Dienstag, 9. Dezember 2014

Ein Immigrant spricht


"als Immigrant kann ich natuerlich in dieser Angelegenheit mitreden. Selbstverstaendlich sprechen meine Frau und ich zu Hause noch deutsch, damit wir die Sprache nicht verlernen. Waehrend der Arbeitszeit oder bei irgend welchen Veranstaltungen sprechen wir selten deutsch. Da hier viele Deutsche leben, kann es durchaus passieren, dass bei irgend welchen Gespraechen die Deutschen die Mehrheit haben. Trotzdem unterhaelt man sich in Englisch, weil das eine Frage des Anstands ist. Es waere geradezu absurd, von den Kollegen und Freunden zu fordern, dass sie deutsch lernen, damit wir es einfacher haben. Bei der Beantragung der Staatsbuergerschaft war der Sprachtest ein Bestandteil des Verfahrens. Ich frage mich also, warum Deutschland sich nicht den ueblichen Gepflogenheiten eines Einwanderungsland anpasst, d.h. die Richtlinien so festlegt, wie sie der Kultur, der Gesellschaft und der Wirtschaft der Nation entsprechen. Nur so laesst sich der Fortbestand einer Nation garantieren.
Kurz nach unserer Einbuergerung sagte uns ein amerikalischer Kollege, dass viele gebuertige Amerikaner in Schwierigkeiten geraten wuerden, die Kriterien zur Erlangung der Staatsbuergerschaft zu erfuellen, denn diese koennten die 100 typischen Fragen zu den Vereinigten Staaten oft nicht korrekt beantworten. Das mag stimmen. Aber deswegen die Kriterien zu vereinfachen, waere aus meiner Sicht fatal. Eine Immigration sollte fuer die Nation einen Gewinn darstellen, aber keine zusaetzliche Belastung.  
Die Aufgabe der Mitgliedschaft in einer Partei ist kein Beinbruch. Kurz vor der Auswanderung im Jahr 2001 trat ich aus der SPD aus, der ich 30 Jahre angehoert hatte. Das hing nicht nur mit der Auswanderung zusammen, sondern auch mit dem Erscheinungsbild der Partei. ..."