Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg trifft den österreichisch-ungarischen Außenminister Berchtold.
Siehe auch meinen Facebook-Eintrag von heute - dort findet sich ein Link zu Herfried Münklers Artikel.
"Die Historiker verlieren sich in den Details der Julikrise und übersehen die strategische Einkreisung des Reiches.
Frankreich hatte über Jahrzehnte den Krieg vorbereitet, um das Elsaß, die 1871 verlorene Beute der Raubkriege der Sonnenkönige wiederzuerlangen. Es lockte die Rheingrenze, die großflächige Annexion Westdeutschlandes, die während des napoleonischen Weltkrieges gegen Europa schon fast gelungen war. Frankreich hatte sich gut auf den Krieg vorbereitet. Durch eine Verlängerung der Wehrpflicht hatte es zwischen 1880 und 1914 seine Heeresstärke fast verdoppelt, der russische Verbündete wurde durch französisches Geld aufgerüstet, der Eisenbahnbau im polnischen Generalgouvernement machte die russische Dampfwalze hochbeweglich und zur tödlichen Bedrohung für das Reich. Mit dem britischen Weltreich wurde ein Bündnis geschlossen. Mit dem genialen Streich der russischen Mobilmachung gelang es sogar, Deutschland zum Angreifer und Schuldigen des großen Krieges zu machen."Nach der Lektüre von Christopher Clarks “Die Schlafwandler” - eine ungemein lohnende Lektüre - gewinnt diese Perspektive des Andreas M. an Überzeugungskraft.