Donnerstag, 28. Juli 2011

Darf's etwas mehr sein?





Haste mal 25 Milliarden Euro mehr?
Merkel, rot bis zu dem grünen Schlüpfer
(Bild: Armin Linnartz / Wiki.)



- Der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing sieht einen Schuldenschnitt als einzige Lösung in der Griechenland-Krise
ISSING: Nun setzt sich die Wirklichkeit unerbittlich durch: Griechenland wird seine Schulden nicht bedienen können. Simulationen, die etwas anderes zeigen, beruhen auf unrealistischen Annahmen. Ein massiver Schuldenschnitt ist also unvermeidlich.
Steltzner/FAZ: Ist eine Umschuldung im Euroraum eine Lösung?
Nein. Bleibt Griechenland danach Mitglied in der Währungsunion und kann auf weitere Hilfen sowie Refinanzierung bei der EZB vertrauen, ist das Ende der Währungsunion eingeläutet.
Warum?
In Griechenland würden so gut wie alle Reformbemühungen eingestellt. Das Land erhielte faktisch einen Freibrief, mit der verhängnisvollen Politik der Vergangenheit fortzufahren. Der Zugang zum Finanzmarkt wäre weiter versperrt, die Notwendigkeit eines weiteren Schuldenschnitts nach einigen Jahren wäre programmiert. …” FAZ 20.7.11
Der Euro werde ihn lange überleben, meinte Issing Anfang Juli. Es wäre dem Euro zu wünschen, und eine zweite Weltwährung ist dringend erforderlich. Mit 1,40 bis 1,44 zum Dollar schwächelt der Euro auch nicht, weil Obama den Dollar weiter verschulden will und nicht nur die Chinesen an schwachen Tagen Euros kaufen.
Zu einem langen Euro-Leben gehört jetzt in Issings Augen ein Schuldenschnitt bei griechischen Anleihen und ein Ausscheiden aus dem Euro. Dieser
Meinung kann man sich zweifellos anschließen. Aber die Brüsselkraten halten das betrügerische Griechenland und machen es zum Modell für andere, für Portugal, Irland, Italien etc. Man darf gespannt sein.
Als nächstes sind Euro-Anleihen zu erwarten, ausgegeben durch Brüssel. Das ifo-Institut schätzt die Zinsmehrbelastung dadurch auf bis zu 25 Mrd. Euro jährlich.