(Bild: Uni Mannheim / Lehrstuhl Vaubel)
“ Die Tücken einer EU-Bankenunion
Von Roland Vaubel am 18. Juni 2012
Es mehren sich die Stimmen, die eine europäische „Bankenunion“ fordern. Die Länder, die vergleichsweise gut gewirtschaftet haben, sollen für die Banken der Länder aufkommen, die schlecht gewirtschaftet haben. Die Anreizwirkungen eines solchen Arrangements sind fatal. Der Hilfsbereitschaft müssen deshalb enge Grenzen gesetzt sein. Deutschland kann und darf sich nicht für alle maroden Banken Europas oder des Eurogebiets verbürgen. Es ist sinnvoll, die Hilfe auf diejenigen Länder zu beschränken, die sich nicht mehr selbst helfen können, weil sie zahlungsunfähig sind. Ein Staat ist zahlungsunfähig, wenn er seinen Schuldendienst nicht mehr leisten kann. Er ist nicht schon deshalb zahlungsunfähig, weil er am Kapitalmarkt erhebliche Risikoprämien zahlen muss.
Griechenland ist bankrott. Es hat die Hälfte seiner Schulden gestrichen. Es erhält von der EFSF einen Kredit, um seine Banken zu rekapitalisieren, die als Folge der Staatsschuldenkrise vor dem Konkurs stehen. …”
Vaubel lehrt VWL an der Uni Mannheim.
Bei den Euro-Manövern zur Stützung unsolider Schuldenregierungen haftet Deutschland jetzt mit rund 310 Milliarden. Auf diese höheren Risiken reagierte die kleine amerikanische Ratingagentur Egan-Jones mit einer Herabstufung der Bonität Deutschlands. Prima, die Politik der Bundestagsblockparteien.