Donnerstag, 8. März 2012

In der Beschränkung zeiget sich der Meister





Sucht der Grünspecht neue Nachfrage?




Rick Santorum, der Präsidentschaftskandidat, möchte das heimische Gewerbe gar nicht mehr besteuern, falls er gewählt werden sollte. Wegen der soliden Arbeitsplätze. Schmelzen, schrauben und montieren sollen im Lande erhalten bleiben, weil sie weniger anfällig für große Krisen seien und den Einheimischen nachhaltig ein Einkommen sicherten.

Das hört sich ganz gut an nach der Immobilienkrise, die sich zu einer allgemeinen Finanzkrise auswuchs. Weniger Steuern hört sich ohnehin gut an. Aber eine gezielte Bevorzugung des heimischen verarbeitenden Gewerbes gegenüber anderen Wirtschaftszweigen wäre Industriepolitik. Wäre so etwas, wie die Pfarrerstochter Merkel in Deutschland betreibt: die Solar-Firmen Q-cells, Solon und Centrotherm machen Verluste oder sind schon insolvent, alle anderen kämpfen ums Überleben gegen eine übermächtige chinesische Konkurrenz. Diese Firmen wären ohne Subventionen gar nicht erst entstanden, das Geld aller Stromverbraucher floß und fließt in eine Einfach-Technik, die in allen Schwellenländern beherrscht wird und keine Zukunftsaussichten besitzt.

So schlecht ist Industriepolitik meistens. So einfältig wie Merkel ist Santorum nicht, aber er möchte sog. alte Industrien wie die Automobilbauer stützen. Er will nicht die Energieversorgung für die Industrie verteuern.
Trotzdem geht sein Blick zurück, nicht nach vorn, weil die Entwicklung von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft in allen entwickelten Ländern stattgefunden hat und grundsätzlich umumkehrbar ist, weil die gewerbliche Produktivität zugenommen hat und weiter zunimmt. Während aber Gesundheitsdienstleistungen stetig weiter nachgefragt werden, wie auch der Tourismus, braucht kein Haushalt 10 Kühlschränke und 6 Autos. Nun muß man natürlich nicht, wie Labour in England seinerzeit durch Unterstützung der Gewerkschaften, die Autobauer ruinieren und das ganze Verarbeitungsgewerbe unter mutwilligen Druck setzen, aber sinnvolle Wirtschaftspolitik hat enge Grenzen und sollte sich auf gleiche Rahmensetzungen für alle Branchen beschränken.