Freitag, 29. April 2016

Wie aus dem Laizisten Mohammad Ali Jinnah der Islamist Quaid-i-Azam wurde











“Tüchtige, einsichtige und anpassungsfähige Führer der ersten Generation indigenisieren sich selbst. Drei namhafte Fälle sind Mohammad Ali Jinnah, Harry Lee und Solomon Bandaranaike. Die Drei waren brillante Absolventen von Oxford, Cambridge bzw. Lincoln’s Inn und gründlich verwestlichte Mitglieder der Elite ihrer Heimatländer. Jinnah war überzeugter Laizist. Lee war mit den Worten eines britischen Ministers ‘der verdammt beste Engländer östlich von Suez.’ Bandaranaike wurde als Christ erzogen. … Sie kehrten zur Kultur ihrer Ahnen zurück und veränderten dabei nach und nach Identität, Namen, Kleidung und Gesinnung. Aus dem englischen Juristen M.A. Jinnah wurde Pakistans Quaid-i-Azam, aus Harry Lee wurde Lee Kuan Yew. Der Laizist Jinnah wandelte sich zum glühenden Apostel des Islam als Fundament des pakistanischen Staates. Der anglisierte Lee lernte Mandarin und wurde ein entschiedener Verfechter des Konfuzianismus. Der Christ Bandaranaike bekehrte sich zum Buddhismus und appellierte an den singalesischen Nationalismus. 

Indigenisierung war und ist in den achtziger und neunziger Jahren in der gesamten nichtwestlichen Welt die Losung des Tages. Das Wiederaufleben des Islams und die „Re-Islamisierung“ sind die zentralen Themen in muslimischen Gesellschaften. In Indien überwiegt die Tendenz zur Ablehnung westlicher Formen und Werte und zur „Hindisierung“ von Politik und Gesellschaft. In Ostasien fördern Regierungen den Konfuzianismus, und intellektuelle Führer sprechen von einer „Asiatisierung“ ihrer Länder.“ 
Huntington, Kampf der Kulturen, TB S. 140f. 

Merkwürdig, daß man in der deutschen Presse von diesen Entwicklungen nichts gelesen hat. Schlimmer noch sind die “Fiedlers”: 
“Der Vizevorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Fiedler, hat die Forderung von Unionsfraktionschef Kauder nach mehr Kontrollen von Moscheen kritisiert.
Fiedler sagte im Deutschlandfunk, ihm fehle bei den Äußerungen Kauders der Neuigkeitswert. Es sei bekannt, dass es extremistische Prediger gebe. Wenn man hier etwas Intelligentes fordern wolle, dann den Radikalisierungstendenzen etwas von staatlicher Seite entgegenzusetzen. Dies wäre etwa durch mehr Islamunterricht an den deutschen Universitäten möglich. Fiedler betonte, dort wo die Radikalisierung junger Menschen beginne, müsse man präventiv ansetzen. Dafür sei auch mehr Personal bei den Ermittlern nötig.” DLF 29.4.16 
Diese rotgrüne Sorte hat das Schulsystem stark verschlechtert und glaubt nun an das Schulsystem als Allheilmittel. Das ist so dumm oder perfide wie ruinös.