Freitag, 8. Mai 2015

Die Renaissance hatte Schwung






Athene des Phidias in Kopie (Bild: Wiki.)








Die christliche Kultur ist für mich die größte und schönste Kultur, die es gibt auf der Welt. Ich bin dankbar für die große Kunst, die Musik, die schönste Architektur, für die Literatur und Philosophie...
Gerhard Richter 2004 im Interview mit Werner Spieß

Der Kunsthandel denkt mit der Geldbörse, die Maler denken mit dem Pinsel, heißt es. Richter hätte ein paar Gründe angeben dürfen. Vor allem, was  genau er meint mit “christlicher Kultur”. Fing es mit der Kunst, der Musik, der Architektur nicht erst richtig an, nach Jahrhunderten der Wiederkäuerei, als die Renaissance anhub? Auch die Borgia-Päpste waren daran beteiligt, namentlich Alexander VI. (1431-1503) Könige, Fürstbischöfe und Fürsten haben überall und unabhängig von ihrer Weltanschauung dem Luxus und ihrer Eigenverherrlichung in Wort, Schrift und Musik gefrönt. Die großen Namen der Kultur, als da sind Phidias, Epikur, Epiktet, Seneca, Cicero, Marc Aurel, Lukrez, Montaigne, Voltaire, Diderot, d’Alembert, Goethe, Schiller, Schopenhauer, Beethoven, Picasso, Adam Smith, Max Weber, Hayek, Popper, de Kooning, Luhmann etc. stehen mehr im Kontext von Antike und Renaissance als in dem des Christentums. Anders als die orthodoxen Richtungen des Christentums hat sich aber insbesondere das protestantische Christentum als recht lernfähig erwiesen. Allerdings geht der Bildersturm auf das Konto des Protestantismus.