Montag, 19. Oktober 2009

EU/Türkei, Verfassungsfragen, Finanzkrisen historisch



Lange Schatten
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- Türkei: "Im Gespräch: Der Europaabgeordnete Manfred Weber (CSU)
"Die FDP sieht die Realität nicht"
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Christlichen Demokraten (EVP) fordert, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei abzubrechen. / ..." FAZ 17.10.
/// Für den Abbruch gibt es hundert gute Gründe, die Kulturen sind nicht vereinbar.

- Die Homosexuellen Wowereit und Beust hätten gern eine Grundgesetzerwähnung. Das ist aus ihrer Interessensicht verständlich, aber es steht schon zuviel in der Verfassung. Eine gute Verfassung gibt es gar nicht, deswegen sind die Briten ohne seit langem sehr gut gefahren; die zweitbeste Verfassung läßt fast alles offen für den Wechsel der Zeiten, daher kann die US-Verfassung ganz gut bestehen; problematisch sind Verfassungen, die eine gute, neue Zeit begründen wollen, ohne auf einem Fundament zu gründen: Hugo Preuß versuchte das mit der Weimarer Verfassung, es scheiterte gräßlich; man kann allein durch Verfassungsrecht offenbar keinen großen, landesweiten Konsens begründen. Lange gewachsene Traditionen, die die Bürger verbinden, können aber durchaus Eingang in eine Verfassung finden. Die Weimarer Verfassung aus der Retorte scheiterte leider, weil zu weit entfernt von dem Denken weiter Teile der Bevölkerung, aber auch, weil sie eine sehr starke Zentralisierung vorsah, aus besten "volkserzieherischen" Gründen zwar, doch bewirkte dies die Möglichkeit für Putschisten, sich als "legitim" darzustellen und diktatorisch zu Werke zu gehen.-
Die Homosexuellen Wowereit und Beust führen natürlich nichts Böses im Schilde, sie wollen nur ihre privaten Lustinteressen, ihre spezielle sexuelle Orientierung aufwerten. Wer in deutschen Großstadtparks zufällig in die Ecke männlicher Homosexuellen-Primitivität gerät (lesbische Aktivitäten haben mit aggressiver männlicher Homosexualität offenbar nichts zu tun), den wird das Ansinnen der beiden regierenden Homosexuellen aber befremden. Diese unfruchtbare Sexualorientierung, für das die Betreffenden nichts können, gehört aber in keiner Verfassung erwähnt.

- - "Acht Jahrhunderte voller Finanzkrisen.

14. Oktober 2009 FRANKFURT, 13. Oktober. Über gut zwei Jahrzehnte war es leicht, einem Ratsuchenden ein Standardwerk über Finanzkrisen zu empfehlen: Kaum ein Weg führte an "Manias, Panics and Crashes" des mittlerweile verstorbenen amerikanischen Wirtschaftshistorikers Charles P. Kindleberger vorbei. Das Buch liest sich recht flüssig und besticht durch einen reichen Inhalt, leidet aber an einer Schwäche: Es fehlt eine Systematisierung von Finanzkrisen.
Nun liegt ein grundlegendes Werk über Finanzkrisen der vergangenen 800 Jahre vor, das die von Kindleberger hinterlassene Lücke schließt. Die amerikanischen Ökonomen Carmen Reinhart und Ken Rogoff hatten im vergangenen Jahr ein hochgelobtes Arbeitspapier über Krisen veröffentlicht, das als Nukleus für ein hochinteressantes Buch diente. Ihr Werk setzt nicht nur Maßstäbe; es verdeutlicht dem Laien auch, dass moderne Ökonomen nicht nur für den Elfenbeinturm arbeiten, sondern relevante und spannende Themen verständlich präsentieren können. Ein Verlag für eine deutsche Übersetzung sollte sich finden lassen.
Der Spruch "Dieses Mal ist es anders" (This time is different) kennzeichnet nicht nur den Titel des Buches, sondern auch eine Lebenseinstellung, die sich glänzend zur Vernichtung von Vermögen eignet und zudem erklärt, warum sich Finanzkrisen wiederholen und keine Lehren aus der Vergangenheit gezogen werden. In Zeiten stark steigender Vermögenspreise - seien es Aktienkurse oder Immobilienpreise - finden sich stets Vertreter der Ansicht, dass es sich bei der Hausse dieses Mal nicht um den Vorboten eines Zusammenbruchs handele, sondern um eine wirtschaftlich völlig gesunde Entwicklung. Diesen Vertretern des "Dieses Mal ist alles anders" wird gerne geglaubt - bis der Crash dann doch kommt und sich das Publikum völlig erstaunt fragt, wie es nur dazu kommen konnte und warum es nicht gewarnt wurde.
Reinhart und Rogoff gehen davon aus, dass keine ökonomische Theorie existiert, mit deren Hilfe sich der Eintritt einer Krise zuverlässig prognostizieren lässt. " FAZ
/// Da werden noch einmal 800 Jahre dazukommen, nur Sozialismus und Tod kennen keine Krise.