1787 erschien Schillers “Don Carlos”. Der war der Enkel Karls V. und lebte historisch nur kurz von 1545 bis 1568 und starb mit 23 Jahren. Warum nahm sich Schiller gerade dieses Stoffes an? Weil da was los war, wie es Schiller liebte: Liebe, Lug und Trug, Tod und Freiheitskampf. Die protestantischen Flamen kämpften gegen die katholischen Unterdrücker. “Geben Sie Gedankenfreiheit” lautet die zentrale Stelle dafür; der Marquis de Posa fordert sie vom spanischen König Philipp II., dem Vater des Don Carlos, der für die Liebesverwicklungen zuständig ist. Ihn treiben und verwirren die Gefühle bis zum frühen Tod.
Ja, die Gefühle. Kant fand sie viel zu irrational und sah in ihnen eine große Gefahr für den Verstand, für die Rationalität.