Montag, 4. November 2019

Sehr klarsichtig, Herr Tocqeville!






“Ich will entwerfen, unter welchen neuen Zügen der Despotismus sich in der Welt einstellen könnte: Ich sehe eine Menge ähnlicher und gleicher Menschen, die sich rastlos um sich selbst drehen, um sich kleine und gewöhnliche Freuden zu verschaffen, die ihr Herz ausfüllen. … er lebt nur in sich und für sich selbst … ein Vaterland hat er nicht mehr.
Über diesen Bürgern erhebt sich eine gewaltige Vormundschaftsgewalt, die es allein übernimmt, ihr Behagen sicherzustellen und über ihr Schicksal zu wachen. Sie ist absolut, ins einzelne gehend, pünktlich, vorausschauend und milde.”
de Tocqueville, Alexis, Über die Demokratie in Amerika, Reclam-Ausg., S. 343
Erstaunlich, was Tocqueville, der frühe Erkundungsreisende aus Frankreich, 1831 gesehen, analysiert und formuliert hat.
Die Gleichheitsideologie ist geeignet, alle Maßstäbe zu verbiegen und eine Abzockermentalität zu fördern, die über den Sozialstaat leicht zu einer Abzockermehrheit führen kann, die tüchtige Bürger ausbeutet. Und in den immer neuen Bürokratien der Sozialstaatsregierungen erwächst den Assoziationen der Bürger ein tückischer Feind: die zuständige Behörde regelt das, der Bürger wird mediatisiert.
Linke Netzwerke kapern die Behörden und implementieren ihre Ideologien, sie schütteln Grenzwerte aus dem Ärmel und schikanieren damit die ganze Gesellschaft. Ganze Gesellschaften gar, denn in internationalen Verbindungen vom Davoser World Economic Forum bis zur UNO haben linke Akteure ein neues Betätigungsfeld zur Weltbeglückung gefunden mit dem Ziel einer ökologischen Diktatur. Sie haben mit Teilen der Wissenschaft und Teilen der Wirtschaft - insbesondere der Finanzwirtschaft - potente Interessenten und Mitstreiter gefunden. Das kommt alles sehr modisch daher, aber vergißt das entscheidende Fundament der Zivilisation in der Geschichte und im Alltag: die Nation und ihr Geflecht zahlloser Interaktionen.