Samstag, 6. September 2008

Hat sie jemand wo gesehen?



Wo bleibt die Eigenverantwortung?

Die den Eltern "zuvörderst obliegende Pflicht der Pflege und Erziehung der Kinder" (Artikel 6 Absatz 2 Grundgesetz) wurde an vierzig Fernsehkanäle und die Schule abgetreten.


Nato, Bueb, Sklaverei, Ödipus, Novalis

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- " Wie weit reicht der Arm der Nato? NZZ 30.8.08 H. K.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war die Lage zwar verworren, doch die Richtung des Weges, auf dem sich Europa weiterentwickeln sollte, war gegeben. «Europe whole and free» war das Ziel, vom älteren Präsidenten Bush propagiert und durch seine Politik ausdrücklich gefördert. Bundeskanzler Kohl hatte mit der Vereinigung Deutschlands das Fundament gelegt, und die skeptischen Briten und Franzosen konnten von der Unausweichlichkeit der europäischen Einigung und der deutschen «Einbettung» überzeugt werden. Russland war schwach und hilfebedürftig und erhielt auch öffentliche und private Unterstützung aus dem Westen, manchmal fehlgeleitete, aber auch sehr zweckdienliche in Milliardenhöhe, die punktuell mithalf, das Schlimmste zu überstehen. ...Es ging nicht um eine strategische Ausweitung der Nato in ein Niemandsland, sondern um die Aufnahme von Mitgliedern, die nun eine offene, freie und demokratische Regierungsform pflegten. Diese Staaten wurden nicht gezwungen, der Nato beizutreten – ganz anders als einst bei der Zwangskommandierung zum Warschaupakt. ...
Die Nato hat es seit der Aufnahme neuer Mitglieder versäumt, mit ihnen eine vernünftige Verteidigungsplanung einzurichten – gerade aus Rücksicht auf russische Empfindlichkeiten. Die «Expansion» war ja expressis verbis nicht gegen Russland gerichtet. Diese Rücksichtnahme ist überholt. Das gegenwärtige russische Regime ist in seiner explosiven Mischung aus politischer Autokratie und mafiöser Korruption, seiner scharfen Kontrolle über sämtliche politischen, wirtschaftlichen und militärischen Machtapparate eine strategische Herausforderung für den Westen geworden. Die Friedensdividende ist endgültig aufgebraucht.
- Mindestens: "Alle Macht den Schulleitern! Von Bernhard Bueb ... 04. September 2008 Das System Schule arbeitet in Deutschland in weiten Teilen planwirtschaftlich: Man verzichtet auf Führung, auf Wettbewerb und auf die bunte Vielfalt, die sich im freien Spiel der Kräfte entfaltet. Lehrer wiederum akzeptieren die Entscheidungen der Bildungspolitik wie gutes oder schlechtes Wetter. Schulleiter und Lehrer glauben, ihren Auftrag zu erfüllen, wenn sie die Entscheidungen der Politik und die Vorschriften und Erlasse der Verwaltungen umsetzen. ... Der voranstehende Text ist seinem neuen Buch entnommen, „Von der Pflicht zu führen. Neun Gebote der Bildung“, das nächste Woche im Ullstein Verlag erscheint. " FAZ 5.9.

- "Eltern, die ihre Kinder verkaufen. FAZ 22. August 2008 Vor einigen Jahren erregte der Fall der Sudanesin Mende Nazer beträchtliches Aufsehen. In ihrer in viele Sprachen übersetzten Autobiographie "Sklavin" hatte die junge Frau geschildert, wie sie als Kind von Sklavenjägern entführt und verkauft worden war. Sie musste in Sudan und später in London als Sklavin arbeiten, bevor ihr schließlich mit Hilfe eines Journalisten die Flucht gelang. Ihr "Herr" in der englischen Hauptstadt war pikanterweise der Geschäftsführer der sudanesischen Botschaft. Inzwischen ist Nazer britische Staatsbürgerin und konnte auch ihre Heimat wieder besuchen. Nur wenigen heutigen Sklaven ist ein solches Happy End beschert. ... " FAZ Rez. "Jahrbuch Menschenrechte 2008". Themenschwerpunkt: Sklaverei heute. Herausgegeben vom Deutschen Institut für Menschenrechte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007. 341 S., br., 12,-

- "Pfälzer Waldschrat": Die letzten Helden . Hans-Ulrich Wehler zur Lage der SPD. Wenn man erlebt hat, wie seit dem Abgang von Schröder die SPD im inneren Erosionsprozess nicht imstande ist, zu ihrer Reformagenda zu stehen, ..." 27.8. FAZ

- Kleinkunstschrat: " Frosch-Kruzifix bleibt . Der gekreuzigte Grünschfrosch des deutschen Künstlers Martin Kippenberger bleibt im "Museion" von Bozen. Obwohl sogar der Papst selbst sich ..." 30.8. FAZ

- Jeder literarisch unverbildete Mensch weiß, daß die erotische Attraktion zwischen Menschen, die zusammen aufgewachsen sind, sehr schwach ist (vgl. Norb. Bischof, Rätsel Ödipus, Piper 1989). Die Inzestschranke ist universal, aber alle sozialen und soziobiotischen Grenzen werden von Individuen punktuell durchbrochen. Das ist der Stoff der Ödipus-Darstellung. Das sexuelle Interesse der Literaten läßt sie seit jeher solche Fälle zuvörderst behandeln, darin liegt quasi ihre konstitutionelle Dummheit und ihre Verführungskraft. Sie verzerren dabei, um ihre Geilheit zu kaschieren, die Umstände. Sophokles entblödet sich nicht, den Sex zwischen Mutter und Sohn in den Mantel der Unkenntnis zu hüllen. Und ein einschlägig interessierter Phantast wie Freud bastelt daraus den Ödipus-Komplex und findet abertausende Nachschwätzer. Deswegen schon früh die Warnung Platons und Aristoteles' vor der Unseriösität der Literaten. Die katholische Thomas-Morus-Akademie strickt weiter mit dem Wochenendseminar "Ödipus - Von der Tragödie zum Komplex" .

- Logik der Dichtung:
Novalis (Friedrich von Hardenberg)

Nicht lange wird der schöne Fremde säumen
Nicht lange wird der schöne Fremde säumen.
Die Wärme naht, die Ewigkeit beginnt.
Die Königin erwacht aus langen Träumen,
Wenn Meer und Land in Liebesglut zerrinnt.
Die kalte Nacht wird diese Stätte räumen,
Wenn Fabel erst das alte Recht gewinnt.
In Freyas Schoß wird sich die Welt entzünden
Und jede Sehnsucht ihre Sehnsucht finden.