Freitag, 31. Dezember 2021

Führerschaft, politische Führer


 

Welche Persönlichkeiten an die Machthebel der Staatsmaschinen gelangen, kann sehr entscheidend sein für das Schicksal eines Landes oder sogar von ganzen Ländern. Man denke nur an Napoleon, Lenin, Stalin, Hitler, Mao etc. Im antiken Athen kannte sich Führungskandidaten und Stimmbürger, die griechischen Poleis waren klein. Kandidaten für politische Ämter präsentierten sich vor den abstimmungsberechtigten Bürgern in Reden, ihr bürgerliches Vorleben war allen bekannt. Wer nicht auftreten, nicht rednerisch überzeugen konnte, schied aus. 

Wie sieht das heute in großen Flächenstaaten aus? Athen hatte damals die Einwohnerzahl eines großen deutschen Dorfes. Der moderne Staat, seine Demokratie bzw. Führerauswahl unterscheiden sich grundlegend vom klassischen Ausgang. Große Parteiorganisationen stellen Kandidaten auf, bzw. Parteivorsitzende gestalten die Funktionärsauswahl - je länger sie amtieren, desto mehr. Der Stimmbürger darf keine Kandidaten wählen, sondern nur Parteien - auf die Kandidatenaufstellung im Wahlkreis hatte er keinen Einfluß. Über die Persönlichkeitseigenschaften der Politiker gibt es wenig Klarheit. Man weiß, da gibt es Drogenkonsumenten, Maskenvermittler, Hinterbänkler, Lautsprecher, welche mit und welche ohne Beruf gibt, etc. - in jedem Fall sind sie alle intelligent, denn ohne intelligentes Auftreten im Wahlkampf geht es nicht. 

Dies ist auch der Befund einer Metastudie von R.G. Lord et al. zu Persönlichkeitseigenschaften und Führerschaft. Der IQ erreicht den höchsten Rangplatz vor Maskulinität, Neurotizismus, Dominanz und Extraversion, s. Tabelle (Asendorpf, Persönlichkeitspsychologie, S. 235.