Freitag, 14. Mai 2010

Eine Euro-Krise gibt es nicht





Der große Schuldentanz, gezeigt von einem der geübtesten Eintänzer der Euro-Zone




- Man hört und liest immer wieder, es gebe eine Euro-Krise. Dem ist nicht so. Es gibt seit Helmut Schmidt eine Verschuldungszunahme, die das unsolide Wirtschaften der Politiker, besonders der EU-Politiker in Südeuropa, anzeigt. Das ist eine politische Krise. Das ist eine politische EU-Krise, weil der Vertrag von Maastricht zwar Transfer-Zahlungen zwischen Euro-Ländern verbietet, aber ein Ausschlußmechanismus im Vertrag fehlt.
Ein schlimmes Versäumnis, das beabsichtigt war? Haben Kohl und Waigel darauf vertraut, daß nach ihnen nur noch schönes Wirtschaftswetter und im übrigen der Messias käme? Haben Mitterand und Chirac darauf vertraut, daß Kohl, Waigel und Schröder nicht ganz ernstzunehmen seien und Paris die deutschen Frieden-Freude-Eierkuchen-Politiker schon weichklopfen würde, so weich, wie Sarkozy und seine Schuldenverbündeten inzwischen tatsächlich Merkel windelweich geklopft haben? So scheint es zu sein. England jedenfalls, Schweden, Norwegen und Dänemark lehnten den Euro ab und benutzen weiterhin ihre alte Landeswährung. Zuletzt lehnten 2003 die Schweden in einer Volksabstimmung die Euro-Einführung ab. Sie taten gut daran. Den Deutschen wurde von ihren Schuldenpolitikern eine solche Abstimmung verweigert, was zeigt, welch Geistes Kind sie sind.
Auch der Präsident der nominal noch unabhängigen EZB (Europäischen Zentralbank), Trichet, zeigt sich von Paris abhängig, indem er Ramschanleihen als Sicherheit akzeptiert. Geradezu albern mutet seine Aufforderung an, Berlin solle sich zur Polizei des Euro machen. Das genau ist seine Aufgabe! Dafür wird er bezahlt.
Europa braucht Europäer, die realistisch denken, keine EZB-Karrieristen, Traumtänzer, Trittbrettfahrer und Schuldenmacher. Die Schönwetterkonstruktion des Euro ist leider gescheitert. Der Euro muß zur Parallelwährung zurückkehren, die alten Währungen müssen ihre Ankerfunktion und Flexibilität zurückerhalten. Heute notiert die gemeinsame Währung bei 1,2780. Das stärkt die Exportfähigkeit. Bei der Einführung des Euro wurden nur 0,86 USD bezahlt. Als die Parität zum Dollar erreicht war, erhoben sich warnende Stimmen, daß eine Überbewertung drohe. Über den jetzigen Wert läßt sich trefflich streiten, die Wirtschaftsschwäche und die politische Starrheit des Euro-Raumes würden eher für eine Parität 1 € = 1 Dollar sprechen.
Es war eine schöne Idee. Sie ist, wie so viele schöne Ideen vorher, an der Wirklichkeit gescheitert. Auf zu neuer, zukunftsfester Stabilität.