild: Wiki.)




Die kriegerische Gesinnung in Serbien um 1900 verwundert kaum, es war lange türkisch besetzt und war in jeder Beziehung rückständig. Noch im letzten Balkankrieg nach dem Zerfall Jugoslawiens zeigten die Serben eine bemerkenswerte Kontinuität auch in der Durchführung von Massakern. Die auch stets von den Russen gedeckt bzw. verschwiegen wurden. 
Belgrad ließ sich gegen Österreich-Ungarn verwenden, ja, für eine russische Vormacht auf dem gesamten Balkan im Rahmen der “Panslawismus-Ideologie”. Rußland war seit langem expansiv und eroberte seine Nachbarn bis Wladiwostok. Die Schwäche der Türkei erlaubte Südwestphantasien. Insbesondere gab es auch Pläne für die Eroberung der türkischen Meerengen. Es kann also nicht verwundern, daß das unterentwickelte Petersburg stets an seine Armee dachte. So, wie heute auch. Zum Neujahr 1914 brachte die Militärzeitung des Generalstabs “Raswetschik” einen viel beachteten Artikel:

“Doch nicht nur die Truppe, das ganze russische Volk muß daran gewöhnt werden, daß wir uns zum Vernichtungskampf gegen die Deutschen rüsten und daß die deutschen Reiche (sic!) vernichtet werden müssen, auch wenn wir dabei Hunderttausende von Leben verlieren müssen.” 
(Clark, Schlafwandler, S. 539)