Montag, 29. April 2013

An der Steuer vorbei mit Belohnung







" Von meinem Urgroßvater stammte der Brauch, nicht in die öffentlichen Schulen zu gehen, sondern zu Hause bei guten Lehrern etwas Rechtes zu lernen, sowie die Erkenntnis, daß man für solche Zwecke nicht genug Geld ausgeben kann. " Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 1. Buch






Ein Schaf bleibt ein Schaf. Ein Herdentier bleibt ein Herdentier. Es hat da keine Auswahl, so wenig, wie eine Katze ein Herdentier werden kann. Beim Menschen, dem erfolgreichsten Herdentier, verhält es sich nicht anders. Allerdings ist der individuelle Spielraum größer als beim Schaf. Doch die stammesgeschichtlichen Module im Kopf begrenzen allen Individualismus. Schafe haben ihre Alpha-Böcke, Menschen ihre Führer. Manchmal sind sie schlimm, wie Nero, manchmal gutartiger, wie Marc Aurel. Der war ja sogar ein kluger Mensch, wie seine auch heute noch lesenswerten “Selbstbetrachtungen” belegen. Trotzdem machte er seinen problematischen Sohn Commodus zum Nachfolger, der sich noch zu Lebzeiten zum Gott erhob und orientalische Hofsitten einführte. Verstand vererbt sich eben nicht linear und Erziehung reicht nicht weit. Nero hatte Seneca zum Lehrer und Mentor. Marc Aurel blieb trotz aller Weisheit beim dynastischen Prinzip, es lag ihm phylogenetisch nahe, so wie den Untertanen der Führer naheliegt. Dem ist auch in der europäischen Moderne so, wie besonders die noch bestehenden Monarchien belegen. Auch wenn es nur noch Puppenstubenmonarchien sind wie die holländische. Sie kostet die Niederländer immerhin - steuerfrei ! !  - 40 Millionen jährlich. Herdentiere haben es intus. Im Genom.